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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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Lampe in Händen.
    »Da bist du ja!«, rief die Zwergin. »Ich hatte schon beinahe alle Hoffnung aufgegeben, dich jemals aufzuspüren, du sonderbares Mädchen.«
    Das blasse Mädchen starrte sie an, angespannt und steif vor
Angst. Mit den Fingern umschloss sie die Perle. Behutsam kam Maruha näher.
    »Collum und Brandl haben geschworen, nicht die leiseste Ahnung zu haben, warum du weggelaufen bist, aber ich habe es letztlich aus ihnen herausbekommen.«
    Sie legte sanft eine Hand auf den Arm des blassen Mädchens, und als sie nicht verängstigt zusammenzuckte, lächelte die Zwergin. Mit einem leisen Stöhnen ließ sie sich nieder. Sie wirkte erschöpft.
    »Dieser törichte Brandl und sein Fiedeln! Er sollte es besser wissen, als den Krieg der Hexe in deiner Gegenwart zu besingen. «
    Das Mädchen verspürte einen Hauch der Erleichterung. Maruha würde diesen schrecklichen Reim nicht vortragen, der die Nadel derart erzürnte. Sie fühlte sich sicher.
    »Und mit der Hexennadel in deinem Kopf weißt du zweifellos mehr über diesen grauenvollen Konflikt als wir. Wie viel von dem, was wir sagen, verstehst du eigentlich, Mädchen?« Die kleine Frau beäugte es forschend. Die Oberländerin rutschte nervös weg, senkte den Blick. Sie wollte nicht verstehen, wagte es nicht. Maruha hob die Schultern. »Wahrscheinlich sinnlos, dich zu fragen. Wenn du nur sprechen könntest!«
    Sie tätschelte den Arm des blassen Mädchens.
    »Hier, mein Kind, bist du hungrig?« Sie kramte in einer ihrer vielen Taschen und zog einen rechteckigen Kuchen heraus, der nach Honig und scharfen Gewürzen duftete. »Dein Verschwinden liegt schon zehn Stunden zurück.«
    Sie brach den Kuchen und reichte eine Hälfte dem Mädchen,
das ihn ihr regelrecht aus den Fingern riss. Der zähe Teig schmeckte süß und gleichzeitig herb, aber ihr Mund war so trocken, sie konnte kaum schlucken. Maruhas kleiner Wasserschlauch tauchte aus einer anderen Tasche ihres Hemdes auf. Das Mädchen wollte ihn ergreifen, zögerte dann, sie wollte ihre Hand nicht von ihrer Brust lösen.
    »Mein Kind, was hältst du da?«, fragte die Zwergin, legte den Wasserschlauch nieder und beugte sich vor. »Willst du es mir nicht zeigen?«
    Die Oberländerin wich zurück. Der Perle war ihr Geheimnis, das fahle Glühen war nur in tiefster Dunkelheit auszumachen. Nicht einmal der Vogel hatte geahnt, dass sie in ihrem Besitz war, dieser schreckliche Schwarze Vogel, der … Ein scharfes Pochen hinter dem Ohr warnte sie. Hastig schob sie die aufkeimende Erinnerung beiseite und starrte die Zwergin an. Gewiss konnte sie Maruha trauen. Langsam zog sie die Hand fort. Unter dem gelben Stoff ihres Gewandes schimmerte das klare blaue Licht in einem steten Weiß.
    Die Zwergin keuchte auf. »Was ist das? Hast du es hier in den Höhlen gefunden?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf, wagte schüchtern, den Worten der anderen zu folgen.
    Die Zwergin griff nach der Perle. »Darf ich es sehen, mein Kind?«
    Die Hand der Oberländerin schloss sich wieder um ihr Geheimnis.
    »Hi mei mein!«, stammelte sie. Keine Worte brachen sich Bahn, nur Bruchstücke. Maruha lehnte sich zurück.

    »Also schön, mein Kind. Ich werde es nicht berühren. Doch nie zuvor ist mir etwas Ähnliches unter die Augen gekommen. Das hast du nicht in diesen Höhlen gefunden, dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Hast es wohl die ganze Zeit über bei dir getragen, und wir haben es nicht geahnt.«
    Sie hob ihre Lampe vom Boden und hielt sie empor, so dass ihr starkes, tänzelndes Licht das kühle, sanfte Schimmern der Perle überflutete. Die rothaarige Zwergin sprang auf die Beine und wischte sich geistesabwesend den Höhlenstaub von der Hose.
    »Wunder über Wunder«, murmelte sie. »Wer bist du, Mädchen? «
    Doch die Oberländerin blieb ihr eine Antwort schuldig. Schon jetzt verschwammen die Worte der anderen. Sie konnte der Zwergin nicht mehr folgen. Ein Nebel legte sich über ihre Gedanken. Sie war sehr müde. Maruha zog sie auf die Füße.
    »Wir sollten umkehren. Ich ließ die beiden Narren am Lager zurück, auch wenn sie mir bei der Suche behilflich sein wollten. Ich habe ihnen gesagt, sie würden dich eher verschrecken als finden.«
    Während Maruha den Korridor hinunterschritt, zauderte das blasse Mädchen.
    »Komm! Alles ist gut«, sagte die Zwergin über die Schulter. »Ich habe Brandl jegliche Musik verboten. Er wird dich nicht mehr ängstigen.«
    Sie ließ es geschehen, dass Maruha sie durch den dunklen und schmalen Tunnel

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