Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms
Kopf. „Ich möchte, dass Sie sich für den Rest des Tages freinehmen. Das haben Sie sich redlich verdient. Und sagen Sie doch bitte Jack, dass ich schon gegangen bin.“
Während sich die Models auch zum Weggehen fertig machten, stand Jack noch mit dem Artdirector und dem Anzeigenmanager beisammen und unterhielt sich. Obwohl Becky Lynn nicht verstehen konnte, worüber sie redeten, war es nicht schwer, den lebhaften Gesten der Männer zu entnehmen, dass sie zufrieden waren. Sehr zufrieden.
Einige Zeit später brachte Jack seine Kunden zur Tür. Der Artdirector drehte sich noch einmal zu ihr um und lächelte sie an. „Vielen Dank, Becky Lynn“, rief er ihr zu. „Bis zum nächsten Mal.“
Nachdem schließlich auch die Models gegangen waren, blieben Jack und Becky Lynn al lein zurück. Sofort begann Becky Lynn wieder, sich unbehaglich zu fühlen. Sie räusperte sich. „Es hat mir viel Spaß gemacht, Jack. Vielen Dank.“
Lächelnd schüttelte er den Kopf. „He, mal langsam, Becky Lynn, ich hab dir zu danken. Du hast deine Sache wirklich ganz großartig gemacht.“
Sie spürte, wie sie rot wurde, und lächelte verlegen. „Es hat mir Spaß gemacht“, wiederholte sie. „Ich hab dir gern geholfen.“
„Sobald ich von Tyler das Geld für den Job habe, bezahle ich dich für deine Arbeit.“
„Nein, wirklich, Jack! Ich hab das doch nicht des Geldes wegen gemacht. Ich will auf keinen Fall …“
„Aber ja, Becky Lynn. Du hast gute Arbeit geleistet, und dafür will ich dich auch bezahlen. Du bekommst dasselbe, was Troy auch bekommen hätte.“
Noch ein Dutzend „Aber“ drängten sich ihr auf die Lippen; sie schluckte sie jedoch alle hinunter. Sie hatte das Geld bitter nötig. „Na ja … dann … okay, wenn du meinst.“ Sie wich einen Schritt zurück in Richtung Tür. „Ich glaube, ich gehe dann mal besser.“
„Willst du nicht noch ein bisschen bleiben?“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Es ist komisch, aber nach einem Shooting habe ich immer einen riesigen Energieüberschuss. Wenn du jetzt gehst, weiß ich nicht, wohin damit.“ Er machte eine Kopfbewegung zur Eingangstür. „Wir könnten uns noch ein bisschen auf die Treppe setzen. Ich hol uns ein Bier.“
„Ich weiß nicht …“ Unentschlossen biss sie sich auf die Unterlippe. „Ich sollte wohl doch besser …“
„Ach, komm! Nur auf einen kleinen Schluck.“ Er warf den Kopf in den Nacken und grinste sie an. „Oder hast du noch irgendetwas Wichtiges vor?“
Sie schob ihre Hände in die Hosentaschen; wenn sie es recht bedachte, hatte sie durchaus noch Lust, einen Augenblick zu bleiben. „Na gut. Aber ich trinke keinen Alkohol.“
„Kein Problem.“ Er wandte sich ab und ging in die Küche, und sie hörte, wie er in seinem Kühlschrank herumrumorte. Flaschen klirrten aneinander. „Cola oder Orangensaft, was ist dir lieber?“ schrie er.
„Cola.“
„Okay. Geh schon mal raus, ich bin gleich bei dir.“
Becky Lynn trat auf die kleine Veranda hinaus und ließ sich auf der obersten Treppenstufe nieder. Erst als die leichte Brise über ihre Wangen strich, merkte sie, dass sie glüh ten. Ebenso wie sie erkannte, dass das Flattern in ihrem Bauch nicht Angst war, sondern Aufregung. Sie musste über sich selbst lächeln, dann lachte sie laut auf.
„Du hast ein schönes Lachen.“
Peinlich berührt, wirbelte sie herum. Jack steckte den Kopf durch die Fliegengittertür und grinste. Plötzlich kam es ihr vor, als stünde sie in Flammen.
„Du solltest viel öfter lachen.“ Er stieß die Fliegengittertür auf und trat auf die Veranda. „Ich hoffe, eine Dose reicht dir. Ich bin in den letzten Tagen nicht zum Einkaufen gekommen.“
„Aber ja. Ich hab keinen großen Durst.“ Sie nahm ihm die Cola ab. Als sie bemerkte, dass ihre Hand zitterte, war sie nicht überrascht.
Während sich Jack einen langen, durstigen Schluck aus seiner Bierflasche genehmigte, ließ er sich neben Becky Lynn nie der. „Wie alt bist du eigentlich, Becky Lynn?“ wollte er wissen, nachdem er die Flasche wieder abgesetzt hatte.
„Siebzehn.“
Er nickte und tippte mit der Fingerspitze an die Bierflasche. „Aha, deshalb also kein Bier. Entschuldige, aber ich hatte nicht die Absicht, dich zum Trinken verleiten.“
Sie wandte den Kopf und schaute die Straße hinunter. Plötzlich hatte sie wieder den Whiskeydunst von daheim in der Nase. „Nein, es ist nicht wegen meines Alters, falls du das meinst.“
„Nein?“ Er nahm noch einen langen Schluck aus
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