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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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Königreich, das Earldom von Everoot. Die mächtige Baronie von d’Endshire entlang seiner Ostgrenze. Wie oft kamen solch funkelnde Kostbarkeiten auf den Auktionsblock?
    Nur einmal im Leben.
    Du lieber Gott, de Lisle könnte vielleicht sogar selbst mitbieten.
    Der König nickte knapp. »Überbringt die Neuigkeit diesen wenigen ausgesuchten Männern.« Rasch zählte er einige Namen auf. »Haltet es geheim; niemand sonst soll davon wissen, bis das Geschäft gemacht ist. Danach werden alle es herausfinden: die Rebellen, Langton, der französische König. Das Land wird fallen, Grafschaft um Grafschaft, und es wird keinen Grund mehr für eine Charta geben.«

53
    F rüh am nächsten Morgen standen sie im Stall, überprüften die Waffen und sprachen leise miteinander im Licht der Fackeln, die mit ihrem rötlichen Licht gegen den Nebel anbrannten.
    »Im Haus der Weinhändler wird es eine Hintertür geben«, sagte Jamie leise, während er noch einmal die Schnalle seines Wehrgehenks prüfte. Roger reichte ihm eine weitere kleine schlanke Klinge. Er bückte sich und schob sie in seinen Stiefel. »Er könnte bewacht sein, aber ihr schafft das, oder? Du und Roger?«
    Roger nickte kurz. »Aye, Sir.«
    Ry sah ebenso grimmig drein, wenn auch weitaus weniger begeistert. »Aye.«
    Jamie hielt dabei inne, einen Dolch in dessen Scheide an seinem Bein zu stecken, und schaute hoch. Das dunkle Haar fiel ihm ins Gesicht, und Eva widerstand dem Drang, es zurückzustreichen. Sie musste gegen diesen Drang, Männern, die sie liebte, das Haar zurückzustreichen, immer ankämpfen. Stattdessen hörte sie Jamie zu, als er auf Rys unausgesprochene, aber offensichtliche Sorge einging.
    »Hast du etwas zu sagen, Ry?«
    Rys Blick war nichtssagend und gleichmütig. »Du musst doch einen besseren Plan haben als ›Ich gehe hinein und komme mit dem Priester heraus‹.«
    Jamie schwieg einen Moment. Dann sagte er: »Für mich klingt das nach einem guten Plan.«
    »Aye«, murmelte Roger.
    Ry und Eva wechselten einen Blick von der leidgeprüften Sorte. »Ich glaube, Ry spricht vom ›Wie‹«, erklärte Eva freundlich, um sich vorsichtig ihren Weg durch diese komplizierte Idee zu bahnen.
    Jamie verstaute seine letzte Klinge, und Roger wandte sich ihr zu. Sie schoben sich beide das Haar hinter die Ohren. Sie seufzte leise.
    »Ich werde hineingehen, wenn es erforderlich ist, Ry; aber nur, wenn es unvermeidlich ist, werde ich mein Schwert ziehen. Wir werden im Haus und wieder hinaus sein, bevor sie es noch richtig begriffen haben.«
    »Das bezieht sich darauf, aus der Tür zu kommen, Jamie«, erklärte Ry. »Aber zuerst musst du hineinkommen.«
    »Wie wäre es, wenn ich die Tür einträte?«
    »Und dann? Wenn sie sich alle auf dich stürzen und dich packen?«
    »Dann wirst du hereingestürmt kommen«, sagte Jamie hoffnungsvoll, aber mit unüberhörbarer Härte in der Stimme. Eva sah einen gleichermaßen harten Ausdruck in Rys Gesicht, vielleicht weil er wollte, dass Jamie zumindest seine Absicht anerkannte, auf die Gefahren hinzuweisen. Ry wusste nicht, dass Jamie ihr das Versprechen gegeben hatte, solche Dinge nicht mehr zu tun.
    »Mehr kann ich auch nicht tun«, beharrte Ry.
    »Es wird reichen müssen. Mehr habe ich nicht.«
    »Ihr habt mich«, sagte Roger in die Anspannung hinein. Jamie und Ry wandten sich um. Roger sah blass aus, aber er wiederholte seine Worte. »Ihr werdet meinen Schwertarm haben.«
    Jamie schlug ihm auf den Arm und nickte.
    »Und mich auch«, meldete sich Eva zu Wort.
    Sie alle wandten sich ihr zu und sahen sie an.
    »Ihr«, sagte Jamie kalt, »werdet hier bei den Pferden warten. Genau hier.« Er zeigte auf eine Stelle am Boden. Eva bewegte sich einige Zoll nach links, um sie zu besetzen. Er fand es nicht lustig.
    »Genau hier.«
    Der knappe Befehl strafte das Gefühl Lügen, von dem sie jetzt wusste, dass es sich dahinter verbarg. Sein Gesicht war hart vor Anspannung, seine Augen wurden von dem schwachen Licht der Fackeln und dem angestauten Gefühl beschattet. Er brauchte jetzt seine ganze Konzentration und Unbeirrbarkeit, aber nicht Sorge oder starke Gefühle. Da Eva nicht die Absicht hatte, irgendetwas zu tun, außer fügsam zu sein und hier bei den Pferden zu warten, nickte sie stumm.
    »Die Pferde wird das glücklich machen. Sie mögen mich. Eures besonders. Ich bin mir ziemlich sicher, es mag mich mehr als Euch.«
    Sein Blick ruhte einen Moment länger auf ihr, dann kehrten die Männer dazu zurück, ihre Pläne abzuschließen,

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