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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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schüttelte den Kopf. Collum kniete neben ihr, untersuchte die Wunde an ihrem Handgelenk. Ihr Ärmel war zerrissen und blutig. »Es ist nichts«, beteuerte sie und zog den Arm fort. Dann, an Brandl gewandt: »Keine Ahnung. Aber es ist kein Hexenwerk, davon bin ich überzeugt. Immerhin verscheuchte es die Kreaturen.«
    Sie beugte sich vor, entzündete die Lampen und reichte Brandl seine Harfe und Collum sein Bündel.
    »Hältst du sie immer noch für eine der Ihren?«, fragte sie mit scharfer Zunge. Der bärtige Zwerg errötete.
    »Ich weiß nicht, wofür ich sie halte«, erwiderte er zögerlich. »Doch ich weiß, dass sie uns heute das Leben gerettet hat.«
    Brandl steckte das Kurzschwert in die Scheide und verstaute
die Harfe. Besorgt glitten seine Augen zu der künstlich geschaffenen Wand. »Sie wird ihren Klauen nicht lange standhalten.«
    Zitternd schob die Oberländerin die Perle unter ihr Gewand. Der Schmerz in ihrem Kopf schwoll nicht ab. Verärgert stand sie auf. Sie war die Leere in ihrem Gedächtnis und die quälende Nadel leid, war es leid, gepeinigt und kontrolliert zu werden! Wer war sie? Wie war sie hierhergekommen? Sie dürstete nach Antworten. Mit zusammengebissenen Zähnen ignorierte sie das brennende Stechen und ließ den Blick über ihre Umgebung schweifen.
    Die Erschütterung des herabstürzenden Gewölbes hatte auch andere Gesteinsbrocken gelöst. Die glatte Wand, vor der sich Collum und Brandl verteidigt hatten, war mit einem Spinnennetz aus Rissen übersät. Unterhalb der Decke war ein Teil des Verputzes abgebröckelt und gab den Blick auf einen riesigen, in Stein gemeißelten Strahlenkranz frei. Ihr dämmerte, dass der Großteil der Wand womöglich überhaupt nicht aus Stein, sondern lediglich aus Gips bestand.
    »Aber welcher Tunnel?«, überlegte Maruha laut. »Wenn Wieselhunde unterwegs sind, müssen wir davon ausgehen, dass es in allen Gängen von ihnen wimmelt.«
    Das Mädchen trat einen Schritt näher, angezogen von dem Strahlenkranz. Die Nadel pochte heftiger, aber die Oberländerin war wild entschlossen, sie zu missachten. Als sie den Sternenkranz mit dem Finger berührte, wurde der Riss klaffender, und ein zerbröckelnder Lehmziegel fiel dumpf polternd herab. Ein Loch prunkte nun in der Wand. Dunkle Leere erstreckte sich dahinter, ein Hauch abgestandener Luft wehte dem Mädchen
in die Nase. Collum durchwühlte seine Hemdtaschen nach der Karte. Nachdem er sie schließlich entfaltet hatte, beugten er und Maruha sich darüber. Das blasse Mädchen verzog schmerzhaft das Gesicht, als sich die Nadel tiefer in ihren Kopf bohrte. Trotzig zog sie einen zweiten Ziegel aus der Wand.
    »Dieser Weg führt zu einer Kreuzung, ähnlich diesem hier«, murmelte die Zwergin.
    »Er könnte uns auch geradewegs zu den Wieselhunden führen …«
    Mit grimmiger Entschlossenheit stieß das Mädchen weitere Ziegel durch die Öffnung. Der Schmerz war jetzt beinahe unerträglich, aber verbissen fuhr sie fort. Trotz des hohen Preises, den sie zahlte, sich der Nadel zu widersetzen, erfüllte es sie mit tiefer Zufriedenheit. Zwar quälte die Waffe der Hexe sie immer noch, doch sie konnte ihr nicht länger ihren Willen aufzwingen.
    Die Öffnung in der Wand war nun groß genug, so dass die Oberländerin den Kopf und die Schultern hindurchzwängen konnte. Als sie sich auf die andere Seite beugte, überrollte sie jäh eine Welle des Friedens, köstlicher als Nahrung oder Wasser oder Ruhe. Sie verharrte in der Bewegung, fassungslos, da der Schmerz hinter ihrem Ohr mit einem Schlag verklang. Vor ihr offenbarte das Perlenlicht einen sehr breiten, schnurgeraden Gang, der sich schier endlos zu erstrecken schien. In die Wände waren Abbilder von Zwergen und Maschinen gemeißelt.
    »Egal, welchen Korridor wir einschlagen, lasst uns schnell eine Entscheidung treffen«, hörte sie Brandl hinter sich mahnen.
    Vorsichtig ließ sie den Blick schweifen. Wenn sie den Kopf aus der Öffnung zöge, würde der Schmerz der Nadel zurückkehren.
Mit dem Rücken zur Oberländerin beäugte Brandl nervös das Geröll. Das Knurren der Wieselhunde und ihr kratzendes Graben auf der anderen Seite wurden wilder. Collum kauerte sich über seine Lampe und kürzte den Docht. Keiner von ihnen zollte dem Mädchen die geringste Aufmerksamkeit.
    »Kein Weg ist sicher«, erklärte Maruha, während sie verzweifelt mit einer Hand die Karte zusammenfaltete, bevor sie sich um ihren verwundeten Arm kümmerte. »Wir müssen uns entscheiden. «
    Ohne einen

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