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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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starrte auf den Vogel hinab.
    »Welch ein Zauberstab«, murmelte er. »Mir gelang es nicht, ihn zu erschlagen, als ich es einmal versuchte.« Er schwieg einen Augenblick. »Aber was spielt es für eine Rolle?«, sagte er verbittert. »Die Königin wird einen anderen Vogel schicken, wenn dieser hier nicht zu ihr zurückkehrt.«

    »Bis dahin wird eine lange Zeit verstreichen«, erwiderte Aeriel und stürzte blitzschnell an ihm vorbei zur Tür hinaus.
    Aeriel floh die gewundene Stiege hinab, die schmale Mauer entlang. Sie erblickte jenseits des Gartens den Pflaumenbaum. Der Fürst ging schnellen Schrittes hinter ihr her, aber er lief nicht. Er schien keine Angst zu haben, sie zu verlieren. Sie kam an eine Treppe und sprang die Stufen hinab. Der Fürst rief hinter ihr her. Sie verschwand im Dickicht unter den Bäumen.
    Plötzlich fand sie sich inmitten der Pflanzen nicht mehr zurecht. Atemlos stand sie am Fuß einer weiteren Treppe. Sie stieg hinauf und erreichte die Terrasse, auf der sie zusammen mit dem Fürsten die Morgendämmerung betrachtet hatte. Weiße Tücher bedeckten nun die Fliesen. Die Kissen und Teller und Platten mit Speisen aber waren verschwunden.
    Mit einem Mal entdeckte sie von der Balustrade aus wieder den Pflaumenbaum. Sie drehte sich um und eilte auf die Treppe zu, um hinunterzulaufen, als sie mitten in der Bewegung erstarrte. Sie war zwei Schritte von der Ecke der Terrasse entfernt. Dort sah sie den längst eingetrockneten dunklen Fleck, wo der Fürst vor einem Tagmonat den Wein aus ihrem Becher hingegossen hatte.
    Die Lilien in dem Viereck aus Erde, in das ein Teil des Weins geflossen war, standen jetzt verdorrt, steif und spröde da. Zwei tote Schmetterlinge lagen bei dem süßen Saft, und daneben zerfielen die Knochen einer Eidechse zu Staub. Aeriel kniete nieder und berührte die Lilien.
    »Aeriel«, sagte der Fürst hinter ihr. Sie drehte sich nicht um, sondern starrte nur fassungslos die Blumen an.

    »Der Vogel«, sagte er. »Was ich im Turm sagte … Ich wollte dir damit nur zeigen, in welch einer Gefahr du dich befindest. Wenn du diesen Ort verlässt …«
    Er verstummte und begann dann erneut.
    »Die Weiße Hexe jagt dich. Sie hält dich für eine Zauberin. Sie wünscht deinen Tod. Einer ihrer Vögel kam vierzehn Tage, ehe ich dich fand, und befahl mir, dich zu suchen und zu fangen. Ihre Engel der Nacht jagen dich.«
    »Erin hatte Recht«, sagte Aeriel und fuhr mit den Fingern über die dunkel gefleckten Steine. »Der Wein, den du mir beim ersten Fest gabst, war vergiftet. Du wolltest mich töten.« Leicht berührte sie die vermodernden Knochen der Eidechse, dann hob sie die Augen und begegnete dem Blick des Fürsten.
    »Ich hatte deine Augen nicht gesehen«, flüsterte er. »Bleib bei mir. Werde meine Frau. Ich werde den Grauen Stier und seine Gefährten gegen dein Leben eintauschen …«
    Aeriel starrte ihn hasserfüllt an. »Lass meine Gargoyles in Ruhe.«
    Der Fürst runzelte die Stirn. »Gargoyles?«, fragte er.
    »Grauling und Mondkalb und Katzenschwinge«, sagte sie. Ein Teil ihres Zorns richtete sich gegen sie selbst. Sie hatte sie die ganze Zeit schutzlos den Jägern des Fürsten ausgesetzt. »Ich habe sie in Avaric aus der Gefangenschaft eines Engels der Nacht befreit. «
    Der Fürst schüttelte den Kopf. »Wovon sprichst du? Es sind wilde Bestien.«
    »Es sind meine Bestien«, sagte Aeriel leidenschaftlich und stand auf. »Meine Bestien.«

    »Du bist eine Zauberin«, flüsterte der Fürst. Dann wurde seine Stimme plötzlich auch wütend. »Aber du wirst mich heiraten!«
    »Du kannst mir deinen Willen nicht aufzwingen«, gab Aeriel zurück, »und eine Heirat ist keine Heirat ohne mein Ja.«
    »Du wirst Ja sagen«, drohte der Fürst und trat auf sie zu. Aeriel hob ihren Stab und hielt ihn abwehrend zwischen sich und ihn. Der Fürst griff danach. »Du heiratest mich!«
    Grob zerrte er an dem Stab und schien zu erwarten, dass sie nachgab. Instinktiv schloss Aeriel ihre Finger fester um das dunkle Holz und ließ ihren Körper schlaff werden. Sie ließ sich fallen, rollte rückwärts, so wie Orroto-to es sie in der Wüste gelehrt hatte. Der Fürst verlor das Gleichgewicht und stürzte.
    Aeriel winkelte ihre Arme an, zog die Knie an ihre Brust und stieß ihre Beine mit voller Macht hoch. Der Fürst landete hinter ihr auf dem Rücken, und sein Schrei verstummte, als ihm die Luft wegblieb. Der Stab entglitt seinen Händen. Aeriel kam auf die Füße, sah, wie der Fürst sich mühsam auf

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