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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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der Welt in Gang setzte, dachte Aeriel verbittert, war alles, wofür sie und Irrylath gekämpft hatten, verlorene Liebesmüh. Angesichts der alles verschlingenden Entropie war letztlich alles sinnlos.
    Das muss nicht sein, wiederholte die innere Stimme, und Aeriel erkannte erst jetzt, dass der Perlenstaub in ihrem Blut ihre Gedanken lesen konnte, ob sie sie laut aussprach oder nicht. Die Entropie kann vereitelt werden. Eine andere mag meine verstreute Zauberkraft aufsammeln und die Welt an Oriencors statt retten .
    Aeriel blinzelte. Das weiße Glühen, das von ihr ausging, tauchte das Zelt in einen weichen Schimmer.
    »Ich weiß nicht, was du meinst«, hauchte sie.
    Mein Kind, sei meine Nachfolgerin, flüsterte Ravennas Stimme. Ein Teil meiner Macht steckt bereits in dir, genug, um dich zum Rest zu führen.
    »Aber«, protestierte Aeriel verstört, »ich bin nicht deine Tochter. In dem Reim heißt es …«
    Wirklich?, fragte die andere sanft. Habe ich dir in NuRavenna nicht erzählt, dass du und viele andere deines jungen Volkes Nachkommen der Gottgleichen seid, vor vielen Generationen gezeugt? Die Welt ist nun euer: euer Geburtsrecht, euer Erbe. Wir Gottgleichen sind nicht mehr. Sei meine Tochter, wie Irrylath einst der Sohn der
Hexe war. Nimm die Krone der Weltenerbin an, Aeriel. Nur du vermagst es.
    Aeriel saß schweigend da. Sie war fassungslos. »Ich kann doch nicht …«, stammelte sie. »Ich weiß nicht, wie.«
    Du unterschätzt dich. Genug von mir ist übrig, um dir den Weg zu weisen. Es ist eine langwierige und gewaltige Aufgabe, doch mit meiner Hilfe zu meistern.
    Bilder formten sich in Aeriels Bewusstsein, unzählige verschwommene Möglichkeiten: Ravennas zurückgewonnener Zauber, die Welt, die geheilt wurde. Überrascht blinzelte Aeriel, bis sie erkannte, dass die Visionen durch die Überreste der Perle in ihr aufstiegen.
    Aber wir müssen eilen, mahnte die ruhige, leise Stimme. Es ist besser, augenblicklich aufzubrechen, während er noch schläft.
    Stirnrunzelnd blickte sie zu Irrylath. »Aufbrechen?« Der Perlenstaub in ihrem Blut peitschte ruhelos durch ihre Adern.
    Ja. Hast du meine Worte nicht verstanden? Diese Aufgabe wird dich verzehren. Du musst alles zurücklassen.
    Aeriel wich zurück, Eiseskälte durchströmte sie. »Irrylath verlassen? «, rief sie.
    Die Stimme in ihr verklang. Schließlich sagte sie: Bisweilen müssen wir für das Wohl aller das aufgeben, was uns am meisten am Herzen liegt. Ich habe meine Tochter geopfert, all meine Zauberkraft, selbst mein Leben …
    »Aber Irrylath ist mein Gemahl«, erklärte sie kläglich. »Wir haben uns gerade erst gefunden …«
    Die Welt braucht dich, Aeriel, erwiderte die Perlenstimme wehmütig. Und er ist nur ein Mann.

    Neue Bilder wirbelten vor ihrem inneren Auge: der sterbende Planet.
    »Nein«, flüsterte Aeriel, »nein!«
    Qualvolle Pein stieg in ihr auf. Sie wünschte, sie könne sich umdrehen, das Wissen ausblenden, das Geschenk ablehnen, doch der Zauber der Gottgleichen war bereits in ihr, sie konnte ihm nicht entfliehen.
    »Irrylath braucht mich!«, merkte sie verzweifelt an.
    Ich bedauere zutiefst, murmelte die Perlenstimme, aber selbst diese kurzen gemeinsamen Stunden konnte ich euch nur unter großen Mühen schenken. Die Zeit drängt. Erbitte nicht mehr.
    Aeriel senkte den Blick zum Prinzen. Behutsam legte sie die Hände um sein Kinn, und immer noch fest schlafend, drehte er das Gesicht, als suche er ihre Berührung. Eine unbeschreibliche Bürde lastete auf ihr. Ihre Brust fühlte sich schwer und wund an, und der bittere Nachgeschmack vom Herzen der Hexe brannte ihr auf der Zunge. Aeriel umfasste sanft die Wange ihres Gemahls, nicht gewillt, ihn zu verlassen.
    »Er rettete mir das Leben«, flüsterte sie, als die entsetzliche Erinnerung an die Flut in ihr widerhallte. »Ich bin des Schwimmens nicht fähig. Beim Einsturz des Palastes wäre ich ertrunken, hätte er nicht …«
    Ertrunken?, rief die Stimme in ihrem Blut. Unsinn, mein Kind. Du kannst nicht ertrinken. Der neue Körper, den ich dir schenkte, lässt sich nicht derart leicht vernichten.
    Ein eisiger dünner Faden wand sich um Aeriel. Sie zitterte heftig. »Was soll das bedeuten?«, fragte sie verblüfft. »Welcher neuer Körper? Ich verstehe nicht.«

    Die Nadel, mein Kind, beharrte die Perlenstimme. Hast du es nicht erraten? Die Weiße Hexe hat sie mit einem solchen Zauber belegt, dass sie nicht entfernt werden konnte, ohne dich zu töten.
    Aeriels Augen wurden groß. Ihre

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