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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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schüttelten beide energisch den Kopf, aber bevor Kira ihnen diese Dummheit ausreden konnte, heulte der Motor noch einmal auf.
    Kira dachte nicht mehr nach. Sie rannte einfach los. Nick und Elly rannten mit ihr – und sie waren nicht die Einzigen. In jeder Gasse, durch die sie kamen, trafen sie auf fliehende Paranormale. Die meisten sahen zu, so weit weg von dem Drachen zu kommen, wie nur möglich. Es gab jedoch auch viele, die genau ins Zentrum liefen, um sich das Loch in der Decke besser anzuschauen. Die Hoffnung auf Freiheit brachte sie alle in große Gefahr.
    Irgendein Idiot brüllte Eye of the Tiger durch das nächtliche Chaos.
    »Das letzte Mal«, keuchte Nick, als sie sich im Schatten einer Hausmauer durch die Menschenmenge wanden. Über ihren Köpfen zog Pooka spähend Kreise, bereit, sie vor jeder Bedrohung zu warnen. »Wie bist du das letzte Mal entkommen?«
    »Durch die Haupttore. Und das auch nur mit viel Glück.« Obwohl sie eigentlich keine Zeit dafür hatte, blieb sie stehen und wandte sich zu ihren Freunden um. »Es war nicht geplant, ich schwör’s. Wenn ich je einen Fluchtplan gehabt hätte, hätte ich ihn mit euch geteilt.«
    Überall im Reservat erwachten Lautsprecher mit einem unangenehmen Knarzen zum Leben. »Achtung! Achtung! Hier spricht Arthur Stanwood.« Kiras Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Sie hatte unangenehme Erinnerungen an den Mann. »Bitte bewahren Sie Ruhe. Die Magier werden sich umgehend um das Sicherheitsleck kümmern. Es gibt keinen Grund zur Panik. Bitte verbarrikadieren Sie sich in Ihren Häusern und gehen Sie nicht auf die Straße. Jeder Fluchtversuch wird streng geahndet.«
    Als die Lautsprecher ein zweites Mal knarzten, meinte Kira, die Rede wäre zu Ende. Aber dann erwachten sie erneut zum Leben und die folgenden Worte ließen sie erstarren.
    »Sollten Sie der Paranormalen Kira begegnen, halten Sie sie auf. Wir haben Anweisungen, sie festzunehmen. Jede Hilfe wird belohnt.«
    Die Lautsprecher erstarben und Kiras Blick glitt Hilfe suchend gen Himmel. »Was habe ich jetzt schon wieder getan?« Die Frage galt allen und niemandem.
    »Das wüsste ich auch gern«, erwiderte Nick.
    Kira sah ihre Freunde misstrauisch an und wich langsam vor ihnen zurück. Aber als sie den Schmerz in Ellys Augen erkannte, den ihr fehlendes Vertrauen ausgelöst hatte, hielt sie sofort inne.
    »Sei nicht albern«, sagte Nick. »Wir würden dich denen doch nie ausliefern. Komm, wir sollten weiter.«
    »Ich weiß nicht.« Kira blickte hinauf zum Drachen und schluckte heftig. »Vielleicht sollte ich mich ihnen stellen. Den Rebellen, den Magiern, wem auch immer. Vielleicht verschwinden sie dann und …«
    Elly und Nick packten jeweils einen ihrer Arme und zerrten sie weiter. Sie kamen an eine Kreuzung und Kira hörte Pookas warnendes Zwitschern in demselben Moment, in dem sie das Heulen des Motors vernahm. Fluchend machten sie alle eine Kehrtwendung und flohen zurück in die Schatten der Häuser.
    Wie konnte das Auto sie nur so schnell verfolgen? Im Reservat gab es bloß wenige Straßen, die von Autos befahren werden konnten. Es war wie eine riesige Fußgängerzone mit vereinzelten Strecken für Lieferwagen. Wegen der vielen engen Gassen hätte es für Kira ein Leichtes sein sollen, den Wagen abzuhängen. Aber er klebte so dicht an ihren Fersen, als besäßen ihre Verfolger einen unsichtbaren Kompass, der ihnen den Weg wies.
    Eine vertraute Präsenz zupfte an ihrem Geist und Kira ging zu Boden, als hätte eine unsichtbare Faust sie niedergestreckt. Als sie sich wieder aufrichtete, zitterten ihre Beine, als wären sie aus Gummi. Das konnte nicht sein. Sie musste sich das eingebildet haben …
    Tinker Bell?
    Und Kiras Welt hörte auf, sich zu drehen.
    Sie öffnete die Lippen, um Cian zu antworten, da tauchte ein schwerer Eisenknüppel aus dem Schatten auf und traf sie am Bauch.
    Kira krümmte sich schnaufend nach vorne, die Hände über ihrer brennenden Mitte verschränkt, während sie Nick fauchen und knurren hörte. Neben ihr ertönte das mechanische Klicken eines Holzpfeilgewehrs.
    »Nick, nicht!«, rief Kira und richtete sich mühsam auf. Vier Wachmänner hatten sie überrascht, ihre schwarz-goldenen Uniformen wirkten im kalten Schein der Straßenlaternen noch bedrohlicher als sonst.
    Zwei standen bei ihr, die Eisenknüppel warnend erhoben, während ein anderer ein Holzpfeilgewehr auf Nicks Brust gerichtet hielt. Der vierte stand abseits am Ende der Gasse und hielt Ausschau. Um die

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