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Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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Blumenvase.“
    „Nun ja … Sie können das dortige Klima natürlich nicht mit dem unserer geliebten Heimat vergleichen“, ergänzte der Oberst. „Aber ich muss gestehen, dass ich Land und Leute zu schätzen gelernt habe. Wenn es natürlich auch nur so von Aufständischen wimmelt. Aber die haben wir im Griff. Ein kleiner Anschlag hie und da, meistens gegen die eigenen Landsleute gerichtet …“
    „Weil sie an uns nicht herankommen“, ergänzte Mrs. Ponsonby.
    „Gewiss, meine Liebe.“ Er machte eine Pause und nahm den Faden wieder auf. „Wodurch sich diese Kerle natürlich jegliche Sympathie im eigenen Volk verscherzen, wenn sie ihre eigenen Leute angreifen. Man weiß bei diesen doch recht einfachen Menschen unsere Anwesenheit sehr zu schätzen. In die Garnisonsstädte haben wir Wohlstand und Zivilisation gebracht.“
    „Ohne jeden Zweifel“, unterstützte seine Frau Ponsonbys Ausführungen.
    Victoria hielt sich mit Äußerungen zurück. Vor allem auch, weil sie ihre Konzentration für jenen Moment brauchte, da sie unweigerlich nach dem Grund ihres Besuchs in Denhar gefragt werden würde. Zu ungewöhnlich waren die Umstände ihrer Reise. Allein. Ohne Begleitung eines Ehemanns oder von Familienmitgliedern.
    „Sie haben Verwandte in Denhar?“ Jetzt war es passiert. Die Frage hatte sich ganz harmlos um die Ecke geschlichen und traf sie nun beinahe unvorbereitet.
    „Äh … nein. Das nicht gerade.“ Mehr fiel ihr nicht ein. Die Zeit hatte nicht gereicht für eine vernünftige Geschichte.
    Ponsonby hob die Brauen und seine Frau ließ ihren Löffel in der Luft schweben. Beide blickten gleichermaßen erwartungsvollgespannt auf ihre Reisegefährtin.
    „Sie sind auf Besuch dort?“ Es war eine Mischung aus Frage und Feststellung.
    „Eine Fahnenflüchtige!“, tippte der Offizier. Hätte Victoria jetzt nicht geantwortet, wäre das Ganze in ein lustiges Ratespiel ausgeartet.
    „Nein. Auch nicht. Na, ja. Vielleicht so ein bisschen. Tatsächlich wollte ich mir eine Anstellung suchen und etwas von der Welt sehen, sozusagen.“
    Ponsonby wandte sich seinem Fisch zu; für ihn war damit alles gesagt. Seine Frau sah das aber offensichtlich vollkommen anders. Sie platzierte ihren Löffel auf dem Tellerrand und holte Luft.
    „Miss Stockbridge, wenn man als junge Dame eine Anstellung im Ausland sucht, geht man nach Delhi, aber nicht nach Denhar. Delhi ist britischer als Stratford. Denhar dagegen …“ Sie warf ihrem Mann einen langen, sprechenden Blick zu, und Victoria ahnte, dass zwischen ihnen so manches nicht ausgesprochen wurde. „Denhar ist …“ Sie hielt inne und dachte nach, die Hände noch in der gleichen Haltung, als hielte sie nach wie vor den Löffel.
    Dennoch schien sie weniger über das zu grübeln, was sie sagen wollte, als über die Art und Weise, wie ihr Mann darauf reagieren würde. Victoria wurde das klar, als sie die Seitenblicke bemerkte, die den Offizier trafen. Da er sich aber nicht rührte, sondern weiter sein Essen verzehrte, wertete seine Frau dies als Zustimmung und begann offen zu sprechen, wobei sie die Stimme senkte und sich ab und zu umsah, stets auf der Hut vor Lauschern.
    „Es gibt in Denhar nicht nur ab und zu mal einen
kleinen
Anschlag, Miss Stockbridge. Dort unten herrscht offener Krieg. Nur sagt das in England niemand laut.“
    Ihr Mann schien nicht mehr zuzuhören.
    „Wenn irgend möglich, sollten Sie umkehren. Gehen Sie nach Indien und suchen Sie dort Anstellung. Da gibt es auch nette junge Offiziere und Abenteuer. Allerdings keine so lebensgefährlichen wie in Denhar.“
    Sie atmete abermals tief ein. Noch war sie nicht fertig.
    „Als wir vor einem Jahr dort unten ankamen, war alles noch ganz anders. Es gab zwar Aufständische … aber mit denen ist die Armee fertig geworden, wie mein Mann ganz richtig sagte. Aber jetzt herrscht Bürgerkrieg. Und manchmal habe ich den Eindruck, sie wollen uns loswerden, damit sie sich untereinander in Ruhe die Köpfe einschlagen können. Die Situation ist für eine junge Dame intolerabel. Wir hatten sogar schon Entführungen …“
    Sie machte eine Pause, um die Bombe explodieren zu lassen, die sie soeben gezündet hatte.
    „Aber davon hat man zu Hause gar nichts gehört“, versetzte Victoria vorsichtig.
    „Wundert Sie das? Was mein Mann dort macht, ist ein Himmelfahrtskommando. Die Zeit, die wir dieses Land halten können, ist … überschaubar. Aber dann geht es dort unten erst richtig los. Das sage ich Ihnen.“
    Mrs. Ponsonbys Worte

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