Gefangene der Dunkelheit
war, aber ich träumte davon, dass du zurückkommen würdest.« Sie berührte sein Gesicht, als er sich über sie beugte, zog die Form seines Mundes nach. »Niemand hat mich jemals zuvor begehrt.«
»Nein, Brigantin«, sagte er und lachte über ihre Unschuld. »Ich schwöre, dass das nicht stimmt.« Dies war das Bett, auf das sie ihn hatte fesseln lassen. Die durchschnittenen und gerissenen Fesseln, die ihn gehalten hatten, hingen noch immer an den Bettpfosten. »Aber ich gebe zu, mir gefällt die Vorstellung, dass du es geglaubt hast.« Er hielt ihre Hand an seine Wange und küsste ihr zartes Handgelenk. Sie hatte ihm in jener Nacht gesagt, sie sei Jungfrau, und er hatte sie ausgelacht, über ihre naive, wenig damenhafte Verführung erzürnt und erregt. Aber sie war die Tochter eines Adligen. Hätte ihr Vater noch gelebt, wäre sie behutsam in einem Gutshaus auf diesen Ländereien aufgezogen worden, wäre eine gute Partie und eine höchst geeignete Braut für ihn gewesen. Als er nun zu ihr hinabblickte, während sie zu ihm aufsah, argloses, furchtloses Sehnen in ihren Augen, versuchte er, sich die Lady vorzustellen, die sie geworden wäre, aber es war unmöglich. Sie konnte niemand anderer sein als sie selbst, und so sehr er es auch versuchte, konnte er nicht umhin, sie dafür zu lieben. »Im Vertrauen, Siobhan, ich bin ein Narr«, sagte er mit verzerrtem Lächeln, während er sich näher über sie beugte, um sie zu küssen.
»Ja, Mylord.« Sie nährte sich an seinem Mund und genoss das Gewicht, mit dem er sie aufs Bett hinabdrückte. »Und außerdem niederträchtig.« Er küsste ihre Kinnlinie, und sie legte den Kopf seufzend zurück und bot ihm ihre Kehle dar. Er küsste ihren Puls, und sie spürte die kalte Bedrohung seiner Reißzähne an ihrer Haut. Aber er biss nicht zu. Er richtete sich wieder auf, küsste rasch ihren Mund, wich zurück und erhob sich vom Bett.
»Leider«, sagte er und lächelte, während er ihre Hand hielt und ihre Finger mit seinen verschränkte. »Ich kann dir nicht trauen.« Er zerriss das seidene Band, das die Bettvorhänge auf einer Seite zurückhielt, schlang es um ihr Handgelenk und fesselte nun sie an den Bettpfosten.
»Nein!«, protestierte sie sofort beunruhigt. »Das wirst du nicht tun!«
»Wie willst du mich daran hindern?« Er fing ihr anderes Handgelenk mit müheloser Leichtigkeit ein, als sie die Hand zurückzog, um ihn zu schlagen. »Ich bin nach Hause gekommen, um mich zu rächen, erinnerst du dich?« Er fesselte sie mit dem Band der anderen Seite an den zweiten Bettpfosten, musste sich über sie beugen, um das zu tun, und ignorierte ihre Gegenwehr.
»Tristan, bitte …« Er sah Zorn in ihren Augen, aber auch Angst. Er hatte sie in der Vergangenheit ebenso sehr verletzt wie sie ihn, und sie wusste, dass er ein Dämon war. Sie hatte allen Grund, Angst zu haben.
»Nein, meine Liebe.« Er hielt ihre Hüften mit beiden Händen fest und drückte durch ihr Gewand einen Kuss auf ihren Bauch. »Vertrau mir.« Er streichelte ihre Rundungen, schmiegte sich an ihre Weichheit, an die Mulde ihrer Hüften und tiefer. Ihr warmer, süßer Duft ließ ihn sich trunken fühlen und steigerte sein Verlangen nach ihr. »Ich werde dir nicht wehtun, das verspreche ich.« Er hob ihren Rock langsam an, bis die Klinge offenbar wurde, die an ihren Oberschenkel gebunden war. »Aber ich kann dich auch nicht freilassen, damit du mich wieder verletzt.« Er presste den Kuss eines leidenschaftlichen Geliebten auf die Innenseite ihres Knies, deren Haut so weich wie Samt war, während er die Klinge zog und ein seltsamer Schauder ihn durchfuhr und in ihrem Seufzen widerhallte. Er warf die Waffe beiseite, nahm ihr auch die Scheide ab, löste das Leder, um ihre Haut darunter zu berühren.
»Tristan«, protestierte sie, wand sich unter seinen Händen und war sich nicht mehr sicher, ob sie ihre Fesseln hasste oder genoss. Sie hasste es, sich hilflos zu fühlen. Sie brauchte Kontrolle, den Trost ihres Verstandes und ihres Schwertes. Aber dieser Dämon flüsterte: »Vertrau mir«, und ihre Seele sehnte sich danach zu gehorchen. Er versprach, ihr nicht wehzutun, und ihr Herz sehnte sich danach, ihm trotz all dem, was sie wusste, zu glauben. Sie schloss die Augen und spürte die kühle Nachtluft auf ihrer Haut, als ihr Geliebter die Seide zerriss, die sie vor ihm verbarg.
»Wunderschön«, flüsterte er. Dieses Mal küsste er ihren bloßen Bauch, und fließendes Verlangen durchströmte sie brennend heiß und
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