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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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fühlte ich in meinen Knochen. Ich hasse es, unter der Erde zu sein; ich hasse beengte, fensterlose Räume. Dennoch war dieses unterirdische Zimmer eine Zeitlang mein Hafen bei einem heftigen Sturm gewesen.
    Was war aus Dublin geworden, während ich eine Pri-ya gewesen war und mir mühsam meinen Weg zurück zur Normalität erkämpfen musste? Was war mit der Welt geschehen?
    Wie war es Ashford ergangen? Ging es Mom und Dad gut? Hatte jemand das Buch in die Hände bekommen? Was tat sich da draußen mit all den freigelassenen Unseelie? Ging es Aoibheal, der Königin der Seelie, gut, oder hatten die Unseelie an Halloween auch an sie Hand angelegt? Sie war die Einzige, die Anlass zu der Hoffnung gab, dass die Unholde wieder in ihr riesiges Gefängnis gesperrt werden konnten. Ich brauchte sie lebend. Wo steckte V’lane? Warum war er mir nicht zu Hilfe gekommen? War er tot? Ich erlebte einen Moment der Panik. Vielleicht hatte er versucht, mich zu retten. War das einer dieser verwischten Eindrücke? V’lane war gekommen, und der LM hatte den Speer in die Hand genommen, und …
    Meine Finger krümmten sich. O Gott, wo war mein Speer? Der uralte Speer des Schicksals war eine von nur zwei der Menschheit bekannten Waffen, die unsterbliche Feenwesen töten konnten. Ich erinnerte mich, dassich ihn beiseitegeworfen und er unter dem Weihwasserbecken gezischt und gedampft hatte.
    Was war danach aus ihm geworden?
    War es möglich, dass er noch immer in der Kirche lag? Konnte ich ein solches Glück haben?
    Ich brauchte den Speer.
    Sobald ich ihn wiederhatte, könnte ich mich um andere Dinge kümmern. Zum Beispiel könnte ich herausfinden, wie es den Unseelie-Prinzen gelungen war, ihn im entscheidenden Augenblick gegen mich zu wenden. Die Legende besagte, dass Unseelie kein Seelie-Heiligtum berühren konnten und umgekehrt, also konnten sie ihn mir nicht weggenommen haben, aber es war ihnen geglückt, ihn durch Magie gegen mich zu richten und mich zu einer Entscheidung zu zwingen: Entweder erstach er mich, oder ich warf ihn weg und unterwarf mich komplett ihrer Gnade.
    Ich brauchte nicht nur meinen Speer zurück, sondern musste außerdem lernen, ihn besser zu beherrschen.
    Dann würde ich jeden Unseelie, den ich mit meinen Lun-Händen außer Gefecht setzen konnte, töten, mich vom Niedrigsten bis zum Höchsten vorarbeiten und nicht eher ruhen, bis ich alle Unseelie-Prinzen, den LM und vielleicht sogar den Unseelie-König selbst bezwungen hatte. Und die Seelie auch – mit Ausnahme jener, die ich brauchte, um unsere Welt wieder in Ordnung zu bringen. Ich war die erschreckenden, unmenschlich schönen, mordlustigen Eindringlinge leid. Dies war zuerst unser Planet gewesen, und auch wenn V’lane dachte, dass man dieser Tatsache nicht allzu viel Bedeutung beimessen sollte, war es für mich das Einzige, was zählte. Sie waren Tunichtgute, die ihre eigene Welt so sehr zerstört hatten, dass sie sich eine neue suchen mussten,und jetzt wollten sie mit unserer dasselbe tun. Sie waren arrogante Unsterbliche, die eine unsterbliche Abscheulichkeit erschaffen hatten – das Volk der Unseelie, das düstere Spiegelbild ihrer eigenen Spezies –, und sie hatten die Kontrolle über sie auf unserem Planeten verloren. Und wer bezahlte den höchsten Preis für all ihre Fehler?
    Ich.
    Ich würde zäher, klüger, schneller, stärker werden und den Rest meines Lebens mit dem Töten von Feenwesen zubringen, falls es das war, was meine Welt retten konnte.
    Ich mochte im Augenblick keinen Speer haben, aber ich lebte und war … anders geworden. Etwas hatte sich unwiderruflich in mir verändert. Ich fühlte es.
    Ich war nicht sicher, was das war.
    Aber es gefiel mir.

    Ich durchstöberte das Zimmer, bevor ich ging, und suchte nach Waffen. Aber da waren keine.
    Abgesehen von der offenbar hastig eingebauten Dusche in einer Zimmerecke, fand ich nur die Habseligkeiten, die ich vorher im Buchladen aufbewahrt hatte.
    Wo immer wir jetzt sein mochten, Barrons hatte sich mächtig angestrengt, Macs rosa Welt neu zu erschaffen, um meinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Er hatte die Wände mit vergrößerten Fotos von meinen Eltern, von Alina und von uns beiden beim Volleyball am Strand und mit Freunden zugepflastert. Mein Führerschein steckte neben einem Foto von Mom an einem Lampenschirm. Meine Kleider waren überall

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