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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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Schwarm von ihnen hatte sich versammelt und fraß Algen, die wie rötliche Blüten auf dem Meer lagen. Aeriel lehnte sich über das Dollbord und schnippte eine der kleinen Langusten ins Boot.
    Der in Segmente unterteilte Körper des Tieres war so klar wie Kristall. Es hatte Fühler am Kopf, zwei kleine schwarze Augen auf Stielen und einen breiten, flachen Schwanz. Augenblicklich vergrub es sich im Sand auf dem Boden des Schiffs.
    Ein Seevogel landete auf dem Dollbord und krächzte. Er spähte auf die Stelle, wo die kleine Languste verschwunden war, aber Aeriel verscheuchte ihn. Nach einer Weile waren das Plankton und die Seevögel am Horizont verschwunden. Aeriel glitt durch den Sand.
    Zuerst floh die kleine Kreatur vor ihren suchenden Fingern und versteckte sich wieder, aber mit der Zeit wurde sie zahmer und ließ sich mit kleinen Dattelstückchen füttern. Schon bald versteckte sich die kleine Languste in den Falten von Ariels Gewand, sie schien diesen Aufenthaltsort dem Sand vorzuziehen.
    Das dritte Viertel des Tagmonats verstrich. Einmal kamen sie an einer Art unterirdischer Quelle mitten im Meer vorbei. Der Sand war weder grün noch golden oder rot oder grau, sondern blau, dunkelblau wie geblasenes Glas. Er rann in kleinen Strömen durch die anderen Farbschattierungen und schien schwerer, denn man verlor ihn bald außer Sicht.
    Aeriel schöpfte im Vorbeifahren eine Handvoll davon, der Sand war so hübsch anzusehen, und barg ihn in einem der Ärmel
von Hadins Gewand. Sobald es trocken war, hatte sie ihre Laute darin eingewickelt, ebenso das graugrüne, wachsähnliche Zeug. Die kleine Sandlanguste schnappte sich ein paar blaue Sandkörner und verspeiste sie. Aeriel gab ihr noch mehr davon, so viel sie wollte, und danach leuchtete ihr kristallener Panzer blau.
    Einmal segelte sie an einer Inselgruppe vorbei, die in einem großen Halbkreis angeordnet dalag. An den Stränden konnte sie lange, schlanke Boote sehen, die an den Enden hochgebogen waren, wie die Fahrzeuge in Isternes. Sie glaubte auch, dunkle Gestalten am Strand zu erkennen.
    Und dann wäre sie aus Unachtsamkeit, weil sie zu den Stränden hingesehen hatte, fast auf ein Riff gelaufen. Hart riss sie das Steuer herum, damit ihr Boot nicht zerschellte. Und auf einem dieser Felsen kniete ein sehr dunkelhäutiger Knabe. Er war bis auf einen Lendenschurz nackt.
    Er hatte gerade ein Krabbennetz aus dem Staub gezogen und holte die Krabben heraus, die er in einen geflochtenen Korb warf. Er hatte sie nicht gesehen. Doch als sie vorbeisegelte, blickte er auf, entdeckte sie und zuckte zusammen.
    Sie starrten sich an, während Aeriel in ihrem Boot vorbeiglitt: der schlanke, dunkelhäutige Junge, selbst seine Augen waren schwarz, und das hellhäutige Mädchen. Zwei Krabben befreiten sich aus seinem herunterhängenden Netz, fielen aufs Riff und vergruben sich sofort im Sand.
    Dann verstärkte sich die Brise vor den Inseln, blähte das Segel und trug Aeriel wieder aufs offene Meer hinaus. Die dunklen Klippen und der Krabbenfischer blieben hinter ihr zurück. Nach ein paar Stunden Schlaf erspähte Aeriel die Westküste und die
bewaldeten Hügel von Bern hinter dem Strand. Die See hatte hier eine grünliche Farbe angenommen; und der Tagmonat war fast vorüber.
    Als Aeriel sich der Küste näherte, klang dumpfes Dröhnen an ihre Ohren. Gischt umgab sie, feinster Staub, und wirbelte zwischen den Wellentälern, aus denen scharf gezackte Felsen emporragten, hoch.
    Aeriel ergriff die Ruderpinne und das Segeltau. Etwa eine Stunde segelte sie an der Küste entlang, aber die Felsen streckten sich endlos und gewährten keinen Zugang. Geht das immer so weiter?, fragte sie sich schließlich, als ihre Arme vor Schmerz ganz taub waren. Das Dämmerlicht ließ die Gebirgskuppen hinter der Küste golden erstrahlen.
    Dann spürte sie plötzlich unter dem Boot eine Bewegung. Das Fahrzeug neigte sich, ein Paddel hing in der Luft. Aeriel verlor fast das Gleichgewicht. Sie brachte das Boot an den Wind und lehnte sich über Bord. Das Schiff richtete sich wieder auf, doch die Strömung hatte sie viel näher an die Küste getrieben.
    Eine schmale Landzunge lag vor ihr, nicht weiter als eine halbe Meile entfernt. Auf ihr stand ein großer Turm, hoch über den Wellen, die gischtsprühend um die gezackten Felsen tanzten. Zwei parallel verlaufende Riffe bildeten eine schmale Zufahrt. Dann erblickte Aeriel unter der Oberfläche des grün leuchtenden Meeres ein breites rötliches Band. Handelte es sich

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