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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Claudes flehender Ausdruck und sein drängender Ton erweichten sie. Sie schloss leise die Tür hinter sich und ging mit dem jungen Franzosen nach unten.
    „Was ist so dringend, Claude, dass Ihr mich nachts aus dem Schlaf holt?“ sagte sie, nachdem sie den ausgekühlten Raum durchquert und sich vor den Kamin gestellt hatte. Das Feuer war zwar lange heruntergebrannt, aber die verglimmenden
    Scheite gaben noch ein wenig Wärme ab.
    „Es geht um meine Spielschulden bei Lord Windham.“ „Und? Was ist Euer Problem?“
    Eine eisige Stimme ertönte vom anderen Ende des Raums. „Die Rückzahlung war heute fällig.“ Windham trat aus dem Dunkel. „In wenigen Stunden bricht ein neuer Tag an, und der junge Mann hat seine Schulden noch immer nicht bezahlt. Wenn die Sache nicht jetzt geregelt wird, sehe ich mich gezwungen, zur Königin zu gehen. Und ich werde darauf bestehen, dass Claude in den Schuldturm geworfen wird.“
    Brenna fühlte eine Eiseskälte in sich hochkriechen. Windham war kein Mensch, sondern ein herzloses, grausames Scheusal. „Das wäre eine sehr harte Maßnahme, Mylord.“ Brenna blickte zwischen den beiden Männern hin und her. „Aber was habe ich mit dieser Sache zu tun?“
    Claudes Gesicht wurde noch blasser. „Ich hatte gedacht, Mylady, dass Ihr vielleicht bereit wärt, Lord Windham meine Schulden abzukaufen.“
    „Eure Schulden abkaufen?“ Sie sah Windham an. „Wäret Ihr bereit, sie zu verkaufen?“
    „Ja, Mylady, für die fällige Summe. Zweihundert Goldsovereigns.“
    „Gut, ich werde mit Morgan reden.“
    „Nein, Mylady.“ Claude trat nah auf sie zu, und sie sah die Furcht in seinen Augen. „Meine Schwester Adrienne ist Richard Grey innig zugetan. Das Herz würde ihr brechen, wenn Richards Bruder schlecht über unsere Familie denken würde. Und Madeline und Charles sind Morgans engste Freunde. Ein Skandal wie dieser würde ihre Freundschaft erschüttern.“ Seine Stimme wurde flehend. „Alles, worum ich Euch bitte, ist dieser kleine Gefallen. Ihr zahlt Lord Windham die zweihundert Sovereigns, und sobald ich wieder in Frankreich bin, schicke ich Euch die Summe!“
    Brenna ergriff seine eiskalten Hände. „Zwei oder zweihundert - für mich macht es keinen Unterschied. Ich habe in diesem Land kein eigenes Geld, und ich bin vollkommen auf Morgan Greys Großzügigkeit angewiesen!“
    Brennas Worte trafen Claude wie ein Hieb. Verzweifelt sah
    er Windham an. „Mylord. Ihr habt die Lady gehört. Ich bitte Euch, habt ein Einsehen und gebt mir noch etwas Zeit!“
    „Eure Zeit ist um!“ Windham machte eine Pause. „Es sei denn ...“
    „Ja? Was wolltet Ihr sagen?“ drängte Claude. Er hatte wieder Hoffnung. „Ich werde alles tun, was Ihr vorschlagt.“
    Windham blickte über den Franzosen hin zu Brenna und musterte sie nachdenklich. Er tat, als sei ihm der Gedanke erst jetzt gekommen. „Ich würde auch einen Gegenstand von Wert akzeptieren, bis Ihr die Summe bezahlt habt!“
    Claude schüttelte hilflos den Kopf. „Ich habe nichts von Wert, Mylord. Nicht hier in England!“
    „Vielleicht besitzt die Lady etwas!“ Windham wartete und genoss seine wachsende Macht. Noch hatten die beiden nicht begriffen, doch gleich würden sie in seinem Netz zappeln.
    „Nein. Ich habe nichts“, sagte Brenna. „Ihr wisst, dass ich als Gefangene nach England gebracht wurde, die nicht einmal eigene Kleidung besaß!“
    „Ihr habt Juwelen“, erinnerte Windham sie in beiläufigem Ton. Er durfte sich seine Aufregung nicht anmerken lassen.
    „Sie gehören Morgan. Es ist der Familienbesitz der Greys“, erwiderte Brenna geduldig.
    „Der Schmuck, den Ihr gestern Abend trugt, gehört Euch.“ Windham wandte sich an Claude. „Habt Ihr nicht auch gehört, dass Morgan Grey so etwas sagte?“
    „Ja“, bestätigte der französische Edelmann. „Aber die Juwelen sind viel mehr wert als zweihundert Sovereigns, Mylord.“ „Richtig. Ich würde sie nur als Pfand behalten, bis Ihr Eure Schulden bezahlt habt.“
    Es ärgerte Brenna, wie über ihren Kopf hinweg verhandelt wurde. Was fiel Windham ein, über Morgans Eigentum zu verfügen, ohne ihn zu fragen. „Nein! Ohne Morgans Zustimmung wird nichts aus der Sache. So gern ich Euch helfen würde, Claude, ich käme mir unaufrichtig vor, den Schmuck ohne Morgans Wissen aus der Hand zu geben! “
    „Das verstehe ich, Mylady.“ Claude wandte sich wieder dem Mann zu, der sein Schicksal in der Hand hatte.
    Windhams Stimme war seidenweich. „Natürlich, wenn

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