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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Schlimmste, was ihr hatte passieren können. Und nun wusste sie ein für alle Mal, dass sich nichts geändert hatte, dass er sich nicht geändert hatte.
    Er war so, wie er immer gewesen war. Die ganze Welt drehte sich nur um ihn. Um seine Gefühle, seine Bedürfnisse. Um seine Karriere, seine Hoffnungen, seine Träume. Sie hatte ihm die Aufmerksamkeit, nach der er so sehr lechzte, geschenkt, doch er hatte sie weggeworfen. Sie war bereit gewesen, ihm alles zu geben, aber sie hatte nichts dafür zurückbekommen.
    Nicht einmal gratuliert hatte er ihr zu ihrem Erfolg. Weder hatte er ihr alles Gutes gewünscht, noch hatte er gefragt, ob sie glücklich sei. Ihr Leben war von Grund auf anders geworden, und er wusste nicht ein einziges Wort dazu zu sagen. Es schien ihn einfach nicht zu interessieren.
    Ebenso wenig wie er es für nötig befunden hatte, sich für sein damaliges Verhalten zu entschuldigen. Aber er hatte sich ja schon früher niemals für irgend etwas entschuldigt.
    Sie stand auf und stellte sich vor die verspiegelte Schrankwand. Wie sie wohl auf ihn gewirkt hatte? Hatte er sie schön gefunden, oder sagte ihm ihr verändertes Äußeres womöglich gar nicht zu? War er neidisch auf ihren plötzlichen Erfolg? Oder nur überrascht?
    Sie wusste es nicht. Wahrscheinlich nichts von alledem. Er machte sich nichts aus ihr. Sie interessierte ihn nicht.
    Das Einzige, was ihn interessierte, war seine Fehde mit Carlo. Es war das Einzige, was jemals interessiert hatte.
    Sie wandte sich vom Spiegel ab. Am Anfang wäre sie fast wieder auf ihn reingefallen. Als er damit anfing, was er früher alles versäumt hatte. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie wäre vor Rührung zerflossen, fast schon wollte sie sich in seine Arme werfen und ihn um Verzeihung bitten für ihre Härte. Großer Gott! Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. Anscheinend war sie wirklich eine hoffnungslose Romantikerin. Der Schrott, den er von sich gegeben hatte, war keinen Pfifferling wert. Leeres Geschwätz, nur um sie von Carlo loszueisen.
    Nur damit er über Carlo triumphieren konnte! Er wollte Carlo zum Gespött machen, so wie der ihn zum Gespött gemacht hatte. Sie war für Jack nur Mittel zum Zweck, sonst nichts. Und im Gegen satzzu Carlo hatte Jack nicht einmal genug Mumm in den Knochen, um zuzugeben, dass es so war.
    Sie schluckte. Dann hob sie das Kinn. Sie würde sich nicht mehr mit kleinen Häppchen zufrieden geben. Sie war jetzt Valentine. Und Valentine verdiente Besseres.
    Wieder warf sie einen Blick in den Spiegel und fuhr sich mit den Fingerspitzen über die Wangenknochen. Seltsamerweise sah sie gar nicht so viel anders aus als früher. Es war die Kamera, die das aus ihr gemacht hatte, was heute alle in ihr sahen. Die Kamera hatte sie in eine Schönheit verwandelt. Oh, natürlich, das Make-up trug auch seinen Teil dazu bei ebenso wie das hochgesteckte Haar und die teuren Kleider. Aber für sich selbst war sie noch immer das hässliche Mädchen aus Bend, Mississippi, das die Jungen auf der Straße verspottet hatten.
    Sie straffte die Schultern. Für alle anderen jedoch war sie Valentine. Und solange es ihr gelang, diesen Schein aufrechtzuerhalten, solange sie weiter ihre Rolle spielte, konnte ihr nichts zustoßen. Sie selbst wusste zwar, dass sie Becky Lynn war, aber wenn alle anderen sie für Valentine hielten, konnte ihr das nur recht sein.
    Sie wandte sich vom Spiegel ab. Nun hatte sie sich lange genug hier oben versteckt. Es wurde Zeit, dem Leben wieder die Stirn zu bieten. Wahrscheinlich suchte Carlo schon nach ihr.
    Sie schloss die Tür auf, öffnete sie einen Spalt und spähte hinaus. In demselben Moment traten ein Mann und ein Mädchen, beide in ziemlich derangiertem Zustand, ein paar Zimmer weiter auf den Flur. Was sie in dem Schlafzimmer getrieben hatten, unterlag kaum einem Zweifel. Das Haar des Mädchens war zerzaust, das Kleid verknittert, und beide waren sie offensichtlich high.
    Valentine wollte die Tür eben schnell wieder schließen, als die Frau sich umdrehte. Es war Zoe. Seit Zoes Geständnis, mit Jack geschlafen zu haben, waren eineinhalb Jahre vergangen, und Valentine war der ehemaligen Freundin zwar bei verschiedenen Anlässen über den Weg gelaufen, sie hatten jedoch nie ein Wort miteinander gewechselt. Zoe, die ebenfalls bei Tremayne Davis unter Vertrag stand, hatte sich mittlerweile zu einem erfolgreichen und viel gefragten Model emporgearbeitet. Einmal hatten Becky Lynn und Zoe sogar an demselben Shooting

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