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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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dunkler.“
    Minuten später hatte Jack sich hinter seiner Kamera postiert, während Gina sich davor in Pose warf. Während er arbeitete, stand für ihn die Zeit still, und die Welt um ihn herum hörte auf zu existieren. Die Realität schrumpfte zu dem winzigen Rechteck zusammen, das er durch das Auge seiner Kamera sah.
    Er und Gina konnten hervorragend zusammen arbeiten, oft schien es, als könnte einer des anderen Gedanken lesen. „Toll, großartig! Kopf hoch … ja, so ist gut.“ Sie reagierte umgehend, ohne zu zögern oder zu fragen, auf jeden seiner Befehle.
    Es machte Spaß, mit ihr zu arbeiten – wie mit jedem erfahrenen Model. Sie hatte im Laufe der Jahre alle Hemmungen abgelegt und wusste immer genau, worauf er hinauswollte. Und sie konnte improvisieren. Wenn er sich einmal nicht ganz darüber im Klaren war, wie es weitergehen sollte, gab sie Anstöße und füllte die Leerstellen in seiner Phantasie. Wenn er mit Gina arbeitete, musste er an nichts anderes denken als an den nächsten Schuss.
    Nachdem er der Meinung war, genug gute Aufnahmen im Kasten zu haben, straffte er die Schultern und kehrte in die Wirklichkeit zurück. Er grinste. „Du warst grandios, Sweetheart. Wie immer.“ Er schlenderte zu ihr hinüber und gab ihr einen Kuss. „Schätze, das Zeug ist echt gut geworden.“ Er küsste sie wieder, leidenschaftlich diesmal.
    Sie krallte ihre Finger in sein T-Shirt und warf ihm unter langen Wimpern einen herausfordernden Blick zu. „Das muss gefeiert werden, was meinst du?“ Sie schlüpfte aus der Lederjacke und ließ sie zu Boden gleiten. Dann umarmte sie Jack und presste ihren nackten Oberkörper an ihn. Sie zog seinen Kopf herunter an ihre Brust. „Komm her zu mir, damit ich dir meine Bewunderung zeigen kann.“
    Da hätte wohl kein Mann der Welt nein gesagt.
    Später bereitete Jack seine Filme zum Entwickeln vor, während Gina sich anzog und ihr Make-up erneuerte. Beim Beschriften der Filmdöschen lag ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht. Er war schon wieder beim nächsten Schritt, bei dem Testshooting, das er für heute Nachmittag angesetzt hatte. Das Model war blutjung – erst vierzehn – sie würde in Begleitung ihrer Mutter kommen.
    Gina lugte hinter dem Paravent hervor. „Hast du Lust, essen zu gehen? Ich habe noch ein bisschen Zeit und sterbe fast vor Hunger.“
    „Warum nicht? Was hältst du von mexikanisch?“
    „Zu schwer. Wie wär’s mit Thai?“
    „Nichts dagegen.“ Er ließ die Hasselblad in die Kameratasche gleiten und packte die Objekte obendrauf.
    Sein Blick fiel auf Ginas Vorstellungsmappe, die neben seiner Kameratasche lag. Neugierig griff er danach und begann sie durchzublättern. Zwei Fotos, die er noch nicht kannte, erregten seine Aufmerksamkeit. Er hielt inne und schaute genauer hin.
    Die Aufnahmen – Anzeigen für ein neues Parfüm und beide Close-ups von Gin as Ge sicht – hat ten eine starke sexuelle Ausstrahlung. Gina schaute mit verhangenem Blick direkt in die Kamera, das Haar zerwühlt, die Lippen halb geöffnet. Sie sah aus, als käme sie geradewegs aus dem Bett des Fotografen.
    Er erkannte die Handschrift des Fotografen. Und selbst wenn er sie nicht erkannt hätte, hätte er gewusst, wer die Anzeige fotografiert hatte. Schließlich war es in der Branche kein Geheimnis, wer welche Kunden hatte.
    Dies hier war Carlos Werk. Wildflower war Carlos Kunde.
    Gina kam aus dem Bad. „Du wirst es nicht glauben, was ich von Patti Han …“ Ginas Satz blieb in der Luft hängen, als sie sah, was er sich anschaute. „Was machst du denn da?“
    „Das siehst du doch. Ich schau mir deine Mappe an.“ Er blickte auf. „Gibt’s irgendeinen Grund, weshalb ich das nicht tun sollte?“
    „Natürlich nicht.“ Sie räusperte sich und wich seinem Blick aus. „Komm, lass uns jetzt endlich gehen. Ich sterbe sonst noch vor Hunger.“
    „Das hast du vorhin schon gesagt.“ Er schaute wieder auf die Fotos, die Carlo von ihr aufgenommen hatte. „Du hast mir gar nicht erzählt, dass du mit Carlo gearbeitet hast.“
    „Ach, nein?“ Sie lächelte verkrampft. „Muss ich total vergessen haben. Es ist schon ein paar Monate her.“
    „Die Aufnahmen sind gut.“
    „Danke.“
    „Sehr gut sogar.“
    Sie kam zu ihm herüber und streckte die Hand nach der Mappe aus. Auf ihrem Gesicht lag Schuldbewusstsein. „Noch mal danke.“
    Er übersah ihre Hand. Plötzlich war er wütend. „Du triefst auf den Bildern ja förmlich vor Sex.“
    „Was soll das denn heißen?“
    Mit

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