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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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Brust an Brust, ihre Blicke waren ineinander verfangen.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, legte ihre Lippen sanft auf seine, und er küsste den Atem ihrer nächsten Worte: »Ich wähle dich, Jamie.«
    »Dann wisset, was Ihr wählt, Eva«, entgegnete er heiser. »Ich bin Everoot.« Und auf diese Weise schlüpften Jahrzehnte der Geheimnisse in einem Kuss heraus.
    Er wollte sie nicht preisgeben, wollte sie nicht teilen, aber wenn Eva wählte, dann sollte sie wissen, welches Gift sie trank.
    »Ich bin Everoot«, sagte er wieder, harsch, »und ich werde nie Anspruch darauf erheben. Aber ich werde Euch beanspruchen.«
    Schweigen und Stille, dann stieß sie einen langen Atemzug aus. Er wollte auch diesen Atemzug küssen, stand stattdessen jedoch reglos da, eine Hand gespreizt auf ihrem Rücken, die andere noch zur Faust geballt.
    Lass ihr einen Moment , dachte er, ihm war schwindelig. Einen Moment, um die Bedeutung zu begreifen: dass der Everoot-Erbe nicht tot war; dass das Heim, in dem Eva jahrelang gelebt hatte, Jamies Heim war; dass die Frau, die Eva wie eine Mutter geliebt hatte, seine Mutter gewesen war.
    Dass Jamie beobachtet hatte, wie sein Vater ermordet worden war, dann davongelaufen und niemals zurückgekehrt war. Niemals versucht hatte zurückzukehren. Alles war ausgelöscht worden von dem maßlosen Verlangen, Rache an König John zu nehmen. Ein Vorhaben, dessen Durchführung verhindert worden war, weil dann das Land unwiderruflich zerstört gewesen wäre.
    Aber zumindest würde König John niemals wieder einen Everoot haben, der ihm Lehnstreue schwören würde.
    Und deshalb sollte Eva diese Schwärze in ihm sehen, die verbrannte Leere. Und dann sollte sie entscheiden.
    Für einen langen Moment gab es keine Reaktion außer ihrem Atem, der seine Lippen berührte, ihre grauen Augen, die nachdenklich auf seine gerichtet waren. Dann legte sie die Hände um seine Wangen und wisperte lächelnd: »Aber natürlich. Ich sehe sie in dir. Du siehst aus wie deine Mutter.«
    Er fühlte sich, als würde er rücklings in die Tiefe fallen.
    »Fürchte dich nicht davor, Jamie.« Sie küsste sein Kinn. »Ich wähle noch immer dich.«
    Sein Kopf brüllte vor Schweigen. Es wälzte sich durch ihn wie eine plötzliche Überschwemmung, die einen Berg herabstürzt. Jetzt war die Zeit, den Riegel zu lösen. Zu fordern. Eva.
    Er schloss die Hand um ihren Hinterkopf und küsste ihren Hals, ihre Lippen, Zunge, Zähne, nippte, verschlang, atmete ein. Sie zog ihn hoch, wollte, dass er sie küsste, und es war wie eine Flamme, die an Holz gelegt wurde; sie entflammten.
    Er griff ihren Mund an, kostete nicht, sondern raubte, er versank in all ihren geheimen Stellen, forderte die heißen, verborgenen Schlupfwinkel ihres Mundes. Dies war es, was er gewollt hatte, in der Schenke, an den Baum gelehnt, jedes Mal, wenn sie lächelte, sein ganzes Leben lang. Sie. Eva. In seinen Händen. Sein.
    Er trug sie zum Bett, hörte nicht auf, sie zu küssen, während sie ungeduldig an den Bändern seiner Beinlinge zerrte. Schwertgürtel, Rock, alles fiel hinter ihm auf den Boden, bis ihre Knie gegen das Bett stießen. In Felle gebettet, sank sie darauf zurück, während er seine Stiefel und Beinlinge herunterzerrte und sich mit einem Knie auf das Bett kniete. Heiße Befriedigung und ein Gefühl von Schicksal pochten in ihm.
    Sein Blick glitt über ihren Körper. Sie lag ausgestreckt vor ihm wie ein Geschenk. Eine sanft geschwungene Taille, hohe, kleine Brüste, lange sehnige Beine und das Dreieck von dunklen Locken zwischen ihren Schenkeln brachten ihn gefährlich nahe an den Rand seiner Beherrschung. Er strich mit einer Fingerspitze über ihren Bauch, und Eva reagierte mit einem heiseren Stöhnen. Sie bog sich ihm entgegen, und ihr sonst so blasses Gesicht hatte sich gerötet, ihre Augen waren dunkel und voller Leidenschaft – und Vertrauen –, als sie die Hände nach ihm ausstreckte.
    Er küsste ihre Hand, stützte sich auf einen Ellbogen und streckte sich neben Eva aus. Sie gab einen ungeduldig klingenden Laut von sich und zog an seiner Schulter.
    »Was soll das, warum hörst du auf?«, beklagte sie sich.
    »Ich höre nicht auf«, sagte er und ließ eine Hand über sie gleiten, über ihre Brüste, hinunter zu ihrem Bauch, über einen wohlgeformten Oberschenkel bis zu ihrem Knie; es war ein besitzergreifendes Streicheln. Sie atmete tief ein. Jamie schaute auf. »Siehst du?« Seine Hand glitt zurück und legte sich um ihre Brust.
    »Ich verstehe«,

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