Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
Vom Netzwerk:
finster entschlossen, Garnet McCall die besten Shots zu liefern, die sie je von einem Fotografen bekommen hatte. Und so sehr Becky Lynn sich im Moment auch über seine Entscheidung ärgerte, musste sie doch zugeben, dass sie sich an seiner Stelle ebenso entschieden hätte wie er.
    Als einer der Jungen im Vorübergehen die Hand nach ihr ausstreckte, wäre sie fast aus der Haut gefahren. Sie fauchte ihn ganz gegen ihre sonstige Gewohnheit böse an und drohte, ihn von der Polizei wegschaffen zu lassen.
    Der Junge zuckte zusammen und zog sich augenblicklich zurück. Hatte sie zu heftig reagiert? Wahrscheinlich, dachte sie und schob es auf ihre allgemeine Erschöpfung. Seit in der Branche die Neuigkeit durchgesickert war, dass Garnet McCall Jack mit Probeaufnahmen betraut hatte, stand das Telefon nicht mehr still.
    Auch Cliff von Tyler Creative hatte angerufen. In der Modebranche wusste jeder über jeden Bescheid, und es war eine Sensation, dass Jack von der bekannten Designerin auserkoren worden war. Selbst wenn kein Vertrag mit ihr zu Stande käme, war sein Ansehen doch beträchtlich gestiegen durch den Umstand, dass er zumindest in die engere Wahl gekommen war.
    Cliff hatte sich für Jack gefreut, allerdings auch seine Überraschung über Jacks überraschenden Karrieresprung zum Ausdruck gebracht und scherzhaft angefragt, ob Garnet McCall bei Jack wohl mildernde Umstände hätte walten lassen.
    Becky Lynn hatte gelacht und ihm versichert, die einzigen mildernden Umstände seien Jacks außergewöhnliches Talent. Doch nicht lange nachdem sie aufgelegt hatte, begann Cliffs Bemerkung an ihr zu nagen.
    Einen oder zwei Tage später erzählte sie Jack davon, doch er tat es mit einem Schulterzucken ab. Was Becky Lynn nicht davon abhalten konnte, sich weiter ihre Gedanken zu machen. Es passte ihr nicht, dass die Leute munkelten, dass es für die Vergabe des Jobs noch einen anderen Grund gegeben haben könnte. Als ob es immer noch einen anderen Grund geben müsste. Als ob man mit Talent und harter Arbeit nicht auch zu seinem Ziel gelangen könnte.
    Becky Lynn kämpfte sich zum Set durch. Sie mochte Garnet McCall ebenso wenig wie die Kleider, die sie entwarf. Sie fand sie zu aggressiv und zu betont sexy. Aber selbstverständlich war sie dennoch bereit, ihr Bestes zu geben.
    Becky Lynn blieb stehen und ließ ihren Blick die Strandpromenade hinunterwandern, wo ein junger Mann mit nacktem Ober körper Feuer schluckte und daneben ein Muskelprotz mit schweren Ketten rasselte. Becky Lynn lächelte. Das war das perfekte Umfeld für eine McCall-Anzeige.
    „Jack!“ rief sie. Er stand einige Meter abseits und redete gerade auf ein Model ein. „Komm doch mal einen Augenblick her, wenn du Zeit hast. Ich habe etwas entdeckt, was ich dir gern zeigen möchte.“
    Er nickte und wandte sich wieder seiner Gesprächspartnerin zu. Als Becky Lynn sich umdrehte, stieß sie mit Garnet McCall zusammen.
    „Oh, entschuldigen Sie.“ Becky Lynn trat einen Schritt zurück. „Ich habe Sie nicht gesehen.“
    „Offensichtlich.“ Garnet lächelte und warf einen Blick über die Schulter auf Jack. „Unser Kleiner ist schon was ganz Besonderes, stimmt’s?“ gurrte sie.
    Unser Kleiner. Becky Lynn sträubten sich die Nackenhaare. Was erlaubte sich diese Frau?
    Sie lächelte steif. „Ja, das ist er.“
    Die Designerin hob leicht die Augenbrauen. „Ich habe gehört, dass Sie Jack gerufen haben. Haben Sie eine Idee? Wenn ja, würde ich sie gern hören.“
    Becky Lynn war überrascht. Sie zögerte. Kunden pflegten sie in den kreativen Bereich normalerweise nicht einzubeziehen. Das war Jacks Gebiet, und das war völlig auch in Ordnung so. Plötzlich fühlte sie sich, als hätte sie eine unsichtbare Grenze überschritten. Sie räusperte sich. „Ich dachte, es könnte sich vielleicht ganz gut machen, wenn man versuchen würde, den Feuerschlucker und den Typ mit den Ketten“, sie deutete die Strandpromenade hinunter, „mit aufs Bild zu nehmen. Es würde vom Stil her gut zu Ihren Kleidern passen.“
    Die Designerin überlegte einen Moment, dann nickte sie. „Ja, die Idee gefällt mir, Becky Lynn. Sagen Sie das Jack.“
    Als die Frau davonging, starrte Becky Lynn ihr nach. Ihr Herz klopfte schneller. Garnet McCall hatte ihre Idee gefallen. Ihre Idee. Sie lächelte stolz.
    „Was wollte sie denn?“ erkundigte sich Jack, der herangekommen war und ihrem Blick folgte.
    Sie wandte sich ihm zu und entwickelte ihm ihre Idee.
    Jack schaute die Strandpromenade

Weitere Kostenlose Bücher