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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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lockte.

    Sie näherten sich ihrem Lager. Für das Mädchen sahen alle Gänge gleich aus. Die Zwergin machte sich mit einem Gruß bemerkbar, aber ihr Ruf verhallte unbeantwortet in tiefer Stille.
    »Wie sonderbar«, murmelte sie.
    Sie hatte ihre Lampe gelöscht, da die Perle ein beständigeres Licht von sich gab, ohne das Zittern und Flackern einer Flamme. Maruha begann zu laufen, bis sie bei einer Wegbiegung mitten in der Bewegung erstarrte. Das Lager war verwüstet, die Kochlampe umgeworfen. Tiefe Spuren hatten sich in den Sand gegraben, von laufenden, stolpernden Füßen. Die Zwergin stürzte weiter, zog das Mädchen mit sich.
    »So habe ich sie nicht zurückgelassen!«, rief Maruha. »Sie brachten das Lager in Ordnung, nachdem du geflohen bist. Collum? Brandl?«
    Totenstille. Collums Bündel lag weit entfernt, als sei es dorthin gezerrt oder geschleudert worden. Werkzeuge lagen über den Boden verstreut. Brandls Harfe funkelte und lehnte umgedreht an der Höhlenwand. Maruha schnappte sie im Vorübergehen und fiel dann neben der umgeworfenen Kochlampe auf die Knie.
    »Ravenna, stehe uns bei!«, flüsterte sie. »Ich hätte sie niemals alleine zurücklassen dürfen! Wir befinden uns in unerkundetem Gebiet, das unser Volk schon vor langer Zeit verlassen hat. Keiner unserer Schutzmechanismen wirkt hier, und niemand weiß, welche Kreaturen in diesen Hallen hausen.«
    Verzweifelt raffte sie Collums Werkzeug zusammen und stopfte es mit der Harfe und der Kochlampe achtlos in das Bündel. Dann schlang sie sich den Riemen über die Schulter und packte das Mädchen bei der Hand.

    »Der Sand ist so trocken und aufgewühlt, ich kann keine Spuren erkennen. Die Lampe ist noch halb gefüllt. Der Überfall kann erst kürzlich geschehen sein. Wir haben nichts gehört, aber diese verschlungenen Tunnel verzerren jedes Geräusch.«
    Vorsichtig zog sie eine Waffe aus der Tasche ihres Ärmels, schmal und zweischneidig, mehr Stilett als Dolch, mit einer Hohlkehle. Sie funkelte im Licht. Erschrocken wich die Oberländerin zurück: Es war eine hässliche, mit Gift getränkte Waffe. Ähnlich derjenigen, die der Schwarze Vogel in seinem Schnabel trug … Maruha gönnte dem Mädchen keine Aufmerksamkeit, zerrte es nur grob hinter sich her.
    »Beeil dich, Mädchen«, trieb die gedrungene, kleine Frau sie an. »Brandl und Collum schweben in höchster Gefahr. Hoffentlich kommen wir nicht zu spät!«
    Zähnefletschen und heiseres Bellen, das Kratzen von Stiefeln über Sand und das Stöhnen von bedrängten Männern beflügelten Maruhas Schritte. Sie zog das blasse Mädchen die breiten weißen Korridore entlang. Züngelndes Lampenlicht und Schatten an der Wand jenseits einer scharfen Biegung ließen die Zwergin erschrocken aufkeuchen. Hinter der Kurve ließ sie die Hand der Oberländerin los.
    Das Mädchen kam taumelnd zum Stehen. Sie befanden sich an einer Kreuzung, von der mehrere Gänge abzweigten. Alle wirkten alt und unberührt, das Mauerwerk war verfallen. Collum und Brandl standen mit dem Rücken an der glatten Wand, in die Enge getrieben von einem Rudel wild um sich schnappender, fauchender Kreaturen. Brandl hielt ein Kurzschwert in Händen,
Collum einen Dolch, der Maruhas ähnelte. Beide Männer hielten Lampen hoch, nicht nur wegen des Lichts, sondern auch um ihre Angreifer notfalls mit Feuer zu bekämpfen.
    Die Geschöpfe, die sie umzingelten, waren groß und weiß, mit kräftigen Beinen: zwei vorne, zwei hinten und ein zusätzliches Paar in der Mitte. Aus ihren stumpfen Schnauzen drang ein hundeähnliches Keuchen. Schwarze Flecken umrahmten ihre glühend roten Augen und die langen, dicken, spitz zulaufenden Schwänze. Sie schlichen dicht über dem Boden. Ihre Körper waren so lang, dass sich in der Mitte ein Buckel wölbte. Ihre Bewegungen waren sonderbar fließend und erschreckend flink. Das Rudel bestand aus einem Dutzend Tieren. Die Oberländerin wich entsetzt zurück.
    »Wieselhunde!«, rief Maruha leise. »Elende Hexenbrut!«
    Hastig entledigte sie sich ihres Bündels, stürzte vor und stach mit ihrem Dolch von hinten auf eine der Kreaturen ein. Schnell wie der Blitz schnellte der Wieselhund herum und schnappte nach ihr. Maruha landete einen weiteren Treffer oberhalb des Mauls. Das Tier taumelte rückwärts, fuhr sich mit den langen, spitzen Krallen über die Schnauze. Das blasse Mädchen stand wie gebannt da, starr vor Angst.
    Vor ihr, zu bedrängt, um aufzublicken, schienen Collum und Brandl die Zwergin noch nicht gewahrt zu

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