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Gefangene des Feuers

Titel: Gefangene des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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es lieber, gefesselt zu sein als ohne Kleider, und jetzt schien es, als würde sie nicht nur gefesselt, sondern obendrein auch noch fast nackt sein. Festgebunden zu sein, dieser Gedanke verwirrte sie nicht so sehr wie die Vorstellung, auf die Decke verzichten zu müssen. Sicher, sie trug immer noch sein Hemd und es bedeckte mehr von ihrem Körper als ihr Unterhemd. Trotzdem war sie sich ihrer Blöße darunter viel zu sehr bewusst.
    Er knöpfte das Seil auf, das sie um ihre Taille geschlungen hatte, um die Decke zu halten. Langsam rutschte sie zu Boden. Sie wollte danach greifen, doch dann biss sie die Zähne aufeinander und ließ sie fallen. Je eher er sie festgebunden hatte, desto schneller konnte sie sich hinlegen und die schützende Decke über sich ziehen. Die peinliche Zurschaustellung wäre schneller vorbei, wenn sie ihren Protest herunterschluckte.
    Rafe rollte die Hemdsärmel herunter, bis die Manschetten ihre Handgelenke bedeckten, sodass ihre weiche Haut gegen das raue Seil geschützt war. Reglos stand sie da, die dunklen Augen blicklos auf die Wand vor sich gerichtet. Er legte ihre Hände zusammen und schlang das Seil einzeln um jedes Handgelenk, ehe er es in der Mitte fest verknotete. Dann prüfte er, ob das Seil fest genug saß und der Knoten nicht locker war, ehe er ihre Hände wieder freigab. Automatisch bewegte sie ihre Hände, um ebenfalls zu prüfen, wie fest das Seil saß. Erleichtert stellte sie fest, dass es ihr zumindest nicht ins Fleisch schneiden würde.
    Rasch zog Rafe seine Stiefel aus, legte den Pistolengurt ab und schüttelte die Decken aus. „Legen Sie sich hin.“
    Es war schwierig, mit den gefesselten Händen, aber nicht unmöglich. Sie kniete sich auf die Decke, brachte sich in eine Sitzposition und schaffte es schließlich, sich auf die Seite zu legen. Entsetzt bemerkte sie, dass der Saum des Hemdes bei der Bewegung hochgerutscht war. In Panik machte sie einen Versuch, es herunterzuziehen, aber ihre Arme hatten so wenig Bewegungsspielraum, dass sie es nicht schaffte. Sie spürte einen kalten Luftzug an ihrer Rückseite. Gott im Himmel, war sie denn völlig entblößt? Sie wollte schon den Kopf heben, um nachzusehen, doch in diesem Moment ließ Rafe sich neben sie fallen und breitete die Decke über ihnen aus. Er presste seine große Gestalt an ihren Rücken und legte seinen Arm über ihre Taille.
    „Ich weiß, dass es unbequem ist“, sagte er leise in ihr Ohr. „Vielleicht legen Sie sich besser auf den Rücken, denn auf der Seite wird Ihr Arm zu sehr gequetscht durch den Druck.“ „Mir geht es gut“, log sie und starrte in die Dunkelheit. Ihre Arme taten bereits weh, und sie wusste, dass er es ihr so leicht wie möglich machen wollte.
    Rafe atmete den frischen Duft ein, der ihrer Haut und den Haaren entströmte, und ein wohliges Gefühl begann seine schlechte Laune zu vertreiben. Er schmiegte sich näher an sie und schob seinen rechten Arm unter ihren Kopf. Ihr zierlicher Körper fühlte sich an seinem weich und herrlich weiblich an, besonders ihr runder kleiner Po. Er fragte sich, ob sie wohl gemerkt hatte, dass das Hemd so weit hochgerutscht war, dass er einen Blick auf ihr weißes Hinterteil hatte erhaschen können. Eine fast schmerzhafte Erregung pochte in seiner Hose, aber es war ein guter Schmerz, der beste überhaupt.
    Kaum waren fünf Minuten vergangen, bewegte sie leicht ihre Schultern, um sie zu lockern. Als sie sich wieder bewegte, legte er seine Hand auf ihre Hüfte und rollte Annie geschickt auf den Rücken. „Trotzkopf.“
    Tief atmete sie durch und entspannte ihre Schultern. „Danke,
    dass Sie mich letzte Nacht nicht gefesselt haben“, murmelte sie. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie eigene Erfahrung darin ha-ben.“ Seltsam. Zunächst war sie in Angst und Schrecken gewesen, weil er sie gezwungen hatte, sich auszuziehen. Dabei war es ein Akt der Gnade gewesen.
    „Es besteht kein Grund, Ihnen davon zu erzählen.“
    „Aber es war so.“
    „Ich war ein paarmal gefesselt. Habe auch andere gefesselt, während des Krieges.“
    „Haben Sie für den Norden oder den Süden gekämpft?“ Auch wenn sein etwas schleppender Tonfall auf einen Mann aus dem Süden hinwies, musste das nicht zwangsläufig bedeuten, dass er für den Süden gekämpft hatte. Denn der Krieg hatte das Land gespalten, die Städte, die Familien.
    „Ich denke, für die Südstaaten. Das war meine Heimat.“
    „In welcher Einheit waren Sie?“
    „In der Kavallerie.“ Das muss als Erklärung

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