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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Mitro, der aus dem Vulkan entkommen ist«, fasste sie zusammen. »Doch Dax ist Karpatianer, und das bedeutet, dass er das gleiche Übel in sich trägt wie Mitro. Und wenn er nicht in die Sonne tritt, um sich umzubringen, wird auch er irgendwann zum Vampir werden.«
    Die Erinnerung an Dax’ schwer verletzten Körper, die offenen Wunden, die selbst im Dunkeln so deutlich zu erkennen gewesen waren, durchflutete Riley. Aber obwohl er mit Sicherheit schreckliche Schmerzen gehabt hatte, hatte er sie mit großer Wärme und Erstaunen angesehen. Seine Augen waren erfüllt von einer Emotion gewesen, die sie nicht hatte deuten können. Oder doch? Rileys Herz geriet ins Stolpern bei dem Gedanken, dass er zum Vampir werden könnte. Er war edelmütig, beherzt und unerschrocken. Und er hatte sie unendlich behutsam berührt. Sie konnte nicht glauben, dass er etwas Schlechtes in sich hatte. Er war zu Gewalttätigkeit imstande, aber zu Bösem? Der Gedanke war so niederschmetternd, dass er ihr fast den Atem raubte.
    Trost suchend fuhr sie mit den Fingerspitzen durch die Erde. Es war eigenartig, wie leicht sie sich durch die festgestampfte Erde gruben, ohne auf nennenswerten Widerstand zu treffen, fast so, als bewegte sie die Hand durch Wasser. Die Erde schien unter ihren Händen geradezu zu singen.
    Solange sie nicht über das Wie und Warum nachsann, sondern sich auf den Gesang um sich herum konzentrierte, konnte sie mit den Fingern in der Erde all die anderen im Lager spüren. Sie wusste, wo sie sich aufhielten und was sie taten. Dann erstarrte sie urplötzlich, und ihr wurde eisig kalt bei dem Gedanken, dass Dax nicht mehr da war.
    »Gary, wo ist Dax?«
    »Er schläft. Wie ich schon sagte, bekommt den Karpatianern die Sonne nicht, auch wenn sie Dax nicht ganz so stark zu schaden scheint wie anderen.«
    »Beantworte die Frage, Gary!«, beharrte Riley kühl.
    »Dax wollte in der Nähe bleiben, falls Mitro oder eine andere Gefahr auftauchte und wir ihn brauchten.«
    Rileys Augen weiteten sich, und sie sprang so plötzlich auf, dass Gary vor Überraschung mit dem Stuhl umkippte, als er versuchte, ihr auszuweichen.
    »Er ist direkt unter uns, nicht wahr?«, fragte sie und blickte auf den Zeltboden hinunter. Sie spürte Dax, und eine enorme Erleichterung durchströmte sie. Er war in der Nähe. Sie würde ihn wiedersehen.
    Gary rappelte sich auf und rückte seinen Stuhl zurecht. »Ich weiß es nicht. Ehrlich nicht. Aus verständlichen Gründen verraten Karpatianer nicht, wo sich ihre Ruhestätte befindet, aber dass er direkt unter uns ist, wäre die nächstliegende Möglichkeit. Schließlich will er dich beschützen.«
    Riley wusste , dass Dax in der Erde unter dem Zelt war. Vielleicht sollten sie nicht genau wissen, wo er lag, aber die Erde flüsterte ihr zu, dass ein Mann, ein Karpatianer, sich unter ihr befand. Sie senkte den Blick auf ihre Füße und wusste , dass das Zelt sich genau an der Stelle befand, unter dem Dax ruhte.
    »Ich hoffe, er erwartet nicht von mir, ihn wieder auszubuddeln«, sagte sie, und Gary legte schnell zwei Finger an die Lippen.
    Aber Riley hörte ein leises Lachen in ihrem Kopf und wusste, dass es Dax war, der sich in ihr Bewusstsein eingeschlichen hatte. Danke für das Angebot, doch ich bin mir sicher, dass ich auch allein hinausfinde.
    Sein Ton war höflich und milde, aber in jedem seiner Worte schwang ein Lächeln mit. Riley erschauerte. Okay, die Stimme war nicht so sehr höflich und milde, sondern vielmehr wie warmer Honig, der ihr Bewusstsein überschwemmte und jede leere, einsame Stelle ausfüllte. Allein das Timbre löste ein aufregendes Prickeln in ihr aus und eine elektrische Energie, die in ihren Adern knisterte. Eine wohltuende Wärme breitete sich in ihrem Körper aus, als hätte dieser warme Honig seinen Weg hineingefunden.
    Doch sie wollte Dax nicht in ihrem Bewusstsein haben. Nicht bei all dem, was sie dachte – wie zum Beispiel, wie sexy dieser Mann war. Eine heiße Röte stieg ihr aus dem Nacken ins Gesicht. »Es ist mir unangenehm, dich in meinem Kopf zu haben.«
    Dabei blickte sie böse Gary an, als wäre er verantwortlich für Dax’ Verhalten.
    Ungerührt von ihrem Ärger, sprach Dax weiter direkt über ihren Geist zu ihr. Ich habe dir ein Geschenk dagelassen, Riley, als Dank für deine Hilfe. Gefällt es dir?
    Irgendeine äußere Kraft lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den Schlafsack auf dem Boden. Als sie eine Ecke zurückschlug, fiel ihr Blick auf einen kunstvoll gewobenen Quilt, dessen

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