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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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der Jahre, in denen Eva dort gelebt hatte. Sie erzählte, wie die Countess jeden Abend auf dem Wehrgang Ausschau nach Jamie gehalten hatte, erfüllt von dem Wunsch, ihr Sohn möge nach Hause kommen, und erfüllt von der Gewissheit, dass er noch am Leben war, als niemand sonst das glauben wollte. Während Eva über all diese Dinge plauderte, zeichnete sie Jamies Mutter auf die Wand des Zimmers, zeichnete mit ihren Fingern und Händen, bis sie schwarz und rot und blau gefärbt waren. Für ihn.
    Als sie fertig war, trat sie zurück und wandte sich zu ihm um. Lächelnd und die Arme weit ausgebreitet, deutete sie auf die Wand, als hätte er nicht ohnehin jede Bewegung ihres geschmeidigen, tanzenden Körpers während der vergangenen halben Stunde beobachtet. Er fühlte sich, als würde der frischeste Wind wehen. Das Mondlicht fiel über seine nackten Füße, glitt über seine Schienbeine, und er saß da, verblüfft und staunend.
    »Ist sie das, Jamie?«
    Er fühlte sich, als wäre er einen Berg hinaufgerannt, als wäre er in einen Abgrund gestürzt. Er fühlte sich, als wäre er ein Berg, erwachsen aus der steinharten Vergangenheit, die sein Leben war.
    »Das ist sie«, keuchte er und stand auf.
    Die Kraft strömte zurück in seine betäubten Glieder. Das Zimmer fühlte sich kleiner an, er fühlte sich größer. Er war der Berg. Er machte drei Schritte, um zu Eva zu gelangen, und zog sie an sich. Er beugte sich über sie und ließ seinen Mund über ihrem schweben. Sie hob ihre farbbefleckten Hände und legte sie ihm auf die Schultern.
    »Seit zwanzig Jahren bin ich ein Mann einer Tat gewesen, Eva. Aber jetzt bist du mein Lebenssinn. Du bist Wind und Wasser und Luft, und du …«
    Er brach ab. Es gab kein Ende für diesen Satz; er könnte über Jahre fortgesetzt werden mit all den Dingen, die Eva war, also hörte er einfach auf zu reden und küsste sie.
    Sie standen im Mondlicht, ihre Arme ruhten auf den Hüften des anderen, und sie küssten sich sanft eine lange Zeit.
    »Du wirst mich also nicht an einen Baum binden und mich dem Tod überlassen?«, murmelte sie, als er begann, seine Aufmerksamkeit auf ihren Hals zu richten. Sie legte die Hände auf seine Schultern und versuchte, ihn zu veranlassen hochzusehen.
    Er widerstand, aber er hielt inne und warf ihr einen Blick zu. »Ich habe dich nicht an einen Baum gebunden.«
    »Nein, das nicht. Aber ist es ritterlich von dir, auf diesen Unterschied hinzuweisen?«
    Er bewegte sich ihren Hals hinunter, und sie spürte seine Zähne auf ihrer heißen Haut, bis er fühlte, dass sie sich an ihn zu drängen begann. »Ich würde dich nicht dem Tod überlassen«, sagte er. Seine Worte klangen gedämpft an ihrem Nacken.
    »Aber wirst du mich fesseln?« Eva keuchte, als er an ihrem Ohrläppchen knabberte, fester, als sie es erwartet hatte.
    Er hob den Kopf, ließ ab von seiner Verwöhnung. »Möchtest du, dass ich es tue?«
    Und, oh, da Jamie über alle Maßen gefährlich war, war diese Vorstellung, wenn seine sich verdunkelnden blauen Augen auf ihr ruhten, seine schwieligen Hände ihre nackten Brüste umfassten, fast schwindelerregend.
    »Soll ich das tun, Eva?«, fragte er, und die Wollust in seiner Stimme erregte sie. »Ich gehöre dir. Ich werde tun, was du wünschst.«
    Feuer entflammte in ihrem Körper, der sich seinem schon entgegenbog. Seine Finger schlossen sich um ihre Handgelenke, und er drückte sie zusammen.
    »Siehst du?«, keuchte sie, als seine Augen sich zunehmend verdunkelten. »Ich wusste, am Ende würdest du ritterlich zu mir sein.«
    »Dies ist nicht das Ende, Eva«, brummte er. »Und ich bin nicht ritterlich. Stell dich an die Wand.«
    Ihr Mund rundete sich, halb zwischen einem Keuchen und einem Lächeln. »An die Wand? Warum?«
    Er sah sie an. »Dann wirst du nicht fallen, wenn ich mache, dass du kommst.«
    Sie starrte ihn an, als er die Hand in ihren Nacken legte und sie an die Wand drängte. Als ihr Rücken sie berührte, langte er hinüber zum Bett und ergriff die Bänder, die unbeachtet dort lagen.
    »Dreh dich um.«
    »Jamie«, wisperte sie, vorsichtshalber.
    Die Hände auf ihren Schultern, drehte er sie mit dem Gesicht zur Wand, fuhr dann mit den Fingern durch ihr Haar. Eva neigte den Kopf langsam nach hinten. Ungeschickt flocht Jamie die dunkelroten Bänder in ihr Haar. Jeder Zug seiner Finger löste ein Prickeln ihrer Kopfhaut aus und schickte seine zitternden Kaskaden ihren Rücken hinunter. Ihr ganzer Körper zitterte, als stünde sie im Regen.
    »Sieh

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