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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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Fortgegangen, hatte der Prinz gesagt.
    Bald darauf wurde das Relief an den Wänden größer und verschwand schließlich ganz. Der Tunnel neigte sich nun noch steiler in engen Windungen abwärts. Aeriel musste ihre Schritte verlangsamen. Hunger zehrte an ihren Kräften. Erschöpfung lähmte ihre Glieder. Während sie weiterstolperte, fielen ihr die Augen immer wieder zu. Ihre Kehle war wie ausgetrocknet.
    Unbehindert flatterte das Glühwürmchen voran. Der Gang machte eine scharfe Rechtsbiegung und krümmte sich dann wieder nach links. Aeriel stolperte in die enge Kurve und fand sich plötzlich in pechschwarzer Dunkelheit wieder. Der Schimmer des Glühwürmchens schien nur schwach hinter einer Biegung. Aeriel vernahm eine Bewegung weiter vorn, tief unten im Dunkeln. Eine Stimme, schleppend vor Erschöpfung, murmelte etwas.
    »Was ist das?« Dann ein raues Flüstern: »Ein Licht! Ein Licht!«
    Eine andere Stimme antwortete, dumpf, kaum mehr als ein Brummen in der Kehle.

    Die erste Stimme krächzte: »Steh auf. Ich habe ein Licht gesehen. «
    »Kein Licht«, murrte die andere. »Du hast geträumt.«
    »Dort, dort«, zischte die erste Stimme. »Hinter der Biegung. Du träumst. Steh auf!«
    Ein überraschtes Schnappen nach Luft folgte; jemand stolperte auf die Füße. Aeriel war so verblüfft, so erschöpft, so daran gewöhnt, unaufhaltsam weiterzugehen, und die Neigung des Bodens so steil, dass sie nicht anhalten konnte. Sie stieß mit etwas zusammen, hörte einen Schrei. Auch sie schrie. Etwas schlug nach ihr. Sie griff danach.
    »Was ist es?«, fragte die erste Stimme, jetzt lauter.
    »Lauf, Erin! Es hält mich am Arm fest, ich kann mich nicht befreien.«
    Da erkannte Aeriel endlich die Stimmen. Schwindel und Erschöpfung überwältigten sie. Sie begann zu lachen. Vornübergebeugt, auf den Arm gestützt, den sie umklammerte, lachte sie hemmungslos.
    »Nein, ich verlasse dich nicht«, rief Erin und begann, wie wild auf sie einzuschlagen. »Was ist es? Ein Höhlengeist?«
    Die drei stolperten ineinander verschlungen um die Biegung des Tunnels, in das matte Schimmern des Glühwürmchens. Der Prinz zerrte sie hinter sich her und versuchte, sich loszureißen, während das dunkelhäutige Mädchen, geblendet vom Licht, sie kratzte und stieß.
    »Hört auf«, keuchte Aeriel atemlos, gab Roschka frei und umfing Erins Handgelenke. »Hör auf«, sagte sie wieder. »Ich bin es doch nur. Ich, Aeriel.«

    Das dunkelhäutige Mädchen betrachtete sie näher, starrte sie dann fassungslos an und hörte auf zu kämpfen. Roschka schirmte seine Augen gegen das Licht ab. Das Glühwürmchen war nun etliche Schritte von ihnen entfernt.
    »Aeriel«, flüsterte Erin. »Aeriel, wie …?« Jetzt klammerte sie sich an den Arm des blonden Mädchens.
    »Ich habe mich aus dem Verlies des Fürsten ausgegraben, aber beeilt euch, sonst verlieren wir das Licht.«
    Der Schimmer des Glühwürmchens flackerte nun weit entfernt und sehr matt. Die drei liefen den Gang hinunter und hatten erst keine Zeit zum Sprechen. Erin umklammerte weiterhin mit einer Hand Aeriels Ärmel, so als würde sie befürchten, ihre Gefährtin könnte wieder verschwinden.
    Der Tunnel war nun ein natürlicher Felsenschacht, eng und gekrümmt. Die Decke verlor sich manchmal in zerklüfteten Spalten. Bald hatten sie das Glühwürmchen eingeholt, und Aeriel konnte ihre Gefährten deutlicher sehen. Roschka starrte sie unverwandt an.
    »Wir haben versucht, zu dir zu kommen«, stammelte er. »Als Kind habe ich einmal einen Tunnel entdeckt, in einem der Keller bei der Küche. Ich dachte, der Gang unter der Insel würde dorthin führen. Aber er verlor sich in so vielen Windungen, und es gab unzählige Abzweigungen. Wir haben völlig die Orientierung verloren, und dann erloschen unsere Fackeln.«
    Er schwieg eine Weile. Aeriel warf einen flüchtigen Blick auf Erin. Das dunkelhäutige Mädchen ging stumm neben ihr her. Sie weinte. Aeriel legte einen Arm um Erin, küsste sie und zog sie an sich.

    »Ich weiß nicht, wie lange wir schon hier unten sind«, sagte der Prinz.
    »Sechs Dutzend Stunden«, entgegnete Aeriel. »Der Sonnenstern ist längst untergegangen. Ihr müsst völlig ausgehungert sein.«
    Erin schüttelte den Kopf und wischte sich über die Augen. »Wir haben nicht gehungert. Roschka brachte Proviant mit.«
    »Ihr habt zu essen?«, rief Aeriel. Plötzlich fühlte sie sich sehr schwach. Ihr Magen war ein einziger verkrampfter Klumpen. »Das Letzte, was ich gegessen habe, war eine

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