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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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muss, dachte Brenna, als sie sah, wie der weißhaarige Mann von den verschiedenen Speisen einen Happen kostete und dann sein Einverständnis gab. Erst dann ließ Elizabeth sich servieren. Diese Prozedur wiederholte sich während des ganzen Mahls.
    Brenna saß zwischen Morgan und Lord Windham. Den Trubel um sie herum nahm sie kaum wahr, denn der Mann an ihrer rechten Seite hielt sie völlig im Bann. Im Gegensatz zu den lärmenden Stimmen und dem schrillen Lachen ringsum sprach Morgan ruhig, fast sanft. Der Klang seiner tiefen Stimme hüllte Brenna ein wie eine Liebkosung. Vergeblich versuchte sie, seinem eindringlichen Blick auszuweichen.
    „Wie kam es, dass Ihr das Oberhaupt der MacAlpins wurdet?“ fragte Morgan, während ein Diener seinen Krug nachfüllte.
    In Brennas Augen trat ein leidenschaftliches Feuer, das Morgan faszinierte. „Mein Vater wurde hinterrücks von einem Feigling ermordet, und meine älteste Schwester Meredith trat seine Nachfolge an.“
    Morgan hörte die Bitterkeit in ihrer Stimme. „War der Feigling ein Engländer?“
    „Nein. Es war einer von unseren eigenen Landsleuten. Er wollte unser Land!“
    „Aha.“ Morgan lächelte. „Dann sind also nicht alle Schurken im schottischen Grenzland Engländer!“
    Sie fand nichts Komisches an seiner Bemerkung. „Uns reicht, was die Engländer uns angetan haben!“
    Morgan war nicht in der Stimmung für eine solche Diskussion, zumal die Königin in der Nähe saß. Er lenkte die Unterhaltung auf ein anderes Thema. „Warum ist Eure Schwester nicht
    mehr Führerin des Clans?“
    Brennas Stimme wurde weich. „Meredith hat einen Highlander geheiratet und lebt in seiner Bergfestung. Als Zweitältester fiel mir die Aufgabe zu, den Clan zu führen! “
    Morgan fiel auf, wie liebevoll und bewundernd Brenna von ihrer Schwester sprach. „Haben Eure Schwester und der Mann aus den Highlands aus Liebe geheiratet?“
    Sie sah ihn überrascht an. „Warum fragt Ihr?“
    „Weil Ihr so froh aussaht, als Ihr über sie spracht. Macht dieser Mann Eure Schwester glücklich?“
    „Ja.“
    Morgan traute seinen Augen nicht. Brenna lächelte. Wieder fiel ihm auf, wie weich und zart sie aussah, wenn ihre Züge entspannt waren. „Dann hat der Schuft ihr Herz gestohlen. Das ist wahre Liebe!“
    Lord Windham hatte die Unterhaltung mit angehört und lachte kurz und verächtlich auf. „Das dauert ein Jahr oder höchstens zwei“, sagte er abfällig. „Solange sie die Freuden des Bettes erforschen. Danach wird ihre Liebe sich von ihrer wahren Seite zeigen.“
    Seine Worte empörten Brenna. „Ich habe die tiefe und nie endende Liebe zwischen meinen Eltern erlebt. Und dieselbe Liebe verbindet Meredith und Brice. Sie zeigt sich in der liebevollen Art, wie sie einander behandeln. “
    Morgan ärgerte sich über Windhams Einmischung und steuerte das Gespräch von neuem in eine andere Richtung. „Wer war der Kerl, der Euren Vater tötete?“
    Wie geschickt er das Thema wechselt, dachte Brenna. Genau dann, wenn es ihm unbehaglich wird. „Er wurde zusammen mit all jenen seines Clans begraben, die es wagten, die MacAlpins herauszufordern.“
    Morgan musterte die Frau, die plötzlich in dem festen und bestimmten Ton eines Anführers sprach. Er musste zugeben, dass Brenna MacAlpin ihn beeindruckte.
    Diese Frau war jeder Zoll eine Lady, aber sie dachte wie ein Soldat. Schon zweimal hatte sie ihn überlistet. Oh ja, es würde Spaß machen, sich mit ihr zu duellieren. Mit Worten und ... anderen Mitteln.
    Mit jedem Trinkspruch wurde die Gesellschaft lockerer. Mit jedem Schluck Wein wurden die jungen Edelleute kühner, bis schließlich Lord Windham sich erhob und seinen Toast ausbrachte.
    „Ich trinke auf meine bezaubernde Königin, die wundervollste Monarchin auf Englands Thron!“ Er stützte sich auf den Tisch, um sein Gleichgewicht zu halten. Seine Stimme wurde lauter. „Auf ihre Augen, die reiner sind als Saphire. Auf ihren schönen Mund, der Perlen der Weisheit verströmt ... “ Er machte eine Pause. Überwältigt von der Brillanz seiner Worte, wischte er sich eine Träne fort.
    „Er hat vergessen, meine Zähne zu erwähnen“, murmelte Elizabeth so leise, dass nur Morgan und Brenna es hörten. „Es sind meine eigenen.“
    Morgan warf den Kopf zurück und lachte schallend. Brenna war von Elizabeths trockenem Humor so überrascht, dass sie sie nur anstarrte. Dann zuckte es um ihre Mundwinkel, und ein scheues Lächeln ging über ihr Gesicht.
    „Auf ihre Zähne“, fuhr Windham

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