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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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ich nicht!«
    Â»Lügner!«
    Â»Als ich erfuhr, was sie vorhatten, war es bereits zu spät, MacKayla! Trotz meiner Kräfte konnte ich nicht voraussehen, wie gefährlich Darroc geworden ist. Niemand von uns hat das gewusst. Wir haben geglaubt, die Mauern würden an Samhain etwas mehr geschwächt werden, und sind davon ausgegangen, dass noch einige Unseelie entkommen können, aber wir haben nicht damit gerechnet, dass es Darroc gelingen würde, die Mauern ganz zum Einsturz zu bringen. Ihm war nicht nur das Undenkbare gelungen, er hatte es auch geschafft, alle Feenmagie zu blockieren, während er euer Versorgungsnetz zerstört hat. In dieser Nacht konnte über einen bestimmten Zeitraum keiner von uns einen Ortswechsel vornehmen oder eine andere Gestalt annehmen. Keiner von uns war imstande, Magie anzuwenden. Ich war gezwungen, meine Königin eigenhändig zu einem neuen Versteck zu bringen – wie ein Mensch zu Fuß«, schnaubte er.
    Â»Während ich auf meinem menschlichen Hintern lag und mir deine Feengenossen den Verstand weggevögelt haben und mich beinahe getötet hätten«, gab ich zurück.
    Â»Das ist ihnen nicht geglückt, MacKayla. Sie haben es nicht geschafft. Vergiss das nicht. Du bist selbst königlich. «
    Â»Also heiligt der Zweck die Mittel? Denkst du das?«
    Â»Ist es nicht so?«
    Â»Ich habe schreckliche, unaussprechliche Dinge erlitten«, erklärte ich zähneknirschend.
    Â»Dennoch stehst du jetzt hier. Fuß an Fuß mit einem Seelie-Prinzen. Für einen Menschen ist das eine eindrucksvolle Leistung. Vielleicht wirst du das, was du sein musst.«
    Â»Was mich nicht umbringt, macht mich stärker? Ist das die Lehre, die ich deiner Meinung nach aus alldem ziehen sollte?«
    Â»Ja! Und freue dich darüber!«
    Â»Ich sage dir, worüber ich mich freuen würde.« Ich packte ihn am Hemdkragen. Ȇber den Tag, an dem der Letzte von euch tot ist.«
    Eigenartigerweise rührte er sich nicht.
    Ich schüttelte ihn. Er blieb reglos.
    Ich blinzelte, und plötzlich ging mir ein Licht auf. Er war erstarrt. Ich hatte ihn mit meiner Lun-Kraft außer Gefecht gesetzt. Die Lun-Magie ist ein seltenes Sidhe-Seher-Talent, und laut Rowena bin ich die letzte noch lebende Lun. Ich kann Feenwesen durch die bloße Berührung mit den Händen für einige Zeit außer Gefecht setzen. Und ich kann diese Magie mit meinem Willen dosieren, genau wie die Feenprinzen ihre todbringende Erotik. Dieses Mal hatte ich nicht daran gedacht, V’lane zu lähmen, doch offensichtlich war meine Feindseligkeit all seinen Artgenossen gegenüber ausreichend, um die Lun-Magie wachzurufen. Da er ohnehin schon erstarrt war, schlug ich noch ein paarmal auf ihn ein und machte meiner Wut auf die Feen Luft.
    Dann konzentrierte ich mich auf meine anderen Sidhe -Seherin-Instinkte und zwang mich zu entspannen.
    Ein Muskel an seiner wohlgeformten Wange zuckte. O ja, er hatte menschliche Gesten einstudiert. »Es war nicht nötig, mich zu schlagen.«
    Hoppla. Ich hatte vergessen, dass die Lun-Magie ihn nur lähmte, nicht gefühllos machte. Na ja. »Es hat sich aber gut angefühlt.«
    Â»Gut gemacht, MacKayla«, sagte er gepresst.
    Â»Dass ich dich gelähmt habe? Das habe ich früher auch schon getan.«
    Â»Das meine ich nicht.« Er schaute auf meine Hand.
    Ich folgte seinem Blick, dann sah ich auf meine Füße.
    Ich hatte die Banngrenze überschritten. Ich hatte den Fuß über die Grenze der Schutzzauber gesetzt, ohne es zu merken. Und nicht nur das – ich hielt einen Seelie-Prinzen am Schlafittchen und empfand nicht das geringste Verlangen. Gleichgültig, in welcher Gestalt mir V’lane in der Vergangenheit gegenübergetreten war, ich war ihm nie so nahe gekommen, ohne gegen den unwiderstehlichen Drang nach Sex ankämpfen zu müssen, selbst wenn er seine Ausstrahlung dämpfte, so gut er es – nach eigenen Angaben – vermochte.
    Ich drückte mich an seinen vollkommenen Feenkörper. Er schmiegte sich an mich, schlang die Arme um mich und presste das Gesicht an mein Haar. Er war hart, für alles bereit.
    Ich fühlte gar nichts.
    Ich zog mich ein Stück zurück und schaute zu ihm auf. Da war es wieder, dieses Spiel mit den Augen – siewurden für den Bruchteil einer Sekunde kleiner, dann riss er sie weit auf. Erstaunen. Warum? Was hatte ihn vorhin, als er

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