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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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der Zellen geschlossen, die in alten Zeiten benutzt wurden. Steinmauern. Steinboden. Eine Pritsche. Ein Eimer für Fäkalien. Den braucht Mac nicht, weil sie nichts isst oder trinkt, trotzdem gehört er zur »Grundausstattung«. Sie ist kein Tier, auch wenn sie sich wie eins aufführt. Sie kann nicht anders! Ein Gitter statt einer soliden Tür.
    Ro hat behauptet, dass es nur zu Macs Bestem ist, wenn sie eingesperrt bleibt. Die Unseelie-Jäger würden sie aufspüren, und die Prinzen könnten hier auftauchen und sie zurück zum Lord Master bringen, wenn wir sie nicht in einen unterirdischen Raum bringen und mit Magie umgeben. Den Rest des Tages, an dem ich mit ihr in die Abtei gekommen bin, verbrachten wir damit, Symbole an die Wände in der ganzen Abtei zu malen. Mitglieder des Haven schauten uns über die Schulter und gaben Anweisungen. Sie hielten Abbildungen in den Händen, die Ro aus einem Buch ausgeschnitten hat, das in einer der Verbotenen Bibliotheken aufbewahrt wird. Es war echt cool! Wir mussten Blut in die Farbe mischen. Ich weiß das, weil Ro meins wollte. Und sie bat mich, den anderen Mädchen nichts davon zu sagen. Ich weiß eine Menge, was die anderen nicht wissen. Die Mauern in Macs Zelle sind außen wie innen voll mit Zaubern und Symbolen.
    Auf dem Weg zur Treppe kommt mir Liz entgegen. Sie trägt einen MacHalo und strahlt wie eine kleine Sonne.
    Â»Wie geht’s ihr?«, frage ich.
    Liz zuckt mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich bin heute nicht dran, nach ihr zu sehen, und freiwillig gehe ich bestimmt nicht da runter.«
    Als ich an Barb und Jo vorbeikomme, stelle ich keineFragen. Die meisten Sidhe-Seherinnen denken so wie Liz. Sie wollen Mac nicht in der Abtei haben, und niemand geht ein Risiko ein. Im Kerker gibt es kein elektrisches Licht. Wie im Mittelalter stecken brennende Fackeln in den Halterungen an den Wänden.
    Das lässt mich um Mac fürchten, auch wenn ich etwa fünfzig LED-Leuchten in ihre Zelle geworfen habe und die Batterien im Auge behalte.
    Â»Ich weiß nicht, warum du dir die Mühe machst«, sagt Jo über die Schulter. »Sie hat den Orb verseucht. Sie flirtet mit einem Seelie-Prinzen. Dieses Schicksal hat sie selbst heraufbeschworen. Feenwesen und Menschen lassen sich nicht aufeinander ein. Darum geht es in unserem Orden – wir achten darauf, dass die Spezies getrennt bleiben. Mac hat das bekommen, was sie herausgefordert hat.«
    Mein Blut gerät in Wallung. Mittlerweile habe ich Jo an die Wand gedrängt; unsere Nasen sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, und das nur, weil die MacHalos mehr Nähe verhindern.
    Da ist wieder dieser Blick. Sie hat Angst vor mir.
    Â»Das solltest du auch«, sage ich kühl. »Ich rate dir, Angst vor mir zu haben, denn wenn Mac irgendwas passiert, wirst du die Erste sein, die ich mir vorknöpfe.«
    Sie schubst mich weg. »Rowena wird dir dein hübsches Schwert wegnehmen. Ohne das Schwert bist du nicht mehr so taff, Danielle.«
    Verarscht sie mich? »Ich heiße Dani.« Ich hasse den Namen Danielle – so heißen Heulsusen. Ich dränge sie wieder an die Wand.
    Ich kann es kaum fassen, aber sie schubst mich wieder von sich. Obwohl ihr die Angst ins Gesicht geschrieben steht – aber ich sehe auch den Trotz.
    Â»Du magst schneller und stärker sein, Kind, aber mit vereinten Kräften können wir dir ganz schön in den Allerwertesten treten. Und allmählich bekommen immer mehr Mädchen Lust dazu. Du kümmerst dich um eine Verräterin und siehst selbst schon beinahe wie eine aus.«
    Ich schaue Barb an. Sie zuckt mit den Schultern, als wolle sie sagen: Tut mir leid, aber ich teile Jos Meinung.
    Ein Haufen Idioten. Ich renne ohne einen Blick zurück davon. Ich will weder meine Zeit noch meinen Atem an sie verschwenden. Mac braucht mich.

    Ich merke sofort, dass etwas nicht in Ordnung ist, als ich die Tür aufmache und alles stockdunkel ist. Für einen Moment bin ich so perplex, dass ich mich nicht von der Stelle rühre. Ganz bestimmt sind nicht alle Fackeln gleichzeitig abgebrannt. Ich spüre keine Feenwesen; die Sensitivität selbst der schwächsten Sidhe-Seherin unter uns reicht für die gesamte Abtei.
    Dass keine Feenwesen in der Nähe sind, weist darauf hin, dass eine von uns die Fackeln gelöscht haben muss. Und das heißt wiederum, dass wir jemanden in unseren Reihen haben, der Mac so

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