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Gefangene des Feuers

Titel: Gefangene des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ewig gleichem Rhythmus bewegten. Sie hörte das Donnern, gedämpft und weit entfernt. Und dort, wo sie den Mond vermutet hatte, stand jetzt die Sonne in brennendem Licht. Ihre Hände brannten jetzt auch, und sie spürte, dass das Schlagen sich nun ganz dort konzentrierte. Ihre Fingerspitzen pulsierten und die Handflächen dröhnten vor Energie, die in ihren Händen war. Fast glaubte sie, ihre Haut müsse sich unter dem heißen Druck auflösen.
    Und dann senkte sich plötzlich Ruhe über sie herab, als die Flut zu sanfteren Wellen verebbte, die träge gegen eine unbekannte Küste rollten. Das Licht war jetzt noch heller als vorher, doch auch weicher und unglaublich klar. Sie ließ sich dahintreiben, den Blick in die Unendlichkeit gerichtet. Weites Land breitete sich vor ihr aus, riesige Flächen von Grün und Braun, vom tiefsten Blau des Ozeans, wie sie es bisher nicht kannte. In diesem Moment wurde ihr voller Demut bewusst, dass alles, was sie kannte und noch erfahren würde, an diesem kleinen, wunderschönen Fleck vereint war.
    Das Dröhnen hatte sich zu einem stetigen Summen abgeschwächt. Sie fühlte sich unglaublich schwer vor Erschöpfung und zugleich schwerelos. Das riesige Licht verblasste, und sie wurde sich allmählich des warmen kleinen Körpers bewusst, den sie an ihrer Brust hielt. Der kleine Körper, der unter ihren Händen strampelte und schrie.
    Langsam hob sie die schweren Lider. Oder vielleicht waren ihre Augen die ganze Zeit offen gewesen und sie konnte erst jetzt wieder sehen? Ein Gefühl von Unwirklichkeit erfasste sie, als wäre sie an einem fremden Ort aufgewacht und wüsste nicht, wo sie war.
    Aber es war derselbe Platz. Sie saß immer noch im Staub am Rand des Lagers, und Rafe kniete vor ihr. Jacali hockte ein kleines Stück von ihnen entfernt auf den Fersen, während in ihren schwarzen Augen nichts als Bewunderung stand.
    Es war heller Tag. Annie hatte nicht gemerkt, wie er angebrochen war. Vielleicht hatte sie geschlafen und geträumt. Allerdings war sie so müde, dass sie unmöglich geschlafen haben konnte. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, also musste es später Vormittag sein.
    „Rafe?“, fragte sie, und ihre Verwirrung und die Angst ließen ihre Stimme verzweifelt klingen.
    Er nahm das Baby aus ihren Armen, das strampelte und leise jammerte. Das Fieber war gesunken, auch wenn es noch nicht ganz verschwunden war. Und die Flecken waren nicht mehr so dunkel. Die Kleine war wach und unruhig. Die Mutter des Babys würde außer sich vor Freude sein. Er drückte einen Kuss auf die weichen, stoppeligen Haare und übergab das Kind an Jacali, die es schweigend entgegennahm und an ihre eingefallene Brust drückte. Dann endlich nahm er Annie in seine Arme.
    Er fühlte sich so steif, dass er sich kaum bewegen konnte.
    Ihm schien, als hätte er jedes Gefühl für Raum und Zeit verloren. Wie viel Zeit mochte vergangen sein? Er hatte sich in den dunklen Tiefen von Annies Augen verloren und ... und irgendetwas war passiert. Er wusste nicht was. Er wusste nur, dass sie ihn jetzt brauchte. Und er sehnte sich nach ihr mit einer Intensität, die er kaum zu bezwingen vermochte. Er hob Annie hoch und trug sie davon. Nur ein Mal blieb er stehen, um eine ihrer Decken vom Boden aufzuheben.
    Er folgte dem Bach, bis sie außer Sichtweite des Lagers und vor zufälligen Blicken geschützt waren durch ein kleines Wäldchen. Dann breitete er die Decke aus und stellte sie darauf ab, ehe er ihr all die Kleider auszog, die den Kontakt mit ihrer Haut verhinderten. „Annie“, sagte er mit rauer, zitternder Stimme, während er ihre Schenkel öffnete. Seine großen Hände hoben sich dunkel von ihrer hellen Haut ab. Er war so erregt, dass er kaum zu atmen vermochte. Sie hob die schlanken Arme und schlang sie um seine muskulösen Schultern, während er tief in ihre feuchte Mitte eindrang. Sie hieß ihn willkommen, schlang die Beine um seine Hüften.
    Er war sich nicht einmal bewusst, wie fest er in sie hineinstieß. Spürte nur die lebensspendende Energie, die ihr entströmte, die stärker war als je zuvor und ihn erbeben ließ. Er hatte sich noch nie so lebendig, so ungestüm und befreit gefühlt. Er hörte, wie sie aufschrie, spürte die Gewalt ihres Höhepunkts, ehe er sich in einer gewaltigen Explosion all seiner Sinne in ihr ergoss. In seiner Erlösung stieß er tief in sie hinein, in einer ursprünglichen Suche nach dem Mutterschoß. Und noch bevor seine letzten Zuckungen verklungen waren, wusste er, dass er eben

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