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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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jemals zuvor. Es durfte jetzt keine Fehlschläge geben. Zuerst musste er des Priesters habhaft werden.
    Dann der Krone.
    Er tauchte seine Hände in die Wasserschale in seiner Nähe und warf sich eine Hand voll kaltes Nass ins Gesicht. Tropfen glitzerten in seinem Bart, als er sich aufrichtete.
    »Dann sei es so. Aber ich werde keinen Unterhändler schicken, ich werde nach Gracious Hill reiten und das Gift selbst extrahieren. Dann werde ich Peter von London auf das Feld bei Runnymede führen und die Beine unter Johns Thron wegtreten. In meiner Abwesenheit wird Essex London halten. Sagt niemandem, dass ich fort bin.«
    Er ging zur Tür. Die Männer seiner Leibwache sprangen auf. Der Bote hob eine Hand.
    »Mylord, mir wurde aufgetragen, Euch darüber zu unterrichten, dass Jamie gesehen worden ist. Auf der Jagd nach dem Priester.«
    FitzWalter blieb kurz stehen und wandte sich halb um. »Jamie Lost?«
    »Aye, Mylord.«
    Er starrte einen Moment vor sich hin, dann warf er den Kopf in den Nacken und stieß ein lautes, heiseres Lachen aus. »Natürlich. Jamie war schon immer meine ganz persönliche Plage. Schickt nach Chance«, befahl er, während er zur Tür ging. »Sollte Jamie auftauchen, kann Chance … sich erkundigen, ob er es sich noch einmal überlegt hat, wem er verpflichtet ist.«
    Er verließ die Halle.
    Das Rennen war eröffnet. Wer immer auch die Erben zuerst in seine Hände bekam, er würde eine Schleuse öffnen. Die Kunde würde wie eine Flutwelle durch England rollen und die noch zaudernden Edelleute mit sich reißen. Sie würde über ihre ihnen verpflichteten Ritter ebenso hinwegschwappen wie über die fetten Kaufleute und die Dämme ihrer reichen Handelsstädte.
    Und ohne die entscheidende Unterstützung durch diese mittelmäßigen Barone und ihre Ritter und Kaufleute würde die Rebellion zusammenbrechen.
    Andererseits auch ein Königtum.

13
    E va fühlte sich wie in eine von Father Peters Miniaturen versetzt. Die Bäume trugen sich blähende grüne Hauben und standen voller Stolz in ihren dunkelbraunen Gewändern da, während sie und ihre beiden Bewacher die Hügel Englands hinauf- und hinunterritten.
    Weniger imposant, dafür aber umso lieblicher säumten kleine gelbe Blumen den Wegesrand. In den üppig blühenden Büschen und Sträuchern der Hecken flatterten Unmengen von ausgelassen zwitschernden Vögeln herum. Wann immer sich die Landschaft öffnete, zogen sich Felder roten Mohns die Hügel hinunter wie eine feurige, abwärtsdrängende Herde wilder Ponys.
    England war ein sehr schönes Land. Eva hatte es vergessen.
    Andererseits hatte sie vergessen wollen . Sie hatte mit solcher Kraft an ihren Erinnerungen herumgerieben, dass man nach zehn Jahren kaum erwarten konnte, dass kleine gelbe Blumen eine solche Prozedur überlebt hatten.
    Aber sie hatten es.
    Eva hatte sie einmal in einem Bild festgehalten. Gog waren sie aufgefallen. Und irgendwie erinnerte er sich sogar an die kleinen gelben Blumen, obwohl er erst fünf Jahre alt gewesen war, als sie geflohen waren.
    Es war kein behaglicher Gedanke, dass England und seine lieblichen Blumen ihnen beiden im Gedächtnis geblieben waren.
    Viele andere Erinnerungen strömten jetzt ebenso zurück, einschließlich der an diese Straße und ihren schlechten Zustand. Eva erinnerte sich gut an sie; einige wenige Meilen mehr dürften sie dorthin bringen, wo sie und Roger einige verzweifelte Monate lang gelebt hatten, vor all diesen Jahren.
    Ein paar verstreut liegende Weiler waren hin und wieder zu sehen, weitab der Straße, die zerfurcht, verlassen und leer war. Allein schon wegen der Furchen würde niemand vermuten, dass ein Trupp Soldaten mit einer priesterlichen Geisel diesen Weg wählen würde.
    Aber sie hatten es getan. Sobald der steinige Untergrund den kleinsten Hinweis auf diese Tatsache hergegeben hatte, war Jamie diesem gefolgt. Er war ein unübertrefflicher Spurenleser.
    Unglücklicherweise war Gog weniger gut.
    Die zehn Jahre Herumschleichens in Wäldern und an Stadträndern konnten sich in keiner Weise mit den jagdlichen Fähigkeiten dieser beiden erfahrenen Ritter messen. Sie waren nur zu zweit, dennoch fühlte Eva sich wie von Burgmauern umgeben. Eine Annäherung könnte nur von den ungeschützten Seiten erfolgen, dachte Eva bedrückt, aber falls Gog so dumm war – und er war absolut nicht dumm –, das zu versuchen, würde er keinen Yard weit kommen. Er würde niedergeschlagen werden, noch bevor er aus seiner Deckung gekommen wäre.
    Sie versuchte,

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