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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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unbesiegbar sein und die Welt beherrschen. «
    Sie merkte, dass sie nach dem Schock zum ersten Mal wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Sie nahm den Raum wieder deutlicher wahr und fühlte ihren Körper wieder. Plötzlich fiel
ihr ein Sprichwort ein, das sie von Orroto-to gelernt hatte: »Gehst du feige in den Kampf, wirst du fallen; gehst du mutig, wirst du vielleicht leben. Und wenn du nicht mutigen Herzens gehen kannst, begegne der Gefahr wenigstens mutigen Angesichts. « Also setzte Aeriel ihr mutigstes Gesicht auf und wandte sich wieder an den Zwerg.
    »Aber ich habe nicht vor zu versagen.« Ihre Stimme strahlte mehr Zuversicht aus, als sie empfand. »Nun sag mir, was ich tun soll.«
    Talb betrachtete sie eine Weile schweigend und kaute an seinen Knöcheln. Seine Augen waren dunkel vor Mitgefühl. Dann riss er sich los und murmelte: »Ach nun. Wenn wir es tun müssen, dann müssen wir es eben tun.« Er ging quer durch den Raum zum Feuer. »So wenig Zeit«, sagte er nervös. »So wenig Zeit.«
    Dann kniete er sich neben das flackernde weiße Flammenbündel. Der Boden bestand ganz aus hellem Kalkstein, mit Ausnahme einiger Kuhlen, die mit feinem weißen Sand gefüllt waren. Als der Zwerg in dem weichen Sand zu graben begann, sah Aeriel, dass das Feuer auf einer dieser Kuhlen brannte. Während Talb zielstrebig mit den Händen den Sand aushub, fielen die Treibholzscheite auseinander und verglommen.
    Aeriel atmete heftig, als die Flammen erstarben und Dunkelheit den Raum erfüllte. »Warum hast du das getan?«, flüsterte sie. Die plötzliche Finsternis ängstigte sie.
    Aber dann entdeckte sie, dass der Raum nicht ganz so dunkel war. Winzige Flammen brannten noch immer unter den Glasgefäßen, zu schwach, um das Feuer zu ersetzen, aber es gab noch eine andere Lichtquelle. Auf dem Boden, dort, wo der Zwerg mit
den Händen grub, glühte der Sand, oder vielmehr strahlte irgendetwas unter dem Sand durch die lichtdurchlässigen Sandkörner nach oben.
    »Geduld, meine Tochter«, sagte der Zwerg. »Schon bald werden wir dieses kleine Feuer nicht mehr brauchen.«
    Er wischte die letzten Sandkörner von einem Gegenstand, den er unten in der kleinen Kuhle freigelegt hatte und dessen strahlendes Licht den ganzen Raum erfüllte. Es war ein Dolch mit einer Klinge wie ein glänzender Sonnenstrahl. Andächtig nahm der Zwerg ihn auf, und Aeriel sah die feine Kette, die von seinem Heft herabfiel.
    »Was ist das?«, murmelte sie und starrte den Dolch an. Die Dunkelheit und das feierliche Gebaren des Zwerges ließen sie die Stimme dämpfen.
    »Die Diamantenklinge«, antwortete er stolz. »Sie wurde mir anvertraut … Oh, vor langer Zeit.« Er hielt ihr den Dolch hin. Aeriel wich erschrocken zurück. »Nimm ihn mit«, erklärte er, »wenn du in die Gemächer des Vampirs gehst. Ich kann erst nach Sonnenuntergang kommen. Wenn du seiner nicht bedarfst, halte ihn versteckt. Aber wenn du in Not gerätst, musst du dich seiner bedienen. Sein Glanz wird die Augen des Vampirs blenden und seine Hitze ihn versengen, so dass du unbehelligt fliehen kannst.«
    Die Klinge funkelte wie Sternenlicht, und Aeriel nahm Talb den Dolch aus der Hand und hängte sich ihn an der Kette um den Hals. Da lag er nun, eng zwischen ihren Brüsten, unter ihrem Gewand. Sie betastete das Heft. Der Zwerg stand auf, ging zu dem Bücherstapel und kehrte mit dem Huf des Sternenpferdes zurück. Auch ihn gab er ihr. Die Flüssigkeit darin schimmerte.

    »Einzig der Kelch-Huf des unsterblichen Sternenpferdes kann diesen Trank fassen«, erklärte er.
    »Woraus besteht er?«, fragte Aeriel.
    Er schüttelte den Kopf. »Hab keine Angst, davon zu trinken, meine Tochter. Die Eigenschaften dieses Tranks sind wunderbar. Sie schaden nur Vampiren und ihresgleichen.«
    Aeriel stand auf. »Ich muss gehen«, sagte sie, »und mich zurechtmachen. « Die beiden Hilfsmittel, die ihr Talb der Magier gegeben hatte, stärkten ihr Selbstvertrauen. Vorsichtig, um ja nichts zu vergießen, umfasste sie den Kelch-Huf mit beiden Händen.
    Der Zwerg legte einen Augenblick seine Hand auf ihre. »Ja, mein Kind, geh«, sagte er. »Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. «
    Aeriel stand in der Spinnstube mitten unter den Gespensterfrauen. Sie wusste, dass die Sonne fast untergegangen war, trotz der Eile, mit der sie ihren Körper im warmen, glänzenden Höhlenwasser gebadet, ihr hellgoldenes Haar gekämmt und sich den meterlangen Sari zu einem Brautgewand um den Leib gewunden hatte. Trotzdem stand

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