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Gefangene des Feuers

Titel: Gefangene des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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genügen, dachte er, auch wenn es nur eine höchst unzulängliche Beschreibung dessen war, was die Kompanien unter Mosbys Kommando getan hatten und gewesen waren. Obwohl eine relativ kleine Gruppe, hatten sie sehr erfolgreich gegen die Truppen der Nordstaaten gekämpft.
    Er hörte, wie ihr Atem ruhiger wurde, als sie sich entspannte und der Schlaf sich ihr langsam näherte. Schließlich wandte sie ihm den Kopf zu. „Gute Nacht“, murmelte sie.
    Verlangen erfasste ihn mit der Wucht eines Schlages, und er verfluchte seine Wunden, verfluchte die Umstände, die sie dazu brachten, Angst vor ihm zu haben. Sie hatte ihm schlicht eine gute Nacht gewünscht. Dabei hatte er sich vorgestellt, dass sie diese Worte erst dann zu ihm sagen würde, nachdem sie sich leidenschaftlich geliebt hatten. Alles, was sie sagte oder tat, erinnerte ihn an körperliche Liebe. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn er es schaffte, sie auch die nächsten paar Tage nicht zu berühren. In diesem Moment hielt er es jedenfalls für unmöglich.
    „Geben Sie mir einen Gutenachtkuss.“ Seine Stimme klang rau vor Begierde, und er spürte, wie sie sich wieder verkrampfte.
    „Wir ... wir sollten das nicht tun.“
    „Wenn man bedenkt, wie sehr ich mir wünsche, Sie nackt auszuziehen, ist ein Kuss doch nicht zu viel verlangt.“
    Sein heiserer Tonfall ließ sie erschauern.
    Er lag neben ihr, genauso angespannt wie sie selbst, jedoch aus einem anderen Grund. Hitzewellen entströmten ihm, hüllten sie ein, aber diese Hitze kam nicht vom Fieber. Sie wollte sichergehen, auch wenn sie nicht wusste, ob sie einem Mann, der sie entführt hatte, überhaupt glauben könnte. „Ein Kuss, mehr wollen Sie nicht?“
    „Zum Teufel, nein! Ein Kuss ist nicht alles, was ich will!“, gab er scharf zurück. „Aber ich gebe mich damit zufrieden, wenn Sie nicht dazu bereit sind, mich zwischen Ihre Beine zu lassen.“
    Schockiert zuckte sie zusammen und fühlte sich wie betäubt. „Ich bin keine Hure, Mr McCay!“
    „Eine Frau ist doch keine Hure, nur weil sie mit einem Mann bumst“, erwiderte er derb. Seine Enttäuschung untergrub offenbar seine Selbstkontrolle. „Nur wenn sie Geld dafür nimmt.“
    Annie zuckte zusammen. Sie hatte dieses Wort schon einmal gehört. Damals hatte sie eine Prostituierte behandelt, die übel zugerichtet worden war, besser gesagt: vergewaltigt. Aber dass ein Mann einer Frau so etwas ins Gesicht sagen würde, das hätte sie nicht geglaubt. Sie fröstelte angesichts seiner Grobheit; ihr Herz hämmerte hart gegen ihre Rippen. Männer redeten nicht so mit Frauen, die sie respektierten. Ob er also vorhatte ...
    Er legte seine Hand auf ihren Bauch, unter ihre gefesselten Hände. Seine Hitze schien sie zu verbrennen, und sie konnte nur noch flach atmen. Er dehnte seine Finger ein wenig, ehe er sie sanft berührte. „Beruhigen Sie sich! Ich werde Sie nicht vergewaltigen.“
    „Warum sagen Sie dann so schreckliche Dinge?“, stieß sie atemlos aus.
    „Schrecklich?“ Er dachte über ihre Haltung nach und welche Ursachen ihre Abwehr haben könnte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie als Ärztin so zimperlich sein würde bei einem Vorgang, den er zwischen Mann und Frau als natürlich betrachtete und der obendrein noch verdammt schön war Die Neigung, sich als „Gentleman“ zu benehmen und die Frauen vor allem abzuschirmen, was mit körperlicher Liebe zu tun hatte, war ihm längst verloren gegangen. Ihre Reaktion ließ ihn vermuten, dass sie entweder von einem Mann misshandelt worden oder noch Jungfrau war. Und es gab nur einen Weg, dies herauszufinden. Er musste sie fragen. Er hoffte, dass sie noch Jungfrau war, denn der Gedanke, dass jemand sie missbraucht haben könnte, machte ihn plötzlich rasend. „Sind Sie noch Jungfrau?“
    „Wie bitte?“ Ihre Stimme klang schrill vor Entsetzen. „Eine Jungfrau.“ Sanft strich er über ihren Bauch. „Annie, Schätzchen, hat je einer ...“
    „Ich weiß, was das heißt“, unterbrach sie schnell, aus Angst, was er noch zu diesem Thema sagen könnte. „Natürlich bin ich noch ... nun ja ... Jungfrau!“
    „Natürlich ist das nicht, Schätzchen. Sie sind neunundzwanzig, keine alberne Sechzehnjährige, die noch grün ist hinter den Ohren. Es gibt nur wenige Frauen, die bis dahin noch nicht mit einem Mann im Bett waren, und noch weniger, die in dem Alter noch nicht verheiratet sind.“
    Bei ihrer Tätigkeit als Ärztin hatte sie genug gesehen, um dies bestätigen zu können, aber das änderte

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