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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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wenn du erst alles noch lernen musst. Wer in diesem Beruf vorwärts kommen will, muss hart im Nehmen sein. Als Mimose hast du keine Chance. Wenn du deine ganzen Vorstellungen, die du bis jetzt übers Modeln hattest, vergisst und einfach nur auf mich hörst, wirst du Dinge lernen, die dich vielleicht weiterbringen.“
    Er sah sie an. „Und über kurz oder lang wirst du’s schon rausfinden, ob du die nervliche Anspannung packst oder nicht.“
    Zoe erwiderte seinen Blick gelassen. Wenn das ein Versuch gewesen sein sollte, ihr Angst einzujagen, dann war er danebengegangen. „Wenn ich’s packen will, pack ich’s auch, darauf kannst du dich verlassen.“ Sie hatte leise und sanft gesprochen, aber der stählerne Unterton in ihren Worten war unüberhörbar.
    Jack starrte sie einen Moment lang an, und auf seinem Gesicht spiegelte sich Respekt. „Ich werde dich zu gegebener Zeit daran erinnern, Zoe.“
    Er wandte sich zu Becky Lynn um, die neben ihn getreten war. „Alles klar, Red?“
    Sie nickte. „Ja.“ Sie hielt ihm irgendetwas hin, von dem Zoe nicht wusste, was es war. „Willst du das Licht noch mal nachmessen?“
    „Machst du Witze? Bisher haben deine Messungen noch immer gestimmt. Los, lass uns anfangen.“
    Noch bevor Zoe die Gelegenheit hatte zu fragen, was sie tun und wie sie sich verhalten sollte, begann Jack zu fotografieren. Deshalb tat sie einfach gar nichts. Er sprang wie ein Gummiball um sie herum und fotografierte sie ununterbrochen aus allen erdenklichen Blickwinkeln. Währenddessen fuhr er fort, ihr die Spielregeln der Branche zu erklären.
    Nachdem er seinen ersten Film verschossen hatte, reichte er Becky Lynn seine Kamera und nahm die entgegen, die sie ihm hinhielt. Er schaute Zoe tief in die Augen. „Du musst mir nur vertrauen, Zoe. Wenn du Talent hast, wird es nicht lange dauern, und du fühlst dich vor der Kamera wie zu Hause. Mit der Zeit wird dir alles ganz selbstverständlich vorkommen.“
    Sie erwiderte seinen Blick. „Das ist jetzt schon der Fall.“
    Er hob die Augenbrauen. „Ach, ja?“
    „Ja.“
    Jack tauschte einen kurzen, viel sagenden Blick mit Becky Lynn. Was Zoe gar nicht passte. Verärgert kniff sie die Augen zusammen. Sie hatte etwas dagegen, dass die beiden ein Geheimnis auf ihre Kosten miteinander zu teilen schienen; das stille Einverständnis zwischen ihnen bewirkte, dass sie sich ausgeschlossen und irgendwie … blöd vorkam.
    Herausfordernd warf sie den Kopf in den Nacken. „Teste mich, Jack Gallagher.“
    Die Doppeldeutigkeit ihrer Worte war ihr sehr wohl bewusst. Und der Art, wie er sie jetzt ansah, konnte sie entnehmen, dass er die Herausforderung gern annahm. Er hatte Blut geleckt.
    Doch als sie das kurze Aufflackern in seinen Augen wahrnahm, überlegte sie einen Moment, ob sie nicht womöglich einen Fehler gemacht hatte – Jack Gallagher verlor nicht gern, und sie war überzeugt davon, dass er nur höchst selten verlor.
    „Okay, Zoe.“ Jack legte seinen Kopf leicht schräg. „Ich nehme dich beim Wort. Machen wir weiter.“
    Zwanzig Minuten später entschied Zoe, dass Jack Gallagher ein Monster war. Pausenlos ließ er einen Befehl nach dem anderen auf sie niederprasseln. Sie hörte nur immer mach dies, mach das, ohne dass sie auch nur eine Sekunde Zeit gehabt hätte, nachzudenken, ob das, was sie tat, auch richtig war.
    Wenn sie einmal falsch oder zu langsam reagierte oder nicht gleich kapierte, was er wollte, wurde er richtig ätzend. In solchen Augenblicken grenzte seine Kritik an Grausamkeit. „Das soll sexy sein?“ fragte er beispielsweise in verletzendem Ton. „Zieh doch nicht so einen Schmollmund. Also wirklich, du siehst ja aus wie eine Puppe.“
    Wütend beschloss Zoe, dass sie es Jack Gallgher schon noch heimzahlen würde. Eines Tages, in nicht allzu ferner Zukunft, würde sie ihn mit ihren Mitteln in die Knie zwingen.
    Am Ende der vierzigminütigen Sitzung war sie vollkommen erschöpft. Sein dahingeworfenes „Nicht schlecht fürs erste Mal“ brachte sie wieder auf hundertachtzig. In diesem Augenblick hätte sie ihn am liebsten mit einem Küchenmesser kastriert und ihn anschließend an den Füßen irgendwo aufgehängt und den Geiern zum Fraß vorgeworfen.
    Ohne sich die Mühe zu machen, ihre Gefühle zu verbergen, starrte sie ihn wütend an. Er lachte nur und kam zu ihr herüber. „Ich hab dich vorgewarnt, Baby. Hab ich dir nicht prophezeit, dass du mich hassen würdest? Wenn du den Kram jetzt hinschmeißen willst, kann ich das gut

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