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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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das Sternenlicht verlosch, als er heranflog, um sie wegzutragen.
    Aeriel wandte sich an Roschka, die Worte blieben ihr im Hals stecken. Sie griff nach seinem Arm, versuchte zu sprechen, aber da umklammerte Erin plötzlich Aeriels Arm und flüsterte: »Seht.«
    Sie sagte es so sanft, ohne jede Angst, dass Aeriel aufschreckte und sie nicht gleich verstand. Dann sah sie das dunkelhäutige Mädchen nach vorne und nicht nach hinten starren. Vor ihnen landete der Reiher.
    Sie hatten einen Bergrücken erklommen. Ein weites Tal mit steilen Abhängen öffnete sich vor ihnen, verlor sich in Windungen in der Ferne. Den Talboden bedeckte ein Fluss aus treibenden Sternen.
    Ein Stern glitt an ihr vorbei, schwebte hinab zu den anderen. Es waren Glühwürmchen, erkannte Aeriel, und sie flatterten von den Hügeln herab und verschmolzen mit der Flut. Es waren Tausende und Abertausende, noch mehr … Alle flogen leuchtend in einem riesigen Strom durch die Luft.
    Weit entfernt loderten hohe Flammen auf. Das Feuer selbst konnte Aeriel nicht sehen, nur seinen rötlichen Schein gegen den Himmel. Und dorthin strömte der Fluss geflügelter Wesen und wand sich durch die Biegungen des Tals.
    »Die Leuchtkäfer«, rief Roschka und blieb stehen. »Sie sind zurückgekommen. Seit der Ankunft des mordenden Engels hat es in Pirs keine mehr gegeben.«
    Seine Worte erschütterten Aeriel. Auch sie blieb reglos stehen, und ihre Erinnerung kam zurück.

    »So viele«, murmelte Erin. »So hell.«
    Aeriel unterbrach sie. »Der Engel der Nacht …«, begann sie, doch ein Schrei zerriss die Luft. Erin und Roschka wirbelten herum. Der Reiher flog auf und glitt hinunter, in den Strom der Leuchtkäfer. Weiß schimmernd trieb er mitten unter ihnen dahin.
    »Schnell!«, rief Aeriel. »Wir müssen ihm folgen.«
    Sie schob Erin vor sich her den Hügel hinab und hörte, wie Roschka ihnen folgte. Am Ende des Tals wurden sie von Leuchtkäfern umringt. Aeriel blickte zurück, aber die geflügelten Sterne versperrten ihr die Sicht. Der Engel der Nacht war nirgends zu sehen.
    Plötzlich hörte sie seinen Schrei, direkt über ihnen. Erin schrie auf und warf sich flach auf den Boden. Aeriel spürte den Luftzug der Flügel des Engels der Nacht. Die Leuchtkäfer wirbelten hektisch durcheinander und glitten dann wieder gleichmäßig dahin. Sie hatte ihn gesehen; hoch über ihren Köpfen schoss er mit abgewandtem Gesicht durch die Lüfte, die Augen mit einem Arm gegen das Licht der Leuchtkäfer abgeschirmt. »Er hat nicht …«, begann Erin und rappelte sich wieder hoch. Noch ganz außer Atem stieß sie hervor: »Er ist vorbeigeflogen. « Aeriel half ihr auf die Beine. »Er hat uns nicht gesehen«, sagte sie. »Engel der Nacht haben scharfe Augen im Dunkeln, aber sie ertragen das Licht.« Sie verstummte und half auch Roschka hoch. »Aber kommt jetzt, beeilt euch«, fuhr sie fort. »Nur solange wir uns im Strom aufhalten, sind wir in Sicherheit. «
    Die drei eilten weiter.

    »Er hat uns nicht gesehen«, murmelte der Prinz, »aber irgendwie muss er wissen, dass wir in der Nähe sind.«
    »Kann er uns hören?«, flüsterte Erin.
    Aeriel schüttelte den Kopf. »Vielleicht. Vielleicht kann er uns auch riechen. Oder er fühlt uns mit irgendwelchen Sinnen, von denen wir nichts wissen.«
    Sie schleppten sich weiter, stundenlang, Aeriel verlor jedes Zeitgefühl. Sie wagten nicht zu schlafen. Der Reiher glitt wie ein Geist vor ihnen her. Die Leuchtkäfer umflatterten sie. Die gellenden Schreie des Engels der Nacht zerrissen gelegentlich die Stille.
    Aeriel fuhr sich mit einer Hand über die Augen. Halb schlafend war sie mühsam dahingestapft. »Sieh nur«, flüsterte sie und schüttelte Erin, »vor uns. Was ist das?«
    Weit vorne teilten sich die Hügel. Auf einem steilen vorspringenden Abhang stand ein hoher Turm; seine Spitze umzüngelten lodernde Flammen. Es war das Feuer, das den Himmel in glühenden Widerschein tauchte, und dorthin bewegte sich der Strom der Glühwürmchen.
    »Die Fackel«, flüsterte Roschka. »Die Fackel brennt.«
    Als sie näher kamen, sah Aeriel, dass der Turm aus schwarzem Stein bestand. Sein blendender Feuerschein glich der Helligkeit des Sonnensterns. Das ganze Tal war von dem Licht überflutet. Sie erreichten den Fuß des Hügels und kletterten den kurzen steilen Abhang zu den Grundmauern des Turms hinauf.
    Die Leuchtkäfer wirbelten darum herum und umkreisten einander. Ein Stück von ihnen entfernt landete der Reiher. Aeriel und ihre Gefährten sanken

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