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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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vergiftete Brotkruste, ehe der Sonnenstern unterging.«
    Der Prinz hob etwas auf, was er mit sich getragen hatte, und kramte darin herum. Aeriel hatte es zuvor nicht beachtet, erkannte aber jetzt, was es war: ihr gelbes Seidenbündel mit der Laute. Roschka nahm zwei grüne Früchte und eine Handvoll getrocknetes Fleisch heraus.
    »Das ist alles, was übrig geblieben ist.«
    Aeriel nahm es dankbar. Die grüne Frucht war saftig, das getrocknete Fleisch zäh und süß. Aeriel verschluckte sich beinahe daran. Alles, was übrig geblieben war, hatte Roschka gesagt? Sie entriss ihm ihr Bündel und durchwühlte es verzweifelt.
    Sie fühlte die Laute, den Klumpen Ambra, die drei Aprikosensteine … Ihre Panik verflog, als sie die zwei restlichen Aprikosen ertastete. Roschka und Erin hatten sie nicht gefunden oder sie nicht angerührt. Aeriel seufzte vor Erleichterung. Sie hatte dem Hüter versprochen, die Steine dieser Früchte aufzuheben.
    Der Gang wand sich nun aufwärts. Der Boden war uneben.
Die drei folgten dem Glühwürmchen durch den ansteigenden Gang. Die Decke verlor sich über ihnen in scheinbar endloser Dunkelheit. Aeriel hatte das Gefühl, dass sie den höchsten Punkt erreicht hatten. Vor ihnen erhob sich der Gang plötzlich steil und verschwand hinter einer scharfen Biegung. Das Glühwürmchen folgte ihm, und der Schimmer schien zu erlöschen. Aeriel krabbelte hinterher, stolperte um die Biegung und fand einen Durchgang zu einem weiteren Tunnel.
    Abrupt blieb sie stehen und starrte in die Dunkelheit. Zwei Glühwürmchen schimmerten jetzt weiter vorne. Ein kühler Luftstrom streifte ihre Wange, schwer gesättigt vom Duft des Waldes und der Nacht. Ein Stern blinkte.
    Der Durchgang war eine Öffnung. Aeriel trat auf einen steilen Hügel hinaus. Unter ihr erstreckten sich Wälder. Das zweite Licht, das Glühwürmchen, flatterte weiter, aber Erin und Roschka blieben neben ihr stehen. So verharrten sie eine Weile, sahen sich um und atmeten tief die köstliche, wohlriechende und berauschende Luft ein.

13
Die Leuchtkäfer
    D er Hügel erhob sich beträchtlich über die anderen Abhänge. Oceanus hing wie ein großes wolkiges Auge am Himmel über ihnen. Weit unten, jenseits der Bäume, entdeckte Aeriel das Schloss des Fürsten; seine weißen Steine schimmerten im blassen Erdlicht.
    Am Eingang zur Höhle bewegte sich etwas. Erin fuhr zusammen und drückte sich eng an Aeriel. Roschkas Hand fuhr zu seiner Schärpe, obwohl er keine Waffe trug. Doch Aeriel erkannte die schneeweiße Gestalt. Sie zog den Schnabel unter einem Flügel hervor, und der lange Hals krümmte sich nach oben. Sie breitete die Flügel aus und schüttelte sie kräftig.
    »Reiher!«, rief Aeriel.
    »Endlich«, seufzte der Reiher und stand auf. »Ich erwarte euch schon seit Stunden. Hier ist dein Stab.«
    Aeriel entdeckte einen dunklen Holzstab unter den Füßen des weißen Vogels. Mit einem überraschten Ausruf nahm sie ihn an sich, so hastig, dass der Vogel tänzelnd zurücksprang.
    »Wo …?«

    Der Reiher zuckte die Flügel. »Dein Fürst ließ ihn sorglos unbewacht liegen. Ich dachte, du könntest ihn gebrauchen.«
    Aeriel ließ ihre Finger über das dunkle, knorrige Holz gleiten. »Woher wusstest du, wo du auf uns warten sollst?«
    Der weiße Vogel plusterte stolz seine Federn auf. »Ich bin ein Bote«, antwortete er, »und kann jedem Pfad folgen. Ich kann auch den Anfang und das Ende eines jeden Pfades finden. Dies hier ist der nächstgelegene Ausgang der unterirdischen Gänge des Schlosses. Ihr musstet hier herauskommen, falls ihr je wieder auftauchen würdet.«
    Aeriel sah, wie sich Erins Miene verfinsterte. »Wie erfreulich zu wissen, dass du an unserem Wohlergehen nicht gezweifelt hast.« Der Reiher wandte sich ihr zu und sah sie an. »Nun, du hättest ja nach uns suchen können«, rief Erin empört. »Du hättest …«
    »Unter der Erde?«, entrüstete sich der weiße Vogel. »Ich bin ein Reiher, keine Fledermaus.«
    Das dunkelhäutige Mädchen setzte zu einer Erwiderung an, aber Roschka trat zwischen die beiden.
    »Seht!«
    Aeriel folgte mit den Blicken seinem ausgestreckten Arm. Auf dem Gelände des Schlosses unter ihnen herrschte beträchtlicher Aufruhr. Aeriel sah Wachposten und andere Gestalten umherlaufen. Und durch die Stille der Nachtluft drangen leise Rufe zu ihnen herauf. Der Reiher entfaltete probeweise seine Flügel.
    »Sie scheinen deine Flucht entdeckt zu haben«, sagte er. »Wir sollten von hier verschwinden. Er wird bald seine

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