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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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Sie kam sich klein und armselig vor neben seinem großen Wissen. Der Zwerg jedoch zuckte nur leicht die Schultern und lächelte.
    »Vielleicht erleben wir noch ihre Rückkehr.« Er seufzte. »Aber genug davon. Die Höhlen warten. Folge mir.«
    Er bückte sich, nahm einen brennenden Scheit aus dem Feuer und führte sie dann durch jene Geheimtür, durch die er gegangen war, um das Essen zu holen. Aeriel folgte ihm durch eine Reihe kleinerer Gemächer, die seinen Worten zufolge früher einmal die größten Schätze beherbergt hatten: Räume, die nur der König und die Königin und ihr Schatzmeister kannten. Und während die beiden weitergingen, war zu ihrer Linken ständig das Rauschen des Flusses zu hören.
    »Falls du dich jemals in diesen Höhlen verirrst«, sagte Aeriels
Führer, »folge nur dem Fluss, er weist dir den Weg nach draußen. «
    Die aneinandergereihten Höhlen nahmen jetzt eine Wendung nach rechts, und Aeriel konnte nun das Wasser vor sich und auch von links rauschen hören. Dann erreichten sie die letzte Kaverne, dort schien es nicht mehr weiterzugehen. Aber Talb schritt ohne Zögern bis zum hinteren Ende und verschwand durch eine winzige Tür, die Aeriel erst bemerkte, als sie vor ihr stand.
    Unvermittelt standen die beiden dann am sandigen Flussufer, und zwar flussaufwärts, wenn man die Richtung bedachte, aus der sie gekommen waren. Aeriel drehte sich um und wollte zu der Stelle gehen, wo die Stufen hinauf in den Garten führten, aber der Zwerg wandte sich stromaufwärts.
    »Komm mit«, sagte er. »Ich kenne einen kürzeren Weg.«
    Aeriel machte kehrt und folgte ihm. »Darf ich ab und zu in diese Höhlen kommen?«, fragte sie. »Sie sind sehr schön, viel schöner als das Schloss des Ikarus …«
    »Ich würde sagen«, erwiderte der Zwerg, »du kommst, sooft du willst. Hier unten pulsiert das Leben, und in der Kälte dort oben regiert nur der Tod. Ja, und was deine Bitte betrifft, so ist dir wohl klar, dass du schon deshalb herkommen musst, wenn du etwas essen möchtest. Du bist mir stets willkommen. Ich hatte schon seit Jahrhunderten niemanden mehr, mit dem ich reden konnte.« Die beiden wateten durch den Fluss zurück. »Die andere, deine Vorgängerin«, fuhr der Zwerg fort, »hörte nach einiger Zeit auf zu reden. Die grässlichen Gespensterfrauen waren daran schuld, glaube ich. Die arme Kleine, zum Schluss war sie genauso verrückt wie diese Jammergestalten. Ah, da sind wir!«

    Talb hatte eine schmale Treppe erreicht, die in die Flanke der Felswand geschlagen war und über ungleichmäßig schlüpfrige Stufen nach oben führte. Der Zwerg forderte Aeriel mit einer Handbewegung auf, voranzugehen. Das weiße Fackellicht schwankte und tanzte nun hinter ihr, als sie ins Dunkel emporstieg, dorthin, wo selbst das Licht des Flusses nicht mehr hinreichte.
    »Wohin führt diese Treppe?«
    »Hinauf zum Schloss«, antwortete er. »Sie führt in den Gang, wo die Bedienstetenunterkünfte liegen. Da oben gibt es ein paar nette kleine Zimmer. Vielleicht nimmst du eins für dich, es ist weit genug vom Lärm der Ungeheuer und dem Wehklagen der Gespenster entfernt … Oh, beinahe hätte ich etwas vergessen.«
    Aeriel blieb, halb nach hinten gewandt, auf einer Stufe stehen, denn ihr Begleiter kramte in den unzähligen Taschen seines dunkelgrauen Rockes.
    »Ah«, sagte er und fischte aus einer seiner Taschen einen kleinen goldenen Gegenstand. Es war nicht dieses weißliche Zink-Gold oder jenes blasse Silbergold, das man im Dorf gewöhnlich als Gold bezeichnete, sondern ein reines Rotgold, dessen tiefe Färbung Aeriel noch nie zuvor gesehen hatte. »Das wirst du brauchen, wenn du für die Geisterfrauen spinnen willst«, sagte der Zwerg. »Hier«, er reichte ihn ihr, » deine Spindel.«
    Es war tatsächlich eine Spindel, so klein, dass sie in der hohlen Hand Platz hatte, aber schwer wie Blei. Aeriel hielt sie in der Hand und staunte über die Feinheit der Form.
    »Eines der wenigen Kleinode, die die Königin zurückgelassen hat«, erklärte Talb.

    »Aber«, fragte Aeriel schließlich, »wie soll ich sie denn benützen? «
    »Ich habe bisher noch nichts entdeckt, was ich verspinnen könnte.«
    »Das wirst du auch nicht«, entgegnete der Zwerg, »falls du im Garten oder im Schloss nach Flachs und Fasern suchst. Dergleichen gibt es dort nicht. Nein, du musst etwas von dir selbst spinnen …«
    »Ich habe nicht genug Haar auf dem Kopf, um daraus Garn auch nur für eine Tunika zu spinnen … «, stammelte Aeriel so

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