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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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haben. Einer der Wieselhunde setzte zum Sprung an und verbiss sich in Brandls Ärmel. Mit seiner Lampe schlug der junge Zwerg auf den Schädel der Kreatur ein, der laut knackte. Das weiße Tier ließ von ihm ab, doch der Aufprall hatte die Lampe entzweigebrochen. Sie fiel zu Boden und erlosch. Eines der Geschöpfe packte sie
mit seinen scharfen Reißzähnen und schleuderte sie fort. Collum fluchte.
    Er jagte den Dolch mit der Hohlkehle in den Hals des Tieres, das nach seinem Bein schnappte. Die Kreatur jaulte winselnd auf, sprang zurück und schüttelte schmerzgepeinigt den Kopf. Dann taumelte sie zu Boden. Zwei ihrer Gefährten zerrten den leblosen Körper aus dem Weg und stürzten sich unbeirrt auf die Zwerge. Der Wieselhund, den Maruha niedergestochen hatte, lag ebenfalls reglos da. Mit einem gewagten Ausfallschritt stieß sie einem weiteren den Dolch ins Ohr.
    »Maruha!« Ungläubig und fassungslos sah Collum auf. Seine Freude schwand. »Es ist sinnlos, es sind zu viele …«
    »Bring dich in Sicherheit!«, rief Brandl über das grässliche Knurren. »Wir lenken sie so lange wie möglich ab …«
    »Kommt gar nicht infrage«, spie sie ihnen entgegen und trat einem der Wieselhunde fest in die Rippen, so dass dieser herumwirbelte und geradewegs in ihren vergifteten Dolch lief. Mit einem gellenden Winseln hüpfte er zur Seite. Seine Gefährten, die der Zwergin nun ansichtig wurden, stürzten auf sie.
    »Lauf, Maruha! Es ist hoffnungslos!«, schrie Brandl.
    Der blutrünstige Angriff zweier Hunde ließ ihn taumelnd mit Collum zusammenstoßen. Der ältere Zwerg verlor auf dem herabgefallenen Geröll das Gleichgewicht. Als sein Arm gegen die Höhlenwand prallte, erlosch auch seine Lampe. Alle drei schrien auf, in der Erwartung, in tiefer Dunkelheit zu versinken, doch das kühle, beharrliche Glühen der Perle erfüllte nun die Kammer. Die Zwerge blickten empor, und die Wieselhunde drehten sich jäh um und funkelten die Lichtquelle an.

    Das blasse Mädchen stand schaudernd da. Die Hexenkreaturen ängstigten sie, auch wenn das sanfte Glimmen die grässlichen Tiere zu bannen schien. Mit zitternder Hand griff die Oberländerin in ihr Gewand und zog die Perle heraus, so dass sich das fahle Leuchten verstärkte. Die Nadel hinter ihrem Ohr pochte warnend, aber vor den roten Augen der Wieselhunde graute ihr mehr als vor dem drohenden Schmerz. Das Licht, erkannte sie, gewährte ihnen Schutz vor den Hunden.
    Als spürte die Nadel ihr Aufbegehren, bohrte sie sich tiefer in den Schädel des Mädchens, bis sie entsetzt aufkeuchte, doch sie weigerte sich standhaft, das Kleinod zu verbergen. Mit zusammengebissenen Zähnen hielt die Oberländerin die Perle hoch. Die Kreaturen begannen sich im Kreis zu drehen, beobachteten sie scharf und stimmten ein heftiges Geheul an. Ängstlich wichen sie vor dem schwachen bläulichen Licht zurück. Maruha stach zwei der Tiere mit ihrem vergifteten Dolch nieder, bevor der Rest fauchend in den nächstgelegenen Tunnel schlich. Collum und Brandl standen mit weit aufgerissenem Mund da. Obwohl der Schmerz mit jedem Schritt an Intensität zunahm, zwang sich das Mädchen, die Wieselhunde zu verfolgen.
    Winselnd und wild um sich beißend, flüchtete die Hexenbrut tiefer in den Gang. Mit gezücktem Dolch sprang Collum auf den Gesteinshaufen, der sich unter dem einsturzgefährdeten Deckengewölbe aufgeschichtet hatte. Kurz vor dem Höhleneingang blieb das blasse Mädchen stehen. Sie keuchte vor Anstrengung und versuchte vergeblich, die quälenden Nadelstiche auszublenden, wobei sie die schnappenden Hunde, die sich außerhalb des
Lichtkegels tummelten, nicht aus den Augen ließ. Collum hieb auf den Schlussstein des Gewölbes ein.
    »Komm her, Mädchen!«, schrie Brandl und stürmte zu ihr.
    Mit markerschütterndem Getöse fiel der Höhleneingang in sich zusammen. Die Oberländerin drückte die Perle fest an die Brust, während Brandl sie an die Seite schubste. Einen Moment lag sie auf dem harten Boden; ihr Kopf war ein einziger pochender Schmerz. Hustend hielt sich der junge Zwerg einen Ärmel über die Nase. Collum warf eine Handvoll von irgendeiner Materie in die Luft, und im nächsten Augenblick setzte sich der Staub jäh. Auf der anderen Seite des Gerölls hörte sie die Wieselhunde röcheln und graben. Zerschrammt und innerlich aufgewühlt richtete sie sich auf. Brandl erhob sich ebenfalls, den Blick unverwandt auf sie geheftet.
    »Was hat es mit dem Licht auf sich, dem Juwel, das sie trägt?«
    Maruha

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