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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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es Barrons an mir gewittert haben. Und dieser Geruch hielt es offenbar in Schach. Ich nahm mir vor, mich nicht zu gründlich zu waschen, egal, wie schmutzig ich war.
    Â»Also, wie ist der Plan? Beschützt du mein Leben, bis Barrons mich findet?«
    Wäre diese Killermaschine auch aufgetaucht, wenn ich an Halloween IYD gewählt hätte? Ich glaubte kaum, dass es gegen den Lord Master oder die Feenprinzen viel hätte ausrichten können, aber wenn ich es während der Krawalle gerufen hätte oder kurz danach, statt mich in der Kirche zu verstecken, hätte es mir sicherlich den Weg frei gemacht und mich an einen sicheren Ort gebracht, wo mich der Lord Master nicht hätte finden können.
    Ich betrachtete das Monster. Es starrte mich durch blutverklebte Haarsträhnen an, Zorn und noch etwas Wilderes, Erschreckenderes blitzte in seinen Augen. Ich brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass esWahnsinn war. Das Monster war nur noch ein Glied in einer ganzen Kette vom Irrsinn entfernt.
    Es musste IYD sein. Es gab keine andere Erklärung. Wie hat Barrons dieses Wesen gefangen genommen? Wie hat er es dazu gebracht, ihm zu gehorchen? Wie konnte er verhindern, dass es ihn tötete? Mit mystischen Mitteln? Wie immer, wenn es um Barrons ging, hatte ich jede Menge Fragen und keine Antworten. Sollte ich je wieder in meine eigene Welt gelangen, würde mir Barrons einiges erklären müssen. Jetzt wusste ich, was er unter seiner Garage versteckte, und wollte mehr darüber wissen.
    Während ich das brutale Gesicht, die Augen, in denen psychotische Wut zu erkennen war, und den kraftvollen Körper, der zum Töten erschaffen wurde, musterte, wurde mir bewusst, dass ich keine Angst mehr hatte. Im tiefsten Inneren wusste ich, dass mich das Wesen nicht töten würde. Es würde jedes Lebewesen rund um mich abschlachten, Kreise um mich herum pinkeln und vermutlich alles, was mir gehörte, einsammeln, wenn ich so nachlässig war, etwas zu verlieren. Vielleicht wollte es mich sogar töten, aber es würde mich verschonen, weil es IYD war und nur ein einziges Ziel hatte: Es sorgte dafür, dass ich überlebte.
    Ich hatte das Gefühl, als wäre mir gerade die Last des halben Erdballs von meinen Schultern genommen worden. Ich konnte es schaffen. Ich besaß eine Waffe, von der ich bis jetzt nichts geahnt hatte: einen »Schutzdämon«. Mir kam in den Sinn, dass ich nicht einmal meine Steine zurückholen musste. Barrons konnte sie sich nehmen, wenn er hier auftauchte. Die Last, die ich zu tragen hatte, wurde noch ein bisschen leichter.
    Ich setzte meine Nahrungssuche fort. Das Monsterverfolgte mich die meiste Zeit. Gelegentlich raschelte etwas in der Ferne, und mein Monster rannte durch den Wald. Ich hielt mir die Ohren zu, wenn das passierte. Ich liebe Tiere und verabscheute, dass mein Schutzdämon alle, die sich blicken ließen, tötete. Ich wünschte, Barrons hätte ihm beigebracht, Unterschiede zu machen.
    Ich fand Beeren an den Sträuchern und Nüsse an den tiefhängenden Ästen der schlanken Bäume mit silbriger Rinde. Nachdem ich mir den Bauch vollgeschlagen hatte, sammelte ich so viele süße Nüsse wie möglich in meinen Tippelbruder-Bündel. In einem kleinen Bach entdeckte ich Fischeier. Widerlich, aber ein proteinhaltiges Lebensmittel.
    Irgendwann am Vormittag führte mich das Monster zurück zum Fluss und trieb mich knurrend und schnappend weiter flussaufwärts. Ich vermutete, dass es einer eigenen Agenda folgte.
    Es »trieb« mich ein paar Stunden durch die Gegend. Das Terrain veränderte sich dramatisch. Der Wald wurde dichter, das Flussufer steiler, und als das Monster mich endlich rasten ließ, befand ich mich auf einem Felsen, der fast senkrecht zu den weißschäumenden Stromschnellen in etwa dreißig Meter Tiefe abfiel. Der Fluss plätscherte nicht mehr; er toste, und das gewaltige Rauschen hallte in der Schlucht wider.
    Ich legte mich in die Sonne und aß die Hälfte meines letzten Proteinriegels. Danach überlegte ich, ob ich aufstehen und die Gegend erkunden sollte, war jedoch nicht sicher, ob das Monster das erlauben würde.
    Es schnüffelte den Boden rund um mich ab, dann ging es ein Stück flussabwärts und streckte sich auf der Erde aus. Ich nahm an, dass es müde war nach all dem Töten.
    Ich sehnte den Klang einer Stimme herbei und redete in meiner Verzweiflung mit dem Monster. Ich

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