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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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Verändert. Der Reiher erzählte mir, was dir widerfahren war, vom Schwarzen Vogel und der Nadel.«
    Aeriel zog das dunkelhäutige Mädchen an sich. »Ja, ich bin wohlauf«, sagte sie. Sie versuchte, die Fremdartigkeit, die sie empfand, zu verbergen. »Ravenna hat mich gesundgepflegt.« Als sich Erin schließlich aus ihrer Umarmung löste, fuhr Aeriel fort: »Aber ich bin seit Tagmonaten ohne Neuigkeit von Irrylath und der Armee.«
    Das dunkelhäutige Mädchen schüttelte den Kopf und lachte leise vor Erschöpfung und Erleichterung. »Ich ebenfalls, seit ich sie vor zwei Tagmonaten verließ.«
    Aeriel berührte die Wange der anderen, sie erinnerte sich an die weit entfernte, lärmende Geschäftigkeit und das Seufzen der Zelte. Zwei Tagmonate … War wirklich so viel Zeit verstrichen? »Erzähl, was geschah, als du mein Verschwinden bemerktest.«
    Müde lehnte sich Erin gegen die Glaskuppel. »Ein schrecklicher Aufruhr und eine ergebnislose Suche folgten. Natürlich war alles meine Schuld, das zumindest wollte dein Gemahl glauben, da ich die Letzte war, mit der du zusammen gesehen wurdest.« Die Stimme des dunkelhäutigen Mädchens schlug einen vorsichtigen,
zurückhaltenden Ton an. »Schließlich gestand eine Wache, dich flüchtig gesehen zu haben, als du über die Dünen wandertest, und dein feiner Prinz Irrylath hätte ihm beinahe das Schwert in den Magen gerammt.«
    Aeriel schloss lauschend die Lider. Das Juwel auf ihrer Stirn zeichnete alles, was Erin beschrieb, mit tanzenden Feuerperlen nach.
    »Letztlich wurden deine Spuren jenseits des Lagers gefunden, die in einem wilden Durcheinander aus übelriechenden Federn endeten. Bei ihrem Anblick packte Irrylath ohnmächtige Wut, und er schimpfte, dass die Lorelei die Schwingen ihrer Engel der Nacht aus solch einem Gefieder fertigte.«
    Ein Dutzend Schritt entfernt putzte sich der Reiher. Die Sterne am Firmament funkelten hell und kalt, kleine Nadelstiche des Lichts. Aeriel spähte zu dem Gestirn, das der Tanz der Jungfrauen genannt wurde.
    »Und dann?«
    »Als man davon ausging, dass du von den Ikari geraubt und der Hexe als Geisel genommen sein musstest, stürzte das Lager in fürchterliches Chaos.«
    Aeriel zuckte zusammen, ihre Sinne gerieten durch die Worte der anderen in Aufruhr.
    »Was war mit Irrylath?«, beharrte sie. Jede noch so kleine Nachricht von ihm war kostbar.
    Erins Stimme wurde angespannt. »Beteuerungen von untröstlicher Trauer! Er hätte dir Leibwächter an die Seite stellen sollen; er hätte dich warnen sollen, nicht unbegleitet in den Dünen spazieren zu gehen, im Nachhinein war seine Zerknirschung jedoch
wenig hilfreich«, höhnte sie. »Seine Mutter, Königin Syllva, wollte ihm die Diamantenklinge entreißen, bevor er oder andere zu Schaden kämen.«
    Erschüttert senkte Aeriel das Haupt. »Und als du ausgezogen bist, um mir zu folgen, mich zu finden«, mühte es sich ab, »war er immer noch blindwütig vor Kummer?«
    »Seine Cousine Sabr tröstete ihn«, erwiderte Erin mit beißender Schärfe.
    Brennende Eifersucht loderte in Aeriel auf. Sie spürte, wie sich die Hand des dunkelhäutigen Mädchens fester um ihre schloss.
    Erin murmelte: »Ich stoße ihm einen Dolch ins Herz, wenn ich ihm das nächste Mal begegne.«
    »Das wirst du nicht«, rief Aeriel, nun mit weit aufgerissenen Augen. Erin versuchte, sich ihr zu entwinden, doch sie hielt sie fest. »Er gehört mir. Wenn du mich liebst, überlässt du ihn mir.«
    Eine lange Weile sprach Erin kein Wort. Schließlich fragte sie: »Du liebst ihn also immer noch?«
    Aeriel seufzte und fand keine Antwort. Ihre Gefühle waren ein Gemisch aus Zorn und Schmerz und Verlangen, ein heftiges, unstillbares Verlangen nach Irrylaths Liebe.
    Das dunkelhäutige Mädchen sah sie an. » Ich liebe dich«, sagte sie sehr sanft. »Aus freien Stücken. Bis in alle Ewigkeit.«
    Aeriel wollte ihre Wange berühren, doch Erin wandte sich ab, verschränkte die Arme. Schweigend musterte sie ihre Gefährtin. »Also bist du die Einzige, die dem Gedanken nicht erlag, ich sei von den Ikari gefangen genommen?«
    Die andere schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe den Engel
der Nacht in Pirs erlebt, der bei deinem Anblick schreiend die Flucht ergriff.«
    »Hast du Irrylath davon berichtet?«
    Erin schnaubte. »Dein Gemahl hört nicht auf mich.«
    Aeriel senkte das Haupt, schmerzlich berührt von den Sorgen, die Erin ihretwegen gequält hatten. Und Irrylath ebenso. Es war nie ihr Wunsch gewesen, einem von ihnen Kummer zu

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