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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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weil ich dazu gezwungen bin, wenn ich die Menschheit retten will. Aus demselben Grund werde ich mit der Königin der Feen zusammenarbeiten. Aber es ist in meinen Genen gespeichert und in meinem Blut verankert, dass diese beiden Völker ein getrenntes Leben führen sollten, und es ist mein Job, dafür zu sorgen.
    Das Chester’s war der Alptraum für alle Sidhe-Sehe rinnen.
    Der Club war voll mit Feen und Menschen.
    Nein, es war schlimmer – sie verkehrten gesellschaftlich miteinander.
    Oh, wem wollte ich was vormachen? Dutzende junge, gutaussehende Menschen flirteten unverhohlen mit Unseelie. Auf einer der Tanzflächen stand ein halbes Dutzend Mädchen, die mit ihren hübschen rosafarbenen Zungen einem Rhino-Boy die scharfen gelben Stoßzähne leckten. Seine kleinen stechenden Augen funkelten; er grunzte wie ein Schwein und stampfte mit einem Huf.
    Auf einer anderen Tanzfläche hatte eine Blondine ihre Bluse hochgezogen und rieb ihre bloßen Brüste an einem großen dunklen, gesichtslosen Feenwesen, während zwei andere Frauen versuchten, sie wegzudrängen.
    In einer Nische zeigte ein Kellner mit nacktem Oberkörper sein ausgeprägtes Sixpack und viel geölte Haut und liebkoste … igitt … das Euter eines Dings, das ich noch nie gesehen hatte und dem ich hoffentlich auch nie wieder begegnen würde.
    Dani neben mir spannte sich an. »Pfui Teufel, das ist ja ekelhaft.« Sie gab einen Laut von sich, als müsste sie sich übergeben. Dann kicherte sie. »Das gibt dem Sprichwort: ›Ich hab ihr den kleinen Finger gegeben, und sie nimmt gleich die ganze Hand‹ eine ganz neue Bedeutung, stimmt’s?«
    Â»Was? Wo?«
    Sie deutete.
    Eine Frau lutschte verführerisch die stummelige Fingerspitze eines Rhino-Boys, der sich gleich die ganze Hand abgeschnitten hatte.
    Ich sog scharf die Luft ein, als mir bewusst wurde, was hier wirklich vor sich ging. Die Menschen kuschelten nicht nur mit den neuesten exotischen bösen Buben, weil es eine Abwechslung und aufregend war.
    Wie Dani befürchtet hatte, waren die Unseelie die neuen Vampire.
    Meine Generation litt unter einer unheilbaren Besessenheit von den Untoten. Natürlich von der romantischen Variante, dem galanten Beißer mit den kleinen Eckzähnen, und nicht von dem echten, wirklich toten und wirklich todbringenden Wesen.
    Während ich sie beobachtete, biss die Frau fest zu und begann langsam und mit dem Gesichtsausdruck beinahe religiöser Ekstase zu kauen.
    Diese Menschen aßen Unseelie-Fleisch – nicht um die Feen zu bekämpfen und unsere Welt wieder zu erobern, sondern weil es in war.
    Unseelie-Fleisch, die neue Droge.
    Â»Sie bieten Sex für eine Dosis«, brachte ich heraus.
    Â»Sieht so aus«, bestätigte Dani. »Wir wollen hoffen, dass diese Frauen nicht schwanger werden.«
    Dieser Gedanke war zu schrecklich.
    Ein junges Gothic-Mädchen mit fiebrig glänzenden Augen kam näher. »Beeilt euch lieber, der Song ist gleich zu Ende!«
    Â»Ja und?«, fragte Dani.
    Das Mädchen musterte sie von oben bis unten. »Keine schlechte Idee. Schlaksig und linkisch – das könnte Interesse wecken. Sie lieben Experimente.«
    Ich brauchte Dani nicht anzusehen, um zu wissen, dass sie ihre Hand unter den langen Mantel geschoben hatte und nach ihrem Schwert griff. »Ganz ruhig, Dani«, beschwichtigte ich sie leise. »Mach das nicht.«
    Das Mädchen plapperte schon weiter: »Ihr zwei müsst neu sein. Sie spielen den Song einmal pro Nacht, und währenddessen könnt ihr versuchen, einen davon zu überzeugen, dass er euch wählt. Ansonsten dürft ihr euch denen nicht nähern. Die Konkurrenz ist riesig. Es kann Wochen dauern, bis euch einer wahrnimmt.«
    Â»Wählt? Wofür?«, hakte ich nach.
    Â»Wo wart ihr all die Zeit? Um euch auch unsterblich zu machen. Wenn man genügend geheiligtes Fleisch isst, wird man unsterblich wie sie. Und dann geht man mit ihnen ins Reich der Feen.«
    Ich kniff die Augen ein wenig zusammen. Veränderte einen das Essen von Unseelie-Fleisch tatsächlich so sehr? Oder bauten die Unseelie auf eine Lüge? Ich war geneigt, Letzteres anzunehmen. Mallucé hatte ständig dieses Fleisch gegessen, und das über einen längeren Zeitraum, und er war nie unsterblich geworden. »Wie viel muss man essen?«, fragte ich.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Das

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