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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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Geist war plötzlich klarer. Die Worte waren ihr unbedacht entschlüpft, doch nun war es geschehen. Mühsam gewann der Fürst seine Gelassenheit zurück.
    »Mein Neffe ist wahnsinnig. Er kann nie den Thron besteigen. Kurz nach dem Tod meines Bruders befiel ihn ein Fieber, seine Mutter und Schwester ebenfalls. Es tötete sie. Er allein hat überlebt, aber seitdem ist er wahnsinnig und erzählt jedem, ich hätte ihren Tod verschuldet.«
    Aeriel antwortete ihm nicht. Der Fürst wirkte nun ruhiger, sein Lächeln war nicht mehr gezwungen.
    »Wie ich sehe, ist es ihm gelungen, dich zu täuschen. Misstraust du mir noch immer? Komm, ich möchte dich mit jemandem bekanntmachen. Danach, glaube ich, wirst du nicht länger an mir zweifeln.«
    Er streckte die Hand aus, als erwartete er, dass sie danach greifen würde. Aeriel umklammerte ihren Wanderstab. Der Fürst zuckte die Schultern. Er wandte sich um und ging davon. Aeriel sah ihm nach, aber er blieb weder stehen, noch blickte er zurück. Sie folgte ihm.
    Er führte sie an der Mauer entlang, die das Areal seines Besitztums eingrenzte. Der Weg war nur breit genug für einen. Der Fürst schritt zügig aus. Sie erreichten einen Turm an der Ecke der Schutzmauer. Der Fürst verschwand im gewölbten Torweg. Aeriel zögerte und folgte ihm dann.
    Sie stiegen eine gewundene Treppe hinauf, die zu dem kleinen Raum in der Spitze des Turms führte. Er sperrte die Tür auf, öffnete sie weit, aber Aeriel weigerte sich, vor ihm einzutreten. Sie presste sich mit dem Rücken gegen die Mauer, direkt innerhalb
der Tür. Der Raum war klein, einfach und spärlich eingerichtet. Nur sie beide waren anwesend.
    »Wo ist die Person, die du mir vorstellen wolltest?«
    Der Fürst stand vor dem schmalen Fenster und sah hinaus. »Er ist noch nicht hier«, sagte er. »Aber er wird kommen.«
    Aeriel lauschte, konnte aber keine Schritte auf der Treppe hören. Der Fürst wandte sich vom Fenster ab und ging zu einer grauen Holztruhe mit Paneelen, die im Stil Isternes’ geschnitzt war. Er kniete davor nieder und öffnete den Deckel.
    »Einst liebte ich eine Frau mit grünen Augen.«
    Aeriel sagte: »Ihr Name war Eryka von Isternes.«
    Der Fürst sah erschrocken auf. »Ach ja, Roschka. Ich vergaß.« Er presste die Lippen zusammen. »Er hat dir ihren Namen verraten. «
    Der Fürst von Pirs griff in die Truhe und zog ein blassgrünes Kleidungsstück heraus. Der Stoff bestand aus demselben feinen Gewebe, das die Bewohner von Isternes trugen. Er hielt das Gewand gegen seine Brust, als er sprach.
    »Sie hatte deine Größe«, sagte der Fürst. »Deine feingliedrige Gestalt. Ihre Haut war malvenfarben, ihr Haar hellgelb mit einem grünen Schimmer darin …«
    »Wie Roschka«, sagte Aeriel.
    »Wie du.«
    Aeriel schwieg überrascht.
    Der Fürst nickte. »Du hast in der Wüste gelebt. Aber ich kann sehen, dass dein Teint einst malvenfarben war. Dein Haar hatte einen grünlichen Farbton, ehe es so blond wurde. Und du hast grüne Augen.«

    Er kniete neben der Truhe und schüttelte das blassgrüne Kleidungsstück aus. Es war eine Robe, wie Königin Syllva sie getragen hatte.
    »Wenn ich dir dieses Kleid schenke«, sagte der Fürst von Pirs, »würdest du es für mich tragen?«
    Aeriel schüttelte den Kopf. Die Wand hinter ihrem Rücken hinderte sie daran zurückzuweichen. »Es ist das Gewand einer anderen Frau.«
    Der Fürst ließ das Kleid fallen und kramte in der Truhe herum. Dann nahm er einen kleinen Stab aus Elfenbein heraus. Aeriel hatte einmal beobachtet, wie Irrylaths Brüder in Isternes einen ähnlichen Gegenstand zum Umblättern der Seiten eines Buches benutzten.
    »Wenn ich dir diesen Stab schenke, Aeriel«, sagte der Fürst, »und dich lehren würde zu lesen, würdest du dann diesen verdammten Stab, an dem du so hängst, aufgeben?«
    Aeriel schüttelte wieder den Kopf. »Das ist mein Wanderstab. « Der Fürst ließ den kleinen Stock fallen. Er streckte die Hand aus. »Aeriel«, flüsterte er. »Nimm meine Hand.«
    Aeriel starrte ihn an, stumm und starr vor Angst.
    Der Fürst erhob sich. »Ich würde dich heiraten.« Er trat auf sie zu, und Aeriel schob sich näher zur Tür. »Ich liebe dich!«, rief er.
    »Du kennst mich doch erst einen Tagmonat.«
    »Ich bewundere dich.«
    »Du brauchst einen Erben.«
    Ihr ruhiger Tonfall ließ ihn innehalten. Seine Augen wurden schmal, sein Mund verkniffen.
    »Roschka«, murmelte der Fürst. »Hat er dir das gesagt?«

    »In einem Jahr wird er volljährig. Er sagt, dass dir

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