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Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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und von ihm anzünden ließ.
    „Was hat sie davon, Miss Stockbridge derart zu verschrecken? Warum belässt sie es nicht bei dem üblichen Gerede über eine glückliche Zukunft und viele Kinder?“
    Victoria hörte ihre Worte, doch erschien es ihr, als spräche die Offiziersfrau in einer ihr unbekannten Sprache. Die Zigeunerin hatte Recht. Sie sollte umkehren. Jeder hatte sie gewarnt. Einfach jeder. Sie fühlte sich schwach. Unendlich schwach. Wäre Whitby jetzt bei ihr gewesen … sie hätte Tod und Teufel getrotzt. Aber so stand sie den Worten einer Zigeunerin machtlos gegenüber. Der Versuch, wenigstens in Gedanken die Worte der Frau als sinnloses Geschwätz abzutun, misslang bereits im Ansatz. Die Wahrsagerin hatte doch nichts von ihr gewusst. Rein gar nichts. Und dennoch schien sie wirklich gesehen zu haben, was Victoria vorhatte.
    „Setzen Sie sich wieder hin, meine Liebe.“
    „Einen Tee? Ach, mein Lieber, würdest du uns eine Tasse Tee bestellen?“
    Ponsonby winkte dem Diener, der an den Tisch trat.
    „Bringen Sie uns allen Tee. Und ein Glas Gin. Das haben wir jetzt nötig“, wies er den jungen Mann an, der augenblicklich davoneilte.
    Der Oberst schien nicht wenig erleichtert, als Victoria sich wieder neben seine Frau setzte, denn er hatte sie aufmerksam beobachtet, während die Zigeunerin gesprochen hatte.
    „Ach … alles dummes Gewäsch, sage ich euch!“, verkündete er, wie um sich selbst zur Ordnung zu rufen.
    „Das würde ich so nicht sagen.“ Es war eine alte Dame, die mit ihrer Gesellschafterin auf der anderen Seite des Ganges saß.
    Die Blicke aller wandten sich ihr zu. Jetzt erst nahm Victoria sie wirklich wahr. Die violett getönten silbernen Wellen ihres Haars, das – sorgsam onduliert – unter einem federgeschmückten Hut ruhte. Die weiß geschminkte Haut, die runzelig wie ein Bratapfel war, und das exzentrische Kleid im Stil einer Haremsdame, das wenig zu den überaus wertvollen Ringen und Ketten zu passen schien, die sie trug. Zwischen all den Preziosen baumelte ein Lorgnon, das die alte Dame jetzt vor ihre Augen hob und mit dem sie Victoria intensiv musterte.
    „Sie glauben doch nicht etwa an so etwas?“, hob der Colonel empört an, als ginge es um offene Meuterei auf einem Schiff seiner Majestät.
    Unwillig wandte die alte Dame sich dem Colonel zu. Sie betrachtete ihn kurz durch ihre Gläser und ließ diese dann wieder sinken. Sie schwieg, als verdienten seine Worte es gar nicht, dass man auf sie reagierte.
    Victoria saß in ihrer Ecke und betrachtete ihre Fingerspitzen. Sie wollte gar nicht wissen, was die alte Dame zu sagen hatte.
    „In meinen Augen sind diese Dinge etwas für Dienstmädchen und überhaupt für die unteren Klassen“, fuhr der Colonel fort. „Bestenfalls noch ein Amusement auf einer ansonsten langweiligen Party. Man bezahlt und bekommt dafür ein gewisses Prickeln.“ Plötzlich riss er die Augen auf, wurde puterrot im Gesicht und räusperte sich. „Ähm … also … nicht, dass die Damen mich jetzt missverstehen. Um Gottes willen …“, beeilte er sich hinzuzufügen.
    „Wir haben Sie schon ganz recht verstanden, Mr. …“, sagte die Dame mit freundlichem Lächeln und einer Betonung, die den Colonel unmissverständlich darauf aufmerksam machte, dass er einen gesellschaftlichen Fehler begangen hatte, indem er sich nicht vorgestellt, und die Mitreisende bislang komplett ignoriert hatte.
    Ponsonby, der sich erst jetzt an seine Erziehung zu erinnern schien, erhob sich eilig, machte eine zackige Verbeugung und stellte dann sowohl sich als auch seine Frau und Victoria vor. Die alte Dame nickte huldvoll und mit einem verschmitzten Lächeln um die schmalen Lippen, die einen Hauch rosa Farbe trugen.
    „Und mit wem haben wir die Ehre?“, fragte Mrs. Ponsonby höflich.
    „Mit Ihrer Gnaden, der Dowager Duchess of Montrose”, sagte die Gesellschafterin eifrig.
    Ponsonby wurde bleich. Abermals machte er eine kleine Verbeugung.
    „Es ist uns eine große Ehre, Euer Gnaden“, stieß er leicht gepresst hervor.
    Die alte Dame lächelte, als handele es sich um eine lässliche Sünde, über die sie hinwegzusehen beabsichtigte.
    „Darf ich fragen, wohin Sie reisen, Euer Gnaden?“, fragte Mrs. Ponsonby in leichtem Plauderton.
    „Nach Denhar. Ich besuche dort meinen Sohn, dem die Garnison dort untersteht.“
    Ponsonbys Augen weiteten sich. Unwillkürlich schien er selbst im Sitzen Haltung anzunehmen.
    „Und Sie glauben der Zigeunerin?“ Die Frage rutschte Victoria von

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