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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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mich das erste Mal seit Samhain wiedergesehen hatte, so sehr verblüfft? Dass ich mich von meinem Pri-ya-Dasein erholt hatte? Oder war da noch mehr – etwas, was ihm unbegreiflich war?
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, zog seinen Kopf zu mir heran und küsste ihn. Er reagierte augenblicklich mit seiner sexuellen Erfahrung von einhundertvierzigtausend Jahren, aber ich verspürte nicht die geringste Tod-durch-Sex-Qualität.
    Ich stieß ihn zurück und starrte ihn an. Ich fühlte, dass er sexuell erregt war, aber das beeindruckte mich nicht mehr als bei jedem anderen Mann. Wieder zuckte der Muskel in seinem Gesicht. War es möglich, dass er seine erotische Ausstrahlung gar nicht dämpfte? Ich hatte gehört, dass man, wenn man gewisse Gifte regelmäßig zu sich nahm und nicht daran starb, immun werden konnte. Hatte ich genug vom Gift der Tod-durch-Sex-Feen genossen? »Hör auf, dich so weit zurückzunehmen«, forderte ich.
    Â»Ich nehme mich nicht zurück.«
    Hatte ich ihn jemals schon so ungehalten erlebt? »Du lügst.« Oder war es die Wahrheit? Hatten mich die schrecklichen Stunden mit den Unseelie-Prinzen immun gegen die sexuelle Anziehungskraft der Feen gemacht?
    Â»Nein, MacKayla.«
    Â»Ich glaube dir nicht.« Ich würde mich nicht noch einmal einlullen lassen und etwas glauben, was nicht stimmte, so dass es gegen mich verwendet werden konnte.
    Â»Ich kann es auch nicht fassen. Bisher war es noch nie einem menschlichen Wesen gelungen, den Pri-ya
    Zustand zu überwinden, und obwohl ich mich freue, dass du dich von dem, was dir angetan wurde, erholt hast, gefällt mir gar nicht, dass ich jetzt ohne meinen Glamour, ohne den Glanz meines Geburtsrechtes um dich werben muss. Sie waren Unseelie, MacKayla, die Abscheulichsten der Gemeinen, die Dunkelsten meiner Artgenossen, Abschaum. Ich bin ein Seelie, und wir unterscheiden uns drastisch von den Dunklen Feenwesen. Ich hatte gehofft, dass du mir eines Tages vertrauen und gemeinsam mit mir die Ekstase der sexuellen Vereinigung mit einem wie mir erleben würdest. Ohne Leid, MacKayla, ohne Preis. Das ist jetzt unmöglich geworden. Ich werde nie erfahren, wie köstlich es ist, mit dir zu schlafen.«
    Â»Quatsch«, wehrte ich ab. Spielchen. Mein Leben drehte sich nur noch um irgendwelche Spielchen. Log er mich an, um mir aufzulauern und mich anzugreifen, wenn ich es am wenigsten erwartete?
    Â»Du hast die ganze, ungedämpfte Macht von drei Unseelie-Prinzen überstanden. Sie waren in dir. Es war nicht möglich vorauszusehen, welche Auswirkungen das auf dich haben konnte.«
    Â»Es waren vier«, knurrte ich. »Und erinnere mich bitte nicht daran, wo sie waren. Ich bin mir dessen schmerzlich bewusst.«
    Seine Augen wurden schmal und versprühten unmenschliche Funken. »Vier? Es waren vier? Wer war der Vierte? Barrons?«
    Ich erschrak. Das war mir nie in den Sinn gekommen. Der Vierte, der sich vor mir versteckt hatte, war auch ein Unseelie-Prinz gewesen. Oder etwa nicht? Der Vierte war ein Feenwesen, oder? All meine Sidhe-Seher- Fähigkeiten waren vollständig ausgeschaltet gewesen,weil ich am Abend Unseelie-Fleisch gegessen hatte, um mehr Kraft zu haben und dem Tumult auf den Straßen entkommen zu können. Ehrlich gesagt, ich konnte nicht beschwören, dass der Vierte auch ein Feenwesen war. Das Einzige, was ich über ihn sagen konnte, war, dass er den anderen in nichts nachgestanden hatte.
    Wieso hatte er sein Gesicht vor mir verborgen? Ich hatte lediglich seine Haut, die Muskeln und Tätowierungen zu sehen bekommen.
    Tätowierungen.
    Â»Barrons konnte es nicht gewesen sein. Er war in dieser Nacht in Schottland.«
    V’lanes Wut vereiste die Luft. Die Temperatur war so stark gesunken, dass der nächste Atemzug in meiner Lunge brannte. »Nicht die ganze Nacht, MacKayla. Das Keltar-Ritual, das die Mauern stabil halten soll, wurde sabotiert. Der Steinkreis, in dem die McKeltar die heilige Zeremonie durchführen, seit die Königin den Pakt mit den Menschen geschlossen hatte, wurde zerstört und in den Bereich der Feen verdrängt. Barrons wurde zuletzt um Mitternacht an Samhain gesehen. Er hätte leicht vor Tagesanbruch in Dublin sein können.«
    Autsch! Weshalb ist er dann nicht sofort zu mir gekommen? Warum hatte er mich nicht mit Hilfe des Symbols, das er mir tätowiert hatte, ausfindig gemacht und gerettet? Wie lange hatte er überhaupt

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