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Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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mitgeben. Ich muss Sie ernsthaft darum bitten, sich meinen Anordnungen nicht zu widersetzen!“ Damit war das Thema für den Herzog beendet. In Windeseile kam man auf das Rennen in Epsom zu sprechen.
    „Mein liebes Kind“, sagte die Herzoginwitwe sanft, als die Herren sich in den Rauchsalon zurückgezogen hatten und Mrs. Ponsonby ihre Nase pudern gegangen war. „Würde ich Sie nicht so gut kennen, würde ich sagen, Sie haben sich dem Willen meines Sohns gebeugt.“
    Victoria schwieg eisern. Sie wollte nicht lügen. Aber die Wahrheit zu sagen, wagte sie ebenfalls nicht.
    „Sie sind fest entschlossen, in die Wüste zu gehen … Sie haben das Gefühl, dass es der einzige Weg ist, ihm nahe zu sein.“
    Die alte Dame schenkte Victoria ein Glas Sherry ein und reichte es ihr. „Ich kann Sie verstehen. Und ich verstehe auch, dass keine Gefahr Sie dabei schreckt. Deswegen werde ich auch nicht versuchen, Sie umzustimmen. Das Einzige, was ich tun kann, ist Ihnen zu helfen, Ihren Weg so sicher als irgend möglich anzutreten.“
    Victoria war überwältigt.
    „Ich habe bereits meine Zofe angewiesen, Ihnen ein paar Sachen zu besorgen, die wüstentauglicher sind als das, was Sie in Ihrem Gepäck haben. Außerdem habe ich mir die Freiheit genommen – zugegebenermaßen hinter dem Rücken meines Sohnes – einen Mann zu besorgen, einen Einheimischen, der aber in der hiesigen Garnison als Verbindungsmann zu den Stammesherrn dient. Er wird Sie begleiten.“
    Verblüfft hob Victoria an: „Aber Sie wussten doch gar nichts von meinem Plan …“
    Die alte Dame lächelte wissend. „Ich habe einfach mit dem Wahrscheinlichen gerechnet.“
    „Wann kann ich aufbrechen?“ Jetzt wollte sie keine Zeit mehr verlieren. Sie brannte darauf, zu gehen, als führe ihr Weg sie in Whitbys Arme.
    „Warten Sie bis morgen Nacht. Mein Sohn wird morgen früh zu einer Übung aufbrechen und erst in ein paar Tagen zurückkehren. Das gibt Ihnen einen sicheren Vorsprung. Dann kommen Sie zurück und schreiben Ihr Buch. Ich denke, die Zeit bis Montag sollte Ihnen genügen, um all das zu finden, was Sie suchen …“

Kapitel 15
     
    Der Horizont war in schwarze Tinte getaucht, über die Abermillionen von Sternen ausgestreut worden waren. Sie funkelten wie Diamanten über Victoria, als diese, eine Reisetasche in der Hand, hinter der Haustür auf ihren Scout wartete.
    Tiefe Stille lag über dem Haus. Die Angestellten waren zu Bett gegangen, nachdem die Herzogin sie zeitig entlassen hatte. Ruhig und gefasst saß Victoria auf einem Stuhl und lauschte. Es war vereinbart, dass ihr Begleiter nicht klopfen oder läuten würde.
    Victoria war zu ihrer eigenen Überraschung weder aufgeregt noch nervös. Vielmehr hatte sie das Gefühl einer Reisenden, die lediglich auf die Ankunft ihres Zuges wartet. Zu weit war sie schon gegangen, zu weit hatte sie sich von ihrem Heim und ihren Wurzeln fortbewegt, um jetzt noch irgendwelche Bedenken zu hegen oder Skrupel in ihrem Herzen zu bergen. Es war Whitbys Tod, der sie verändert hatte. Wenn sie in sich hinein lauschte, bemerkte sie lediglich ein gewisses Fehlen von Gefühlen, die unabdingbar waren, um Furcht zu empfinden. Keine warnenden Stimmen wurden mehr laut, wenn sie an ihr Vorhaben dachte. Nicht mal ein gewisser Druck im Magen, der einen zur Vorsicht mahnt. Sie würde die Dinge tun, die sie tun musste. Was danach käme, spielte keine Rolle mehr. Ja, es schien fast, als habe jemand die künftigen Seiten aus dem Kalender ihres Lebens gerissen …
    Da war er! Vorsichtige Schritte auf dem hölzernen Verandaboden. Victoria erhob sich, umfasste entschlossen den Griff ihrer Tasche und öffnete die Tür. Ihr Scout trug ein bodenlanges fließendes Gewand und darüber einen wollenen Umhang gegen die Kälte der Wüstennacht.
    Zwei Verschwörern gleich nickten sie sich zu. Der Mann, der ab jetzt ihr Leben in Händen hielt, war ein gutes Stück größer als sie, hatte kurzes schwarzes Haar und ebenso dunkle, wachsame Augen. Schweigend folgte sie ihm zu zwei Pferden, die er ein paar Straßen weiter an einem Pfosten festgebunden hatte. Die Kälte ließ sie frösteln und Victoria wünschte sich, es würde ein Mittelding zwischen sengender Sonne und eisiger Nacht geben.
    Er fragte nicht mal, ob sie reiten könne, nahm nur ihre Tasche und befestigte sie bei seinem Gepäck am Sattel.
    In ruhigem Trab ritten sie aus der Stadt hinaus. Bald lagen die festgetrampelten Straßen hinter ihnen, doch das Geräusch der Hufe zeigte Victoria, dass der

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