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Gefangene des Feuers

Titel: Gefangene des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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neues Leben in ihr geschaffen hatte.
    Erschöpft sank er auf die Decke, während er sie immer noch besitzergreifend an sich presste. Sie seufzte leise auf, schloss die Augen und war schon eingeschlafen, ehe ihr Atem über seine Schulter strich, an der sie lag. Er hatte das Gefühl, als hätte er einen schweren Schlag gegen die Brust bekommen, der ihm den Atem raubte. Und trotzdem, zum ersten Mal seit Jahren sah er ganz klar.
    Die vier Jahre, in denen er gejagt worden war, hatten ihn beinahe zu einer mörderischen Bestie gemacht. Er hatte rein auf seine Instinkte gehört, so blitzschnell reagiert wie eine Raubkatze, und sein einziges Ziel war es gewesen zu überleben. Doch jetzt konnte er nicht mehr nur an sich allein denken. Es galt, Annie zu beschützen und wahrscheinlich auch ihr gemeinsames Kind. Ja, er war sicher, dass sie nun sein Kind in sich trug. Jetzt musste er für die Zukunft planen. Er hatte so lange Zeit nur für den Augenblick gelebt, dass es sich fremd anfühlte, daran zu denken. Teufel auch, vor vier Jahren hatte er nicht einmal eine Zukunft gehabt!
    Irgendwie musste er es schaffen, seinen Namen reinzuwaschen. Sie konnten nicht ständig davonlaufen. Und selbst wenn sie einen abgeschiedenen Ort fanden, an dem sie sich niederlassen konnten, würden sie sich immer umsehen und mit der Angst leben, dass ein Kopfgeldjäger oder Gesetzeshüter ihnen auf die Spur gekommen war. Sie konnten nicht länger davonlaufen. Es musste ein Ende haben.
    All dies erkannt zu haben, war eine Sache - aber wie es weitergehen sollte, eine ganz andere. Rafe war so müde. Die unglaubliche Klarheit, mit der er die Dinge gesehen hatte, verblasste bereits. Er konnte nicht einmal mehr denken, und seine Augen fielen gegen seinen Willen zu. Verdammt, er war schon wieder erregt, obwohl die drängende Begierde verschwunden war. Schon halb im Schlaf, rollte er sich auf die Seite, legte Annies Schenkel über seine Hüfte und glitt vorsichtig in ihre feuchte Hitze hinein. Dann schlief er endlich besänftigt ein.
    Die Mittagssonne drang durch den schattigen Wald und brannte heiß auf seinem nackten Bein. Er öffnete die Augen und nahm die Wirklichkeit langsam in sich auf. Sie hatten kaum mehr als eine Stunde geschlafen, aber er fühlte sich ausgeruht, als wäre es eine ganze Nacht gewesen. Verdammt, was hatte er sich nur dabei gedacht, einfach einzuschlafen, sie beide nackt und so nah am Lager der Apachen? Sicher, sie hatten dringend Schlaf gebraucht. Aber er hätte vorsichtiger sein müssen.
    Sanft rüttelte er Annie an den Schultern, und sie öffnete verschlafen die Augen. „Rafe“, murmelte sie und kuschelte sich noch enger an ihn, während ihre Augen schon wieder zufielen.
    „Wir müssen uns anziehen, Schatz!“
    Im nächsten Augenblick hatte sie sich schon aufgesetzt und griff nach ihrem Unterhemd, um ihre nackten Brüste zu bedecken. Mit großen, runden Augen sah sie ihn an. „Habe ich geträumt?“, fragte sie verwirrt. „Wie spät ist es? Haben wir die ganze Nacht hier draußen geschlafen?“
    Er zog seine Hose an und fragte sich, an was sie sich von dieser Nacht wohl noch erinnerte. Er war nicht einmal sicher, ob er selbst noch alles wusste. Er spähte hoch zur Sonne. „Es ist kurz nach Mittag, aber wir haben nicht die ganze Nacht draußen geschlafen. Wir haben uns vor etwas über einer Stunde hier geliebt. Weißt du das noch?“
    Sie warf einen Blick auf die zerwühlte Decke, und ihr Gesicht glühte. „Ja.“
    „Erinnerst du dich auch an das Baby?“, fragte er vorsichtig nach.
    „Das Baby.“ Reglos saß sie jetzt da. „Das Baby war sehr krank, nicht wahr? Es lag im Sterben. War das letzte Nacht?“ „Es lag im Sterben“, stimmte er zu. „Und es war letzte Nacht.“
    Annie spreizte ihre Hände und betrachtete sie ein wenig verwundert, als erwartete sie, das Baby darin zu sehen. „Aber was ist denn passiert?“ Plötzlich zog sie sich voller Hast an. „Ich muss nach der Kleinen sehen. Vielleicht ist sie gestorben, als wir hier draußen waren. Wie konnte ich sie einfach so vergessen, dass ich ..."
    „Mit dem Baby ist alles in Ordnung.“ Rafe nahm ihre Hände und hielt sie fest, damit Annie ihn ansah. „Es geht ihm wieder besser. Erinnerst du dich, was in der vergangenen Nacht geschehen ist?“
    Wieder wurde sie ganz ruhig und sah in seine hellgrauen Augen, als würde sie sich in einer Tiefe verlieren, in der sie sich schon einmal verloren hatte. Und damit stiegen noch weitere Erinnerungen in ihr auf. „Jacali hat

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