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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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sich vor, sie zu küssen, dann zog er sich zurück, um weiter mit ihrem Haar zu spielen. »Es braucht eine Menge Aufmerksamkeit. Alle diese Knoten.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Hör auf, so hineinzugreifen« – sie hob die zu kleinen Fäusten geballten Hände und schüttelte sie, wobei sie ein wenig finster dreinschaute –, »und die Knoten würden sich viel leichter lösen.«
    Er lachte und strich mit dem Handrücken über ihre Wange.
    »Jamie …«
    »Nein.« Sie war voller Fragen. Er wusste, wie sie lauten würden. Er wollte keine Fragen. »Nicht jetzt.«
    Mondlicht fiel über den Rand der Felle, und Eva nickte. »Du hast recht. All das ist für später.«
    »Ich wünschte einfach, dass du … es weißt.«
    Er wünschte, dass irgendjemand es wusste. Wünschte, die Vergangenheit wäre nicht die Vergangenheit, und, mehr noch, seine Zukunft wäre nicht seine Zukunft. Aber gerade jetzt, da er Eva in den Armen hielt und ihre zarten Rippen unter seiner schwieligen Hand fühlte, war das genug. Was an sich bemerkenswert war, denn bis zu diesem Moment war nichts jemals genug gewesen.
    »Ich werde alles darüber erfahren, und ganz im Geheimen«, versprach sie. Jamie strich mit der Hand über die Felle, die ihren Bauch und ihre Beine bedeckten, und wieder hinauf. Ihre Beine und Arme unter dem seidigen Haar verborgen, fühlte sie sich wie ein pelziges Tier an. »Ich bin gut im Geheimnissehüten.«
    »Ja, das bist du«, stimmte er trocken zu.
    »Wir werden über andere Dinge als Geheimnisse sprechen.«
    »Und Politik.«
    »Und was gewesen ist.«
    »Und was sein wird.«
    Sie sah ihn an. »Vielleicht sollten wir über Kleider reden.«
    Er lächelte, während sein Blick über ihr Gesicht glitt, das leicht gerötet war. »Erzähl mir von deinem Fluss und den Weinbergen, Eva.«
    Seine Stimme vibrierte, und die Schatten auf seinem wie gemeißelt wirkenden Gesicht vertieften sich, wenn er lächelte, schufen feine Linien, die sich um seinen so sehr fähigen Mund zogen. Eva fühlte einen Strahl von Hitze durch sich hindurchschießen, einen einzigen Strahl, der aus der Mitte ihres Herzens aufflammte. Es war, als würde eine kleine Sonne in ihr aufgehen. Am besten war, nicht direkt hineinzusehen.
    Sie schaute hoch zur Decke und sagte leichthin: »Ah, ich verstehe, ich habe dich bereits zum Wein gebracht. Lass mich überlegen.« Sie dachte einen Moment lang nach, dann sah sie Jamie an und lächelte. »Es wird ein kleines Haus sein, mit einem roten Dach und einem kleinen Garten. Ganz bestimmt wird es darin Rüben und Lauch geben. Und Knoblauch natürlich, denn weil du hier in England aufgewachsen bist, würdest du ohne diese Zwiebel verkümmern.«
    Sein Lachen klang wie ein Schnauben.
    »Und ich werde uns das Abendessen zubereiten, und vielleicht wird ein Freund zu Besuch sein, aber meistens wohl nicht, denke ich. Danach wirst du dir den Bauch halten, denn du wirst viel zu viel gegessen haben. Meine Kochkünste werden unübertrefflich sein.«
    Sie zog die Augenbrauen ein wenig hoch, um ihn zu einem Widerspruch zu ermuntern.
    Er stützte sich auf einen Ellbogen und schüttelte den Kopf. »Ich kann es schon jetzt fast schmecken. Köstlich.«
    Sie lachte.
    »Rüben?«
    Sie wandte ihm den Kopf zu, und diese leichte Bewegung formte Bögen aus schwarzem Haar über dem Kissen. »Sie schmecken recht gut, zusammen mit Brot und Eiern.«
    »Möglich, aber Rüben? Das ist eine Marotte, Eva. Es könnte doch irgendetwas anderes geben, von dem du träumen könntest.«
    »Rüben«, beharrte sie. »Man träumt diese hellwachen Träume über Dinge, die man nie gekannt hat, aber die man haben will. Ist es nicht so?«
    »Das ist so.« Er sah sie an. »Du hast nie Rüben gezogen?«
    »Oder Lauch. Oder Schafe oder Hühner gehalten. Oder ein Haus an einem Fluss gehabt.«
    »Dann sind das die Dinge, von denen man träumen muss.«
    Sie lächelte und strich mit der Hand über seinen Hinterkopf, es war ein sanftes Streicheln. »Ich wusste, dass du es verstehst.«
    Er beugte sich vor, um ihr einen Kuss auf die schweißnasse Schläfe zu geben, und bewegte sich dann tiefer, um ihren Hals zu küssen. Sie neigte den Kopf, gewährte ihm Zugang und fuhr mit ihren Geschichten fort, während er sie küsste. Sie beide taten das, worin sie gut waren.
    »Dann«, sagte sie, »während das Feuer hinter uns im kleinen Kohlenbecken brennt, während die Sterne am Himmel aufgehen, werden wir an dem kleinen Fluss sitzen, du mit deinem Ale und ich mit meinem Wein …«
    Sie

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