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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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Hügel hinunter.
    Rys Stimme klang jetzt härter. »König John wird dich töten. Siehst du nicht, was sie mir angetan haben? Sei versichert, dass ich nur als eine Botschaft an dich freigelassen wurde. Dies hier« – Ry zeigte auf sein malträtiertes Gesicht – »ist die Botschaft. John will dich vernichten.«
    Eva mischte sich ein. »Das ist auch das, was die blonde Frau zu mir gesagt hat. Sie sagte, John würde dich jagen.«
    »Mich jagt immer irgendwer«, entgegnete Jamie knapp.
    Ry verengte die Augen. »Hattest du je einen Zweifel, was die Pläne des Königs für dich betrifft, Jamie, so kannst du sie jetzt nicht mehr anzweifeln. Er vertraut dir nicht mehr.« Rys Blick aus blutunterlaufenen Augen bohrte sich in Jamies. »Du kannst nicht dorthin gehen, ohne dass der Name Everoot dich schützt. Erhebe Anspruch, jetzt, Jamie. Es ist Zeit. Oder sie werden dich töten.«
    »Sie werden es versuchen.«
    »Himmelherrgott noch mal.« Ry packte Jamie an seinem Rock und schrie: »Dort drinnen kann ich dich nicht beschützen!«
    Sie starrten sich lange an, dann trat Ry einen Schritt zurück. »Du wirst nicht einmal jetzt auf deinen Titel Anspruch erheben, nicht wahr, nicht einmal, wenn so viel auf dem Spiel steht?« Kalte, harte Wut füllte seine Worte wie eine Glaskugel. »Weder beanspruchst du ihn, noch verzichtest du auf ihn, Jamie. Das ist falsch.«
    »Das ist richtig«, widersprach Jamie. Seine Stimme klang tödlich leise. »Ich tue keines von beidem. Ich werde auf Eva Anspruch erheben.«
    »Das reicht nicht.«
    »Das ist mir egal. Du wagst es, zu mir von Forderung zu sprechen? Du, der einen Vater und eine Familie hat, ein Erbe , und der auf alles verzichtet hat? Du, der mich gesehen hat in meiner schlimmsten …«
    »Du warst acht Jahre alt!«
    »… du mit einer Frau, die auf dich wartet, solltest du dich je entscheiden, ihr die Hand hinzustrecken … denke ja nicht, ich hätte Lucia vergessen … und doch verzichtest du auf all diese Dinge. Stattdessen bist du hier, bei mir.« Jamie tippte sich mit den Fingerspitzen an die Brust. »Bei mir. «
    Wenn alle Klangfarben der Scham wie Ponys hätten zusammengetrieben werden können, würden sie in diesen beiden Worten Jamies eingepfercht sein.
    Eva, die noch immer im Gras saß, verstand es jetzt: Jamie konnte nicht begreifen, warum jemand sich für ihn entschied. Warum Ry sich für ihn entschieden hatte. Warum sie sich für ihn entschieden hatte. Weil er sich bis jetzt noch nicht entschieden hatte.
    Schweigen hallte auf dem Hügel wider.
    »Ich weiß nicht, warum du bleibst«, sagte Jamie kalt. »Geh und beschütze die Familie, die du verlassen hast.«
    »Ich kann nicht …« Rys Stimme brach. »Ich kann sie nicht retten.«
    Jamie stellte sich so dicht vor ihn, dass ihre Körper sich berührten. »Mich kann man nicht retten.«
    Ry wich einen Schritt zurück, dann noch einen. Er wandte sich ab, mit hängendem Kopf, und für einen langen Moment herrschte Schweigen. Dann hörten sie das Zischen einer Waffe, die an Metall entlangstrich, und Ry drehte sich um und legte sein Schwert an Jamies Hals, mit der flachen Seite. Eine Drehung seines Handgelenks, und die Schneide würde seine Pulsader treffen.
    »Ich sollte das jetzt tun«, sagte Ry leise, seine rot geränderten, erschöpften Augen hielten Jamies fest. »Was du seit Jahren zu tun versuchst, das sollte ich hier und jetzt für dich tun.«
    Die Energie eines Blitzes krachte durch die Luft auf dem Hügel. Niemand bewegte sich.
    »Dann tu es doch«, sagte Jamie.
    Eva stand auf und ging zu den beiden, legte die Fingerspitzen auf die kalte Klinge und schob sie zur Seite.
    »Schwerter sind scharf«, murmelte sie. »Lasst sie uns nur gebrauchen, wenn kleinen Kindern der Tod droht; würdet ihr sterben, könntet ihr ihnen nicht helfen. Da ihr beide sehr wütend seid und es hier keine kleinen Kinder gibt, werden wir jetzt damit aufhören und durchatmen und uns nicht gegenseitig umbringen und unseren Feinden damit eine große Freude bereiten.«
    Ry ließ zu, dass sie das Schwert hinunterdrückte. Seine Spitze wirbelte eine kleine Staubwolke auf, als sie auf einen nackten Fleck auf dem Boden traf. Angus räusperte sich.
    Für einen Moment geschah nichts. Dann schob Ry seine Klinge zurück in die Scheide und ging den Hügel hinunter davon. Er schaute sich nicht mehr um.
    Sie sahen ihn fortgehen. Eva war verwirrt. Sie wandte sich Jamie zu. »Geht er …?«
    »Für immer fort«, sagte Jamie grimmig. »Ich weiß, wohin sie geritten

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