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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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und winkte ihr gut gelaunt damit zu. „Alles Gute zum Valentinstag.“
    Sprachlos starrte sie ihn an. Auffordernd hielt er ihr den Strauß hin. „Na, los, nimm schon, er ist für dich.“
    Sie griff nach den Blumen, tauchte ihr Gesicht in die bunte Blütenpracht und sog den süßen Duft tief in ihre Lungen, überwältigt von Carlos liebevoller Geste. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“
    „Danke passt immer.“
    Sie lächelte. „Danke.“
    „Und das ist auch für dich.“ Er holte nun die andere Hand hinter seinem Rücken hervor und hielt ihr einen großen roten Umschlag hin.
    Sie legte den Blumenstrauß auf dem Küchentisch ab und nahm den Umschlag entgegen. Mit zitternden Fingern riss sie ihn auf und holte eine Karte heraus, auf der in verschnörkelter Schrift Happy Valentine Day stand. Der übrige freie Platz war mit von Pfeilen durchbohrten Herzen bedruckt.
    Plötzlich schlug ihr das Herz in der Kehle. Das war genau die Karte, die sie sich erträumt hatte. Jack. Von dir habe ich mir eine solche Karte erträumt.
    Als sein Bild in ihr aufstieg, wandte sie sich rasch von Carlo ab. Ihre Wangen brannten. Plötzlich fühlte sie sich wie eine Verräterin. „Sie ist … sie ist wunderschön.“ In ihren Augen glitzerten Tränen, als sie ihn über die Schulter hinweg ansah. „Mir hat noch nie jemand einen Valentinsgruß geschickt.“
    Er fuhr ihr mit den Fingern zärtlich durchs Haar. „Wart’s ab“, murmelte er, „es wird nicht mehr lange dauern, und die ganze Welt schickt dir Valentinsgrüße, bella.“
    Sie schaute wieder auf die Karte und strich mit den Fingerspitzen über die leicht erhöhten Buchstaben. „Sie ist so hübsch, ich …“
    Plötzlich schlang er die Arme um sie, zog sie an sich und presste sein Gesicht an ihren Hals. Erst spürte sie nur seinen Atem auf ihrer Haut, dann seine Lippen und seine Zunge. Gleich darauf schienen seine Hände plötzlich überall gleichzeitig zu sein – auf ihren Brüsten, ihren Hüften, ihrem Bauch.
    Angst nahm ihr den Atem, und für Sekunden regierte in ihrem Kopf allein die Panik. Sie war wieder siebzehn und hilflos, mit grotesk auseinander gespreizten Beinen auf dem kalten Erdboden liegend.
    „Ah, bella … ich weiß einen anderen Weg, wie du mir danken kannst. Einen viel besseren.“
    Seine Stimme brachte sie zurück in die Gegenwart, und ihre Angst verwandelte sich in Wut. Sie war keine Siebzehn mehr, und hilflos war sie auch nicht. Und würde es auch nie wieder sein.
    Sie zappelte wie wild in seinen Armen und befreite sich schließlich durch einen gezielten Rippenstoß. Ihr Atem kam stoßweise, und ihre Beine zitterten so sehr, dass sie befürchtete, sie würden ihr den Dienst versagen. „Mach das nie wieder, Carlo. Fass mich nie wieder so an wie eben. Hast du verstanden? Fass mich nie wieder so an. “ Ihre Zähne schlugen aufeinander, und sie rieb sich die Arme, denn sie hatte plötzlich eine Gänsehaut. Aber es half nichts, es schien, als könne sie sich nicht selbst wärmen.
    „Becky Lynn?“ fragte er verunsichert und streckte die Hand nach ihr aus. Sie wich zurück. „Mein Gott, bella , ich hab dich erschreckt. Das war nicht meine Absicht.“
    Sie wandte sich von ihm ab und ging zum Fenster.
    „Es tut mir Leid.“ Er räusperte sich. „Ich wollte dir keine Angst einjagen.“
    „Was hast du denn geglaubt, wie ich reagieren würde, wenn du … wenn du …“ Sie holte tief Luft, dann warf sie ihm über die Schulter einen Blick zu. Er schaute so verdutzt und bekümmert drein, dass es sie amüsiert hätte, wenn sie nicht so außer sich gewesen wäre. „Warum … warum hast du das gemacht? Ich habe gedacht, wir hätten das Thema abgehakt.“
    „Findest du mich denn so abstoßend?“ Er stieß eine Verwünschung auf Italienisch aus und raufte sich die Haare. „Was hat Jack, was ich nicht habe?“
    Becky Lynn warf ihm einen Blick zu, dachte an Jack und verglich die beiden Brüder miteinander. Carlo sah gut aus, außergewöhnlich gut sogar. Er hatte sie immer fair behandelt, und sie hatten gelernt, miteinander klarzukommen.
    Jack dagegen hatte ihr den Verstand geraubt. Und zwar alles an ihm, angefangen von seinem Lächeln über die Art und Weise, wie er ein Sand wich aß, bis hin zu der Art, wie er sie berührte. Doch das konnte sie Carlo nicht sagen. Weil er es zum einen nicht verstehen und es ihn zum anderen mit Sicherheit verletzen würde.
    Deshalb rettete sie sich in eine Notlüge. „Nichts. Ich habe wohl überreagiert, Carlo.“ Sie

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