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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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Reise geht?«
    »Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen«, antwortete sie und fühlte die Furcht wieder in sich emporsteigen. Sie kämpfte sie nieder. »Ich muss mich sofort auf den Weg machen.« Sie hisste das Segel und mied seinen Blick.
    »Aeriel«, sagte er plötzlich. »Hier, nimm mein Gewand. Du wirst es brauchen, der Fetzen, den du trägst, kann nicht mal eine Katze wärmen.«
    Aeriel lachte und musste schlucken. Sie hatte nicht geglaubt, dass ihr der Abschied so schwerfallen würde. Sie nahm sein Gewand aus gelber Seide. Es fühlte sich nass und kühl an.
    »Dann nimm du das«, sagte sie und gab ihm ihr zerknittertes Hochzeitsgewand.
    Hadin starrte darauf. »Was soll ich damit anfangen?«
    »Gib es Irrylath«, sagte sie leise und wandte sich ab. Sie gab vor, sich an dem Boot zu schaffen zu machen. Das Herz tat ihr weh, aber gleichzeitig war es ihr leicht. Abrupt drehte sie sich nach Hadin um. »Aber nicht sofort. Ich muss erst weit weg sein, ehe Irrylath davon erfährt.«
    Das Boot tänzelte auf den Sandwellen. Aeriel zog das Segel höher. Hadin nahm ihre Hand, und einen Augenblick glaubte sie, er wolle sie zurückhalten. Aber er zog sie nur näher, um sie auf beide Wangen zu küssen, wie die Sitte es beim Abschied in Isternes verlangte.
    »Komm zu uns zurück.«

    Sie versuchte ein Lächeln. »Ehe der Avarclon zu neuem Leben erwacht, bringe ich dir anstelle deines Bootes ein Schlachtross. «
    Der Wind blähte die Segel. Als Hadin dem Boot einen Stoß gab, ergriff Aeriel die Ruderpinne, und das Sandschiff entfernte sich von der Küste. Die steife Brise trug sie schnell fort. Am Ufer wurde Hadin auf dem fernen Pier immer kleiner. Sie änderte den Kurs, hart am Wind, in Richtung Westernesse.
    Aeriels Fahrzeug schoss über das Sandmeer, es ritt auf den Sandwogen wie auf Wasser. Das Sternenlicht verlieh den feinen Partikeln ein eigenes, inneres Feuer. Der Wind blies von den Kronen dieser Wellen wirbelnden Staub zum nächtlichen Himmel empor.
    Die Körner waren so fein, dass Aeriel sie kaum sehen konnte, sie kaum fühlte, wenn sie atmete. Sie bemerkte sie erst, als sie ihren schwachen Geschmack nach Tang auf der Zunge spürte. Nach einigen Stunden jedoch wurde ihre Kehle trocken, ihre Augen brannten, und ihre Fingerkuppen fühlten sich wie Pergament an.
    Sie zurrte Segel und Ruderpinne fest und aß den Kürbis. Sein Fleisch schmeckte süß und erfrischend. Sie brauchte nur ein paar Bissen, und das Gefühl der Trockenheit verschwand. Die Farben der See veränderten sich jetzt. In Küstennähe war der Staub grau gewesen. Doch als sie weiter aufs offene Meer hinaussegelte, wurde der Sand blasser, war von einem klaren Gelbgrün und später violett und die Wogen waren manchmal malvenfarben.
    Die Sterne versanken. Die Nacht ging zu Ende. Oceanus erschien
am Horizont. Aeriels Herz jubilierte erleichtert. Das Licht war von einem gespenstischen Blau. Langsam stieg der Planet auf.
    Aeriel aß von den Datteln, Feigen und Mandeln. Eine ermüdende Reise, mehr als einmal sehnte sie sich nach dem kleinen Samtbeutel, den der Zwerg ihr einst geliehen hatte. Sein Vorrat an köstlichen Speisen war schier unerschöpflich gewesen.
    Manchmal stand sie auf und suchte den Horizont nach einer Küste ab oder befestigte Ruderpinne und Segel und schlief. Als sie das erste Mal erwachte, war der Boden des Bootes zentimeterdick mit Sand bedeckt. Danach schöpfte sie ihn alle paar Stunden aus und schlief nur noch kurze Zeitspannen.
    Der Wind blies stetig; sie musste nur selten den Kurs korrigieren. Dabei richtete sie sich nach Oceanus und den Sternen. Die Hälfte eines Tagmonats verging. Zweimal kam ihr Schiff in der Nähe von Inseln vorbei, die Vogelschwärme umkreisten.
    Manchmal konnte sie in der Ferne Sandwale beobachten, große fischähnliche Körper, wohl mehr als hundert Fuß lang. Sie schossen aus der See empor, prusteten Sand aus und gaben seltsame Geräusche von sich.
    Einmal, als sie in der Nähe von Walen segelte, entdeckte sie auf dem Meer hellgrüne Klumpen, die Masse roch bittersüß, wie sehr altes Parfüm. Sie fischte sie, ohne zu wissen warum, heraus und bewahrte sie im Bug auf. Sie hatte keine Ahnung, was es war.
    Ein andermal geriet sie in einen Schwarm Seevögel, schlanke Gestalten, mit silbernen Körpern, langen Schwingen und schwarz umrandeten Augen. Sie schwirrten über den Wellen und pickten irgendetwas aus dem Staub auf.

    Als Aeriel näher kam, sah sie, dass es sich um winzige Panzerkrebse oder Langusten handelte. Ein

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