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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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Herrin. Im nächsten Moment umlagerten sie bereits den Prinzen: Sie wirbelten um ihn herum, täuschten an, stießen zu und stürzten auf ihn. Nur der Diamantenklinge verdankte Irrylath, dass er sich die Ikari vom Leibe hielt. Da sichtete Aeriel seine Brüder, die auf geflügelten lons ritten, und ihm durch die Lüfte zu Hilfe eilen. Oriencor stand am Fenster und beobachtete das Geschehen eindringlich. Sie schien jegliches Interesse an der Schlacht zwischen Königin Syllva und ihren eigenen Truppen verloren zu haben.

    Die Perle glühte warm auf Aeriels Stirn. Da erkannte sie, dass sich die Verbündeten, angeführt von Sabr, endlich aus dem eisernen Griff der Hexe befreit und einen Weg zum Toten See geschlagen hatten. Unter dem gelben Banner drängten die Isterner und Westerner Streitkräfte mit Booten zum schwarzen Wasser. Das Seevolk des Staubmeeres preschte allen voran zum Ufer.
    Auf kleinen, leichten Jollen begann das dunkelhäutige Volk zu rudern. Falls es ihnen gelänge, den Toten See zu überqueren, erkannte Aeriel, könnten Syllvas Streitkräfte den Palast im Sturm einnehmen. Aeriels Herz schlug schneller, beinahe keimte Hoffnung in ihr. Obschon zahlenmäßig immer noch stark unterlegen, kämpften die Verbündeten wieder mit neuem Elan. Das Blatt wendete sich allmählich zu ihren Gunsten.
    An der Spitze der Streitkräfte schossen die Boote der dunkelhäutigen Inselbewohner über den spiegelglatten See. Genau in dem Moment, als sie die Mitte des Sees erreichten, durchbrach etwas Riesiges die Oberfläche. Blitzartig erhob sich der mächtige schwarze, blass glänzende Kopf eines der Wasserdrachen aus dem Gewässer. Einen Augenblick später bäumte sich sein Gefährte neben ihm auf, atmete Schwefel und schwelendes Feuer. Mit lautem Gebrüll stürzten sich die beiden auf die Jollen des Seevolks und verschlangen im Bruchteil einer Sekunde ein halbes Dutzend.
    Aeriel schrie auf. Das ehemals geschlossene, geordnete Geschwader des Seevolks stob auseinander und wurde in alle Himmelsrichtungen getrieben. Im nächsten Moment hatten die zwei Drachen eine weitere Jolle gepackt und rissen sie entzwei, wobei sie die Splitter geschickt wieder ausspuckten. Das Seevolk stürzte
mit rudernden Armen in das giftige Wasser und versank. Seine Mitstreiter schleuderten Speere, doch die Seemoloche zuckten kaum. All jene Inselbewohner, die um sie herumzurudern versuchten und auf die Feste zusteuerten, wurden von den Drachen geschnappt und verschlungen.
    Oriencor gewahrte nichts von all dem, sie hatte die Augen starr auf Irrylath und seine Brüder geheftet, die gegen ihre Ikari kämpften. Tief unten, an Land, stürmte Pendarlon über den Strand und trieb eine Heerschar der Hexenkreaturen auseinander. Mit einem mächtigen Satz sprang der Löwe der Wüste vom Ufer – und versank nicht im glatten See, das kein Spiegelbild besaß. Aeriel unterdrückte ihre Überraschung. Die flügellosen lons waren dieses Kunststücks mächtig, wie sie sich jäh entsann: über eine flüssige oder zerbrechliche Oberfläche zu laufen, ohne einzubrechen. Eine dunkelhäutige Reiterin klammerte sich an der hellleuchtenden Mähne des Pendarlon fest.
    »Erin!«, rief Aeriel, als sie ihre Freundin in einem Anflug von Euphorie und Angst erkannte.
    Das Flammenschwert baumelte, immer noch ungezückt, in der Scheide des dunkelhäutigen Mädchens. Warum? , schrie Aeriel innerlich, wutentbrannt. Warum hat sie es nicht gezogen? Und dann traf sie die Antwort, klar und durchdringend wie das Licht des Sonnensterns: Weil die Gleve mit mir verknüpft ist. Sie kann sie nur ziehen, wenn ich es möchte. Vor Entsetzen legte sich eine leichte Röte auf Aeriels Antlitz. Pendarlon schnellte über den spiegelglatten schwarzen See.
    »Zieh das Schwert«, hauchte Aeriel.
    Auf Pendarlons Rücken schoss Erins Kopf in die Höhe. Stirnrunzelnd
ließ sie den Blick schweifen. Aeriel klopfte sich an die Hüfte, wo einst die Waffe hing. Derart stark war die Verbindung zwischen Perle und Gleve, dass Aeriel die Schwertkoppel beinahe noch an ihrer Taille spürte.
    Verzweifelt flüsterte sie: »Jetzt!«
    Und im nächsten Moment, als der Löwe die Hexendrachen erreichte, packte das dunkelhäutige Mädchen das Flammenschwert und zog es aus der Scheide. Die Gleve funkelte, brannte lichterloh in seiner Hand. Aeriel überkam ein wohlbekanntes Schwindelgefühl, und sie kämpfte taumelnd dagegen an, in das Feuer der Klinge gesogen zu werden, als Erin mit einem weit ausholenden, schonungslosen Schlag des

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