Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
Vom Netzwerk:
weitergingen.
    Sie schnaubte. »Ihr könntet Euch doch noch als ziemlich hilfreich dabei erweisen, Father Peter zurückzuholen.«
    Er schnaubte ebenfalls. »Ihr unterschätzt sehr stark die Worte könntet und ziemlich . Und hilfreich .«
    »Wenn wir wirklich jemanden mit Schwertern und anderen scharfen Dingen angreifen müssen«, erklärte sie steif, »werdet Ihr Euch als ziemlich nützlich erweisen. Falls wir jedoch heimlich und mit Fingerspitzengefühl vorgehen müssen, dann wird Eure übergroße und ausgeprägte Arroganz uns allen vielleicht schaden, Jamie.«
    Er nahm ihren Arm und beugte sich zu ihrem Ohr, als er sie zu einem Hauseingang zu seiner Rechten führte.
    »Ihr vergesst, Eva, dass ich mich in einer Gasse in London an Euch herangeschlichen habe.« Sie holte langsam Luft. »Ich habe mich an den letzten Mann, den ich getötet habe, herangeschlichen, wie ich mich vermutlich auch an den nächsten heranschleichen werde. Sollen wir vergleichen, wer sich besser anschleichen kann? Das Geheime ist die Art, auf die ich mein Leben lebe, Frau, und ich tue das in Städten und unter den Augen des Königs. Ich verstecke mich nicht in den Wäldern wie Ihr und die letzten Wölfe.«
    Er richtete sich wieder auf und sah Ry aus dem Dunkel treten, wie vereinbart. Ry begab sich hinter Eva, als Jamie laut an die Tür klopfte. Eva zuckte bei Rys unerwartetem Auftauchen leicht zusammen und auch, weil er so dicht hinter ihr stand.
    »Roger?«, murmelte Jamie Ry zu. Eva sah scharf zwischen den beiden hin und her.
    »Bringt die Pferde in den Stall eines Gasthauses, des White Heart.«
    »Gut. Ich hatte Besuch.«
    Ry schaute ihn an. »Wen?«
    »Cig.«
    Ry zog die Augenbrauen hoch. Schwere Schritte polterten im Haus, dann wurde die Tür aufgerissen.
    Eva wurde blass, als sie einen Fuß hochschauen musste, in das Gesicht des riesigen, einäugigen Schotten, der in der Tür stand. Sie wich instinktiv einen Schritt zurück und prallte gegen die Mauer Ry. Seine Arme fuhren hoch und fingen sie auf. Jamie stand zu ihrer Rechten.
    Begreifen glitt über Evas Gesicht wie ein Regenfall, verwandelte den Ausdruck von Verwirrung in Furcht und Wut. Sie drehte sich um und starrte Jamie an. Wohl zum hundertsten Mal, wie es schien, nahm er sie am Ellbogen, um sie am Davonlaufen zu hindern.
    Der Schotte musterte sie alle rasch, wobei er mit Jamie begann und auch wieder bei ihm endete. »Jamie Lost«, knurrte er. »Was zum Teufel tust du hier?«
    »Ich brauche etwas.«
    Der Schotte stieß ein unfreundliches Lachen aus, das wie ein Bellen klang. »Du brauchst verdammt vieles, soweit ich es sehen kann, Junge.«
    »Du warst noch nie besonders weitsichtig, Angus. Lass uns rein.«
    Der Schotte sah Ry an, nahm Eva jedoch kaum zur Kenntnis, dann wieder Jamie. »Warum sollte ich?«
    »Weil es dir sonst einmal mehr leidtun wird, dass du mir je über den Weg gelaufen bist.«
    Angus zog die Stirn kraus, aber er öffnete weit die Tür. »Ich tue es nur, weil ich dir was schulde. Beeilt euch.«
    Jamie sagte nichts weiter, sondern schob Eva an sich vorbei in das kleine Haus. Ry folgte den beiden.
    »Ich habe meine Meinung geändert«, giftete sie und strich sich das dunkle Haar aus dem Gesicht, während sie eintraten.
    Ihre Meinung?
    Jamie führte sie am Ellbogen in die Mitte des Raumes, gerade als Angus die Tür schloss. Für einen Moment waren sie in Schweigen und Dunkelheit getaucht. Langsam gewöhnten sich die Augen an die Düsternis. Das blasse Licht, das durch ein Fenster auf der Nordseite des Häuschens fiel, beleuchtete den Raum ausreichend, sodass sie alle schattige Gestalten waren, die in einem zerklüfteten Halbkreis in der Mitte des Zimmers standen.
    »Ich kann niemals Euer Freund sein«, sagte Eva und sah starr Ry direkt an.
    Auch Jamie sah Ry an. Ry sah ihn an. Angus sah verwirrt aus.
    »Niemals«, fügte sie fest hinzu.
    Ry? Niemals Rys Freundin? Wann hatte sie daran gedacht, seine Freundin zu sein? Und nicht Jamies?
    Jamie wandte sich Angus zu. »Wir müssen reden.«
    Angus grinste schief. »Du hast mich verwirrt mit deinem Bekenntnis. Die Rebellen haben ihren Lehnseid aufgesagt. Ich höre, sie haben sogar London eingenommen. Was wird dein verdammter König jetzt unternehmen?«
    »Dich zerstückeln, solltest du nicht kooperieren.«
    Angus drehte sich um und ging in ein Hinterzimmer. Jamie ließ Evas Ellbogen los. Er zögerte, schien etwas sagen zu wollen.
    Ihre Hand fuhr hoch, wehrte seine Worte ab. »Mir ist es egal, was Ihr zu sagen habt. Ihr lasst

Weitere Kostenlose Bücher