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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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er die Muskeln anspannte, ein Tiger, bereit zum Sprung. „Stimmt“, erwiderte er. In seiner Stimme lag ein stählerner Unterton. „Ich mache mich. Und du solltest gut auf dich aufpassen, Bruder.“ Er machte einen Schritt auf Carlo zu, in seinen Augen flackerte Mordlust. „Und jetzt verschwinde von meinem Set.“
    Carlo präsentierte ihm ein unerschütterliches Grinsen. Er bot ein Bild reinster Selbstzufriedenheit. „Aber sicher, Brüderchen. Ganz wie du wünschst.“ Damit drehte er sich um und schlenderte lässig davon. Nach ein paar Schritten blieb er noch einmal stehen und warf Becky Lynn über die Schulter einen letzten Blick zu. „Denken Sie darüber nach, was ich gesagt habe, Becky Lynn. Sie verschwenden sich an ihn. Und, nebenbei gesagt, wird er Ihnen das Herz brechen.“ Dann richtete er seinen amüsierten Blick auf Jack. „Ciao, Bruderherz.“
     
31. KAPITEL
    Mission erfolgreich beendet.
    Carlo lächelte vor sich hin und lehnte sich zufrieden in dem Whirlpool zurück. Das warme Wasser wirbelte um ihn herum und schlug kleine Bläschen, die angenehm auf der Haut prickelten. Er war vollkommen entspannt. Der Himmel war blau und wolkenlos, der Champagner trocken und kalt, die Models zu seiner Linken und zu seiner Rechten waren bildschön und willig. Das Leben war schön.
    Nach Venice rüberzufahren war die beste Idee seines Lebens gewesen. Jede Minute, die er im Stau gestanden hatte, hatte sich ausgezahlt, er war mit Jacks wütendem Gesicht reichlich für seine Geduld belohnt worden.
    Und diese Becky Lynn kennen zu lernen war noch ein zusätzlicher großer Pluspunkt.
    Carlo griff nach seinem Champagnerglas.
    Als er es seine Lippen hob, lächelte er belustigt. Zum Totlachen. Sein Bruder musste blind sein. Direkt unter seiner Nase lag ein Juwel, ein Diamant im Rohzustand, und er sah ihn nicht. Becky Lynn hatte das Gesicht, von dem jeder Fotograf träumte. Zumindest jeder Fotograf, der die Bezeichnung Fotograf verdiente.
    Jack gehörte ganz offensichtlich nicht zu dieser Kategorie. Carlo nahm noch einen Schluck, dann stellte er das Glas auf den gekachelten Rand des Beckens zurück. Es erstaunte ihn nicht, dass sein Bruder, dieser widerliche Macho, Becky Lynns wahren Wert nicht erkannte, da ihr Gesicht nicht von dieser offensichtlichen, glatten Schönheit war, wie sie schlechte Fotografen bevorzugen.
    „Puh, ist mir warm“, ließ sich Gefährtin Nummer eins – Susi – vernehmen und strich ihm mit der Hand über die Hüften. „Ich geh mich im Swimmingpool abkühlen. Kommst du mit?“
    Carlo wandte ihr seine Aufmerksamkeit zu. Susi trug einen leuchtend roten Tanga-Bikini, aus dessen winzigem Oberteil die Silikonbrüste herausquollen. Carlo ließ seinen Blick über ihr Gesicht, das von einer perfekten Schönheit war, wandern und schüttelte den Kopf. „Geh schon mal vor.“
    „Wie kannst du bloß die Hitze so lange aushalten?“ June zu seiner Linken, ebenfalls in einem gewagten Bikini, zog sich am Beckenrand hoch. „Ich fühle mich wie bei lebendigem Leib gegart.“
    „Das ist mein heißes italienisches Blut.“ Er grinste und hob eine Augenbraue. „Mir kann es überhaupt nicht heiß genug sein.“
    „Alles leere Versprechungen.“ Susi strich sich mit der Hand über ihr nasses, eng am Kopf anliegendes Haar. „Bis gleich dann.“
    Carlo schloss wieder die Augen und lehnte sich zurück. „Ja“, murmelte er, „bis gleich.“
    Sobald die beiden weg waren, lenkte Carlo seine Gedanken erneut auf Becky Lynn. Die Kamera würde ihr Gesicht lieben. Und wenn nicht … nun, er hatte nichts zu verlieren. Aber falls er Recht behielt – und er irrte sich höchst selten –, könnte er aus Becky Lynn einen Star machen. Er würde sie ganz groß herausbringen. Und sie würde ihm dabei helfen, Jack zum Gespött der gesamten Branche zu machen.
    Dieses wundervolle Mädchen, würden die Leute sagen und sich dabei halb totlachen, direkt unter seiner Nase, und er lässt sie als seine Assistentin für sich malochen.
    Es war fast zu schön, um wahr zu sein.
    Aber vielleicht war es schon zu spät. Jack war gerade dabei, sich den Garnet-McCall-Etat unter den Nagel zu reißen.
    Bis jetzt war Carlo Jack immer um Meilen voraus gewesen.
    Bis jetzt.
    Carlo fluchte und öffnete die Augen. Die grelle Sonne blendete ihn, und er blinzelte ein paar Mal rasch hintereinander. Jack stand allein. Er hatte nicht Giovanni als Rückendeckung, er trug nicht den Namen Triani, er war nicht Teil einer wandelnden Legende, so wie er, Carlo, es

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