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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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gebraucht, um mich aus meiner Hölle in der Abtei zu holen? Meine Erinnerungen an die ersten Tage waren stark verschwommen. »Barrons hat sich nicht mit den Unseelie oder dem LM abgegeben. Sie können ihn nicht mehr leiden als du.«
    Â»In der Tat.« Die schillernden Augen wirkten spöttisch.
    Â»Hilf meinem Gedächtnis auf die Sprünge – warum ist das so?«, erkundigte ich mich in bissigem Ton. Er hatte mir noch nie den Grund für die Differenzen genannt, und ich glaubte, dass er auch dieses Mal nichts verraten würde. Aber ich würde das herausfinden – auf die eine oder die andere Art. Ich schwor mir, alles herauszufinden.
    Ich musste alles, was V’lane sagte, berücksichtigen. In dieser unvoraussehbaren, oft unerklärlichen Welt musste ich alles in meine Überlegungen einbeziehen. Barrons hatte nicht nur so etwas wie ein Abkommen mit den Schatten geschlossen, er wusste auch ungeheuer viel über die Unseelie, die bisher noch von keiner Menschenseele gesehen wurden, weil sie eingekerkert gewesen waren. Er war viel älter, als ein Mensch werden konnte, und ich hatte ihn kürzlich dabei beobachtet, wie er mit einer Frau, die offenbar brutal niedergemetzelt worden war, aus einem Unseelie-Spiegel trat.
    Wieso hätte mich Barrons zur Pri-ya machen und anschließend davon heilen sollen? Um die Gelegenheit zu nutzen, sich als Held aufzuspielen? Hatte er gehofft, mein blindes Vertrauen ein für alle Mal zu gewinnen? Das war ihm nicht geglückt. Aber weshalb hatte er mich nicht einfach als Pri-ya benutzt? Er hätte seine Bemühungen irgendwann beenden und mich für immer in einem mental instabilen Zustand halten können, dann hätte ich alles getan, worum er mich bat, und ihm ständig für Sex zur Verfügung gestanden. Ich wäre durch die Welt getappt, hätte das Dunkle Buch gesucht und jeden seiner Befehle gehorsam befolgt.
    Aber das hatte er nicht getan. Er hatte mich ganz zurück in die Normalität geführt. Mich befreit.
    Â»Was will Barrons, MacKayla?«, fragte V’lane leise.
    Dasselbe wie V’lane und alle anderen, die ich seit meiner Ankunft in Dublin kennengelernt hatte: das Sinsar Dubh. Aber weder Barrons noch ich konnten es berühren. Ich konnte es aufspüren, und Barrons glaubte, dass ich das Potential in mir hätte, um letzten Endes meine Hände darauflegen zu können – nach dem richtigen Training.
    Ich glaubte nicht, dass Barrons der Vierte im Bunde war. Das entsprach nicht seiner Art. Aber könnte die ganze Prozedur seiner Vorstellung von »einem richtigen Training« nahekommen? Wie weit würde Barrons gehen, um sich das zu beschaffen, was er wollte? War er ein Söldner bis ins Innerste? Trieb er mich immer weiter und weiter, um mich widerstandsfähiger, stärker zu machen? Versuchte er, mich in die Person zu verwandeln, die ich sein musste, um nach seinen Wünschen zu handeln?
    Jetzt war ich immun gegen die Tod-durch-Sex-Feenwesen. Ich konnte die Schutzzauber überwinden und war in vielerlei Hinsicht stärker geworden, weil ich eine Erfahrung gemacht hatte, die einen Menschen entweder umbringen oder stählen konnte. Eine Prüfung: Stirb oder entwickle dich weiter.
    Diese Möglichkeit war so schrecklich, dass ich kaum darüber nachdenken konnte. »Vielleicht warst du der Vierte, V’lane. Woher soll ich wissen, dass es nicht so war?«
    Meine Haut war von einem Moment auf den anderen mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Ich schauderte, und winzige Eiskristalle fielen wie Schnee auf den Boden. »Ich war bei meiner Königin.«
    Â»Das sagst du.«
    Â»Ich würde dir nie ein Leid antun.«
    Â»Du manipulierst mich permanent mit deiner sexuellen Ausstrahlung.«
    Â»Nur bis zu einer gewissen Grenze.«
    Â»Und wer legt diese Grenze fest?«
    Er biss die Zähne aufeinander. »Du verstehst mich und meine Artgenossen nicht. Seelie und Unseelie dulden die Existenz des jeweils anderen nicht. Wir tun uns nicht zusammen. Selbst jetzt bekämpfen wir uns wie in uralten Zeiten.«
    Â»Das sagst du.«
    Â»Wie kann ich dich überzeugen, MacKayla?«
    Â»Das kannst du nicht.« Ich konnte niemandem trauen, mich nur auf mich selbst verlassen. »Ich weiß nicht, wer der Vierte war, aber ich werde es herausfinden. Und wenn ich es weiß …« Ich griff nach meinem Gewehr und lächelte eisig. Ich würde meine Rache haben,

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