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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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Antwort geben, bekam aber nicht einmal den Mund auf. Sein Körper bebte vor Anstrengung, als er nicht nur von außen, sondern auch von innen erschüttert wurde.
    Schmerz und Enttäuschung wallten in ihm auf, so stark, dass sie ihn zu ersticken drohten. Eindeutig nicht seine eigenen Gefühle.
    Kira drängte an die Oberfläche und Cian fehlte die Kraft, sich dagegen zu wehren. Er wurde nach unten gerissen und unsanft in die hintersten Tiefen ihres Geistes verbannt.
    Eine schlimme Ahnung überkam ihn: Er musste gerade einen furchtbaren Fehler begangen haben.

Der Verrat verletzte Kira zutiefst. Sie hatte Kingsley mit ihrem Körper und ihrer Magie vertraut. Sich blenden lassen von seinem Charme. Ihn näher an sich herangelassen, als klug war, und nun musste sie ihre Wunden lecken.
    Tinker Bell , flüsterte Kingsley mit sanfter Stimme. Es tut mir leid. Aber mein Körper … Ich konnte nicht zulassen, dass sie ihn verletzt.
    Oh, bitte!, spie sie. Als hätte der Dämon sich nicht im nächsten Augenblick wieder selbst geheilt. Als hätte Grace ihn ernsthaft verletzen können.
    Vielleicht habe ich überreagiert, aber ich habe mir doch bloß ein bisschen von deiner Magie genommen. Nichts, was du nicht auch schon mal getan hast.
    Du verstehst es einfach nicht, oder?, fragte Kira entnervt. Das zeigt nur wieder, wie wenig du von mir und meiner Magie verstehst. Wie wenig du unser Volk respektierst. Magie ist für dich nur eine Sache, die beliebig genommen und genutzt werden kann. Nicht mehr wert als das Benzin, das du in dein Auto spritzt. Eine Wegwerfbatterie. Aber für mich ist es der Kern meines Wesens. Ich mag Magie genommen haben, aber nur in Notsituationen und nie von jemandem, der mir etwas bedeutet.
    Tinker …
    Nichts Tinker!, rief sie aufgebracht. Begreifst du es denn nicht? Ich bin keine Disney-Elfe mit Glitzerflügeln und Zauberstab. Ich bin eine Sidhe!
    Ich weiß, du bist eine Sidhe und ich bin ein Magier. Es ist normal, dass wir ab und an Verständigungsprobleme haben. Aber daran kann man arbeiten. Wir müssen bloß …
    Nein! , protestierte Kira. Ihr Herz klopfte so schnell, als würde sie von einem Raubtier durch den Wald gejagt werden. Es wird bald kein Wir mehr geben. Wir holen dir deinen Körper zurück. Wenn das hier erledigt ist, war’s das mit uns. Dann geht jeder wieder seiner Wege. Du hast es doch eben selbst gesagt: Ich bin eine Sidhe und du bist ein Magier. Das passt einfach nicht zusammen.
    Stille kehrte in ihren Geist ein. Das Wetter war warm und sonnig, trotzdem begann Kira zu frieren. Kingsleys Seele war so weit weg, wie es die Begrenzung ihres Körpers zuließ. Weder seine Gefühle noch seine Gedanken drangen noch zu ihr durch.
    Kira griff nach ihm und jeder Emotion, die sie aufschnappen konnte, suchte Vergewisserung, dass sie Recht hatte, so zu denken. Aber Kingsley stieß sie entschlossen zurück. War die Berührung ihrer Geister zuvor ein angenehmes Prickeln gewesen, schmerzte sie nun wie ein heftiger Stromschlag.
    Ärger und Frustration wallten in ihr auf und sie fragte sich, wieso. Aus Trotz verschloss auch sie sich vor ihm. Sie hatte genug andere Probleme. Da musste sie sich nicht auch noch dauernd mit dem toten Magier in ihrem Kopf streiten.
    Kira war so mit Kingsley beschäftigt gewesen, dass sie ihre Umwelt völlig ausgeblendet hatte. Umso geschockter war sie, als sie Grace vor ihrer Nasenspitze erblickte. Fast hätte sie geschrien. Die Magierin war ihr unangenehm nah. Kira konnte die Minze in ihrem Atem riechen. Wie gebannt starrte sie Kira aus großen dunklen Augen an.
    Kira wollte zurückweichen, aber Grace’ Hände schnellten nach vorne und umklammerten ihr Gesicht. Ares knurrte warnend.
    »Deine Augen«, sagte Grace fasziniert. »Sie waren eben noch tiefblau und klar wie ein Gebirgssee.« Grace beugte sich noch ein paar Zentimeter weiter vor, bis Kiras Blickfeld vollkommen vom Gesicht der Magierin eingenommen wurde. »Blau sind sie immer noch, aber jetzt sind sie durchzogen mit braunen und goldenen Flecken.« Ein Lächeln breitete sich auf Grace’ Lippen aus, kleine Fältchen bildeten sich um ihre Augen. »Was für eine lustige Sache.«
    Und genauso plötzlich, wie ihr Interesse erwacht war, verschwand es auch wieder. Grace schritt zurück und rief eine Warnung ins Gebüsch, ehe sie einen weiteren Schuss abgab. Das Gebüsch erzitterte. Ein empört kreischender Kanarienvogel kam daraus hervorgeschossen, dicht gefolgt von einem bunt gefleckten Dalmatiner. Die roten Augen des Hundes

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